#ReNo-Alltag! … oder: Wie sag´ ich auch mal „Nein!“ ?

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Die Arbeit in der Kanzlei macht Ihnen Spaß, … eigentlich. Aber:

Es ist mal wieder viel los im Büro, normaler ReNo-Alltag eben:

  • Das Telefon klingelt andauernd !
  • Der Computer ist mal wieder langsam, er lädt ein „update“ !
  • Der Schreibtisch ist voller Arbeit !
  • Die Mandanten sind anspruchsvoll, um nicht zu sagen: anstrengend !
  • Es ist wieder Erkältungszeit; viele Mitstreiter/innen sind erkrankt !

Ausgerechnet in solchen Momenten kommt dann manchmal der Chef, legt noch mehr Arbeit auf den Schreibtisch und sagt freundlich, aber bestimmt: „Das ist eilig! Können Sie das bitte sofort erledigen!?“ Eigentlich ist es keine Frage. Der Chef erwartet (wohl), dass sich seine ReNo sofort um diese eilige Sache für ihn kümmert. Chefinnen können sich durchaus ähnlich verhalten.

Es gibt dann Situationen, da würde man am liebsten antworten: „Nein! Das geht jetzt nicht!“.

Im umgekehrten Fall würde eine ReNo eher nicht auf ihren Chef mit dem gleichen Ansinnen zugehen, selbst wenn es eine sehr wichtige Sache wäre. Eine gute ReNo weiß, dass ihr(e) Chef(in) sehr verschiedene eilige Sachen zu erledigen hat und selbst entscheidet, in welcher Reihenfolge sie am besten zu bearbeiten sind, und diese Fähigkeiten auch hat.

Statt eines „Nein! Das geht jetzt nicht!“ ist aber die wahrscheinlich häufigste Antwort der ReNo: „Ja, das erledige ich sofort!“. Die ReNo unterbricht die eigentliche Arbeit und widmet sich der neuen Aufgabe. Stress und Unzufriedenheit sind vorprogrammiert; die Fehleranfälligkeit steigt.

#Aber warum eigentlich?

Diese Situationen sind schon etwas heikel. Der Chef und auch die Chefin dürfen natürlich erwarten, dass die Mitarbeiter(innen) eine Unterstützung sind. Als Arbeitgeber(in) bestehen natürlich auch bestimmte Weisungsrechte.

Darüber hinaus hat jedes „Nein“ auch ein bisschen von: „Ich schaffe es nicht!“ und verursacht leicht ein schlechtes Gefühl. Es geht aber – genau betrachtet – gar nicht darum, Schuldgefühle zu haben oder egoistisch zu sein oder Sorgen bei einer Anweisung zu haben.

Traut man sich nicht, auch einmal „Nein!“ zu sagen, nimmt man in Kauf, dass man auf Dauer über seiner Belastungsgrenze arbeitet und krank wird. Paolo Coelho hat dies in einem bekannten Zitat so zusammengefasst:

„Wenn du «ja» sagst, dann sei dir sicher, dass du nicht «nein» zu dir selbst sagst.“

#Die Lösung!

Die Lösung dieses Dilemmas zwischen „Ja“ und „Nein“ liegt in einer beidseits wertsetzenden Kommunikation.

Natürlich muss man sich auch erst einmal trauen, „Nein!“ zu sagen. Es muss ja auch nicht nur ein ausdrückliches „Nein“ sein. Mit „Nein“ kann ja auch einfach ein „Jetzt nicht, später aber doch.“ oder ein „Ich kümmere mich darum, wenn ich mit dieser Akte hier fertig bin.“ gemeint sein. Eine zusätzliche freundliche Erläuterung hilft im Regelfall. Sie führt vielleicht schon zur nötigen „Luft“ zwischen den Arbeiten.

Eventuell gibt es ja auch noch andere Kollegen und Kolleginnen, die, während man selber im Stress ist, „Luft“ haben. Dann kann man den „Auftraggeber“ auch ruhig mal fragen, ob es nicht auf die Kollegin oder der Kollege im Büro nebenan erledigen kann. Im optimalen Fall fragt man die Kollegin oder den Kollegen natürlich selber. Das setzt eine entsprechende wertschätzende Kommunikation im Team voraus.

Wie wäre es also mit einer freundlichen Version des „Nein!“ im Sinne von „Ja, aber …“!

  • „Ich muss gerade noch diese eilige Sache fertig machen, aber [Zeitangabe: in einer Stunde, heute Nachmittag, morgen, …] könnte ich mich darum kümmern.“
    Wenn es nicht so lange warten kann, Alternativen vorschlagen: „Vielleicht könnte sich Kollege / Kollegin] darum kümmern?“
  • „Ja, das kann ich gerne sofort machen. Aber dann wird es schwierig, die Sache [xyz], die ebenfalls heute fristgebunden ist, zu erledigen.“
  • „Ja, aber Sie wissen, dass auch noch [abc] zu erledigen ist. Wer kann mich unterstützen?“, … oder: „Wie machen wir es am besten?“

Dies erfordert natürlich sehr viel mehr Worte als ein einfaches, wenn auch nur gedachtes „Nein!“. Aber es bietet eine gute Chance, für die Kanzlei gute Arbeit zu leisten, die anstehenden Arbeiten professionell und fristgerecht zu erledigen und selbst auf Dauer nicht zu kurz zu kommen.

Das ist im Sinne aller:

Der Chef und die Chefin können sich sicher sein kann, dass die Arbeit gut erledigt wird, wenn auch nicht sofort. Die Arbeit wird getan, wenn der Kopf dafür frei ist. Dann ist auch das Ergebnis besser, und es schleichen sich weniger Fehler ein. Denn wenn man unter Druck arbeitet, vergisst man doch schon mal etwas, z. B. das Aktenzeichen zu checken oder zu schauen, ob die Faxnummer richtig ist. Es dient der Qualität der Arbeit, mit klarem Kopf zu arbeiten.

Zusätzlich wird deutlich, ob es Themen in den Arbeitsabläufen gibt, die verbessert werden können und so die Arbeit erleichtern. ReNos sind Experten in ihrem Bereich.

Und welche(r) Chef(in) wünscht sich nicht für das Kanzlei-Team, dass es besser zusammenarbeitet bzw. besser arbeiten kann, weil die Kommunikation stimmt?

#Haben Sie den Wunsch nach mehr wertschätzender Kommunikation?

Wertschätzende Kommunikation gehört zur Unternehmenskultur einer Kanzlei. Man muss sie gemeinsam wollen; dann kann man sie wie im Sport verbessern: durch Training und tägliche Anwendung.


von Jennifer Gerwins (Rechtsanwaltsfachangestellte) und Dr. Michaela Theißen (Rechtsanwältin und Mediatorin)


Möchten Sie, Ihr Team, Ihr Chef, Ihre Partner(innen) oder Anwälte und Anwältinnen eine positive Veränderung in der Kommunikation, so dass Ihre Arbeit und Ihre Zusammenarbeit verbessert und die Stärke der Kanzlei wächst?

Oder möchten Sie zunächst einfach mehr darüber erfahren?

 #Ja!

Es gibt viele Ansatzpunkte, die Ihnen auf dem Weg zu einer wertschätzenden Kommunikation weiterhelfen, so wie Sie es brauchen und nachfragen. Das geht weit über das „normale Sprechen“ hinaus.

Wir beraten Ihre Kanzlei gerne über workshops, personal training bis hin zu Teammediation (siehe FoReNo-BLOG vom 25.10.2018) und Fall-Supervision (siehe FoReNo-BLOG vom 25.10.2018).

Sprechen Sie mit Ihren Anwält(inn)en und Kolleg(inn)en, ob Sie die Kommunikation verbessern möchten. Es lohnt sich für alle!

Weitere Informationen erhalten Sie auf Ihre telefonische Anfrage bei der

Hans Soldan GmbH, info@soldan.de

oder direkt bei

Carl Heinrich Knoche & Partner Partnerschaftsgesellschaft von Rechtsanwälten mbB,

dort: Dr. Michaela Theißen

info@carl-und-partner.de