Wieviel privat darf sein?

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Lämmchen
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#41

28.07.2010, 20:47

mynona hat geschrieben:Sie ist zwar deine Chefin, aber deswegen steht sie nicht unbedingt über dir.
Eine gute Chefin zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie ihre Mitarbeiter auf Augenhöhe begegnet und deren Arbeit auch schätzt.
Zu ersterem: Doch, die Cheffin steht über mir.

Zu zweiterem: Sich auf Augenhöhe zu begegnen und die Arbeit zu schätzen, sind zwei verschiedene Dinge. Ich will meinem Chef nicht auf Augenhöhe begegnen. Er ist der Chef. Er hat studiert, er haftet in allen Belangen und zahlt mir darüber hinaus noch mein Gehalt. Dass ein guter Chef meine Arbeit schätzt, setze ich voraus, sonst wäre das "gut" vor Chef überflüssig. Aber es bleiben immer noch zwei verschiedene Paar Schuhe.
Liebe Grüße

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mynona
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#42

03.08.2010, 11:28

BabyBen hat geschrieben:mynona bei mir würdest Du einmal zu meinem Chef oder Kollegen gehen und dann nie wieder. Dazu hättest Du nämlich keine Chance mehr.

Wenn ich etwas liebe, dann ist, wenn meine Mitarbeiterinnen wegen Sachen, die ich schon entschieden habe oder die sie bei mir nicht okay finden, zu meinem Chef gehen. Ich finde, das ist Petzen und Petzen sind unsympathisch.

(Und nun fallt über mich her, aber hinter dem Rücken snschwärzen geht aus meiner Sicht gar nicht.)
@BabyBen...

Danke für deine Meinung. Jedoch würde ich mich nicht als Petze bezeichnen. Ich finde es eher verantwortungsvoll, wenn sich auch eine Angestellte um die Bearbeitung kümmert und nicht einfach hinnimmt, wenn da gar nichts mehr passiert. Natürlich spricht man vorher mit dem Chef/der Chefin ab was nun geschehen soll, aber wenn eine Chefin keine Anweisungen mehr gibt, weil sie entweder nur den privaten Kram vor Augen hat oder einfach nicht kommt, dann muss wenigstens mit Kollegen Rspr. gehalten werden was nun geschehen soll. Wenn meine Chefin bereits über etwas entschieden hat ist das vollkommen in Ordnung und daran kann man sich halten, aber wenn nichts abgesprochen ist?!

Wie man einem Chef begegnet hängt auch sicher von der Größe der Kanzlei ab. In großen Kanzlein gibt es nunmal Hierarchieformen, da steht man sicher mit dem Chef auch nicht so oft in Kontakt wie in kleineren Kanzlein.
Da finde ich es durchaus angebracht, wenn man sich auf "Augenhöhe" begegnen kann. Meine Chefs mochten bisher immer, wenn ich angemessene Kritik und Vorschläge angebracht habe. Aber da wird jeder anders darüber denken.

So, jetzt könnt ihr meine rebellischen Ansichten wieder kritisieren...
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Trulla79
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#43

03.08.2010, 11:41

mynona hat geschrieben:Da finde ich es durchaus angebracht, wenn man sich auf "Augenhöhe" begegnen kann. Meine Chefs mochten bisher immer, wenn ich angemessene Kritik und Vorschläge angebracht habe. Aber da wird jeder anders darüber denken.

So, jetzt könnt ihr meine rebellischen Ansichten wieder kritisieren...
:zustimm

Ich kann mich Dir nur anschließen. Ich wurde von einem meiner zwei Chefs sogar quasi dazu aufgefordert, mich bei ihm zu melden, wenn irgendwas nicht richtig läuft. Es sollen nämlich die Akten und die Mandate im Vordergrund stehen und nicht irgendwelche persönlichen Animositäten. Wenn ein Chef um die einen oder anderen Akten nicht so richtig kümmert aus welchen Gründen auch immer, dann fällt auch so gut wie immer ein Schatten auf die Kanzlei. Dies sollte man im Auge behalten und weil wir ReNos nun einmal mehr den Überblick haben, als die Chefs die unterschiedliche Dinge bearbeiten, finde ich es nur richtig, wenn die Chefs auf nicht gut laufende Dinge hingewiesen werden.

@BabyBen Ihr habt doch so gut wie immer die "dumme" ReNo/ReFa die ihr vorschieben könnt, wenn was vermasselt wurde. Dann wird halt mal eben Wiedereinsetzung in den vorherigen Stand dank der sonst immer gewissenhaften und zuverlässigen ReFa/ReNo beantragt und gut ist. Wenn letztendlich die ReFa sich nicht zu Wort meldet und sie das letzte Glied in der Kette ist und etwas läuft schief, dann gibts von Oben Ärger und mit Sicherheit die Worte, warum haben sie denn nix gesagt.
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#44

03.08.2010, 11:42

Ich sehe es aber auch so, dass die Chefin / der Chef über einen steht, sonst wäre man schließlich keine Angestellte. Aber davon abgesehen ich werde als ReFA gesehen und nicht als jemand, der sogar private telefonische Sachen annehmen muss, wurde mir letztens noch gesagt.
BabyBen

#45

03.08.2010, 11:46

Nein Trulla ich habe keine dumme ReNo/ReFa, welcher ich die Fehler intern in die Schuhe schiebe. Unabhängig davon kann so ein Wiedereinsetzungsantrag, welcher mit dem Fehler einer Refa begründet wird, manchmal der letzte Weg sein, um die Sache noch zu retten. Dann wäre es sicherlich kontraproduktiv, wenn sich die Refa außerhalb der Kanzlei melden würde, sie sei es gar nicht gewesen.

Bei uns dürfen alle ihre Meinung sagen und ich bin auch froh, wenn ich auf Probleme hingewiesen werde. Aber ein Chef, der die Mitarbeiter auffordert, andere Mitarbeiter/Anwälte anzuschwärzen, den finde ich schlichtweg zum Ko... :thx . Und ich weiß, wovon ich da rede.

@ Mynona:
Also wenn eine Chefin einfach nix entscheidet, dann würde ich auch zu ihrem Kollegen gehen. Denn entschieden werden muss. Ich kenne nur den Fall, wo versucht wird, meine Entscheidungen über den Chef in Frage zu stellen. Darauf reagiere ich sehr allergisch.
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Trulla79
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#46

03.08.2010, 12:03

BabyBen hat geschrieben: Dann wäre es sicherlich kontraproduktiv, wenn sich die Refa außerhalb der Kanzlei melden würde, sie sei es gar nicht gewesen.
Na so habe ich das auch überhaupt nicht gemeint. Das steht nicht zur Debatte, dass das nicht in Frage kommt. Klar hat man als Angestellte da seine Klappe zu halten. Man will ja schließlich seinen Job behalten.
BabyBen hat geschrieben:Bei uns dürfen alle ihre Meinung sagen und ich bin auch froh, wenn ich auf Probleme hingewiesen werde. Aber ein Chef, der die Mitarbeiter auffordert, andere Mitarbeiter/Anwälte anzuschwärzen, den finde ich schlichtweg zum Ko... :thx . Und ich weiß, wovon ich da rede.
Ich glaube, Du bist da wirklich etwas sehr empfindlich. So wie Du das auffässt, meine ich das zum Beispiel nicht. Wenn eine Sache droht den Bach runterzugehen, weil der sachbearbeitende Chef nix macht (aus welchen Gründen auch immer), dann ist das für mich nicht Anschwärzen, sondern Rettung in letzter Not, wenn ich an die Tür von einem anderen Chef klopfe und sage, dass da was schief läuft. Und so etwas mache ich für meinen Teil immer erst dann, wenn der sachbearbeitende Chef an einem Gespräch mit mir zu der Sache kein Interesse hat.
Du warst doch diejenige, die geschrieben hat, dass Chefe Gott ist, weil er das wirtschaftliche Risiko trägt. In den meisten Fällen tragen aber mehrere zusammen das wirtschaftliche Risiko und wenn dann eine Sache zu scheitern droht, was krasse Auswirkungen auf die Kanzlei hätte, soll ich zuschauen???? Wenn ich zuschaue und alles zum Desaster wird, schaue ich doch zu, wie mein Arbeitsplatz den Bach runtergeht. :protestier
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