Früher, als ich noch in Kanzleien war, wo diktiert wurde, habe ich versucht die Anwälte zu überzeugen, dass sie die Fristsachen auf extra Bänder diktieren und die Akten entsprechend gekennzeichnet ins Schreibbüro geben. Manche haben den Vorteil gleich eingesehen, manche waren beleidigt, weil sie es als Einmischung in ihre Weisungsbefugnisse sahen ("Es ist alles zu schreiben, was wir rausgeben" usw.
![Mit den Augen rollen :roll:](./images/smilies/icon_rolleyes.gif)
).
Hier schreibt der Chef selber. Ich trage die Fristen mit einer Woche Vorfrist ein und lege die Akte am Tag der Vorfrist mit einem Fristenzettel vor. Der Schriftsatz kommt dann mit dem Zettel in die Postausgangsmappe und wird von der Mitarbeiterin fertiggemacht und versandt. Dann kriege ich den Zettel mit den Versandvermerken zurück und kann die Frist austragen. Der Zettel wird zum SS in die Akte geheftet.
Üblicherweise spreche ich am Anfang der Woche die anstehenden Fristen kurz mit dem Chef durch, evtl. müssen noch Infos oder Unterlagen besorgt werden. Mein Chef sieht das als wichtige Hilfe bei seiner Arbeit an und nicht als unangemessene Einmischung in seine Sphären - aber sowas gibts halt leider auch.
Klappt alles wirklich gut und wir haben eine Dokumentation, wann was wie versandt wurde (Tag und Uhrzeit Faxversand durch wen; Tag und Uhrzeit Briefeinwurf wo durch wen). Es war schon mal notwendig, weil das Gericht unsere SSe in eine falsche Akte geheftet hat und wir dann ein VU kassiert haben - völlig zu Unrecht, wir hatten alle Fristen eingehalten und konnten es mit den Fristenzetteln belegen.