Also aus den beiden letzten Kanzleien war ich weitestgehend gewohnt, dass die Anwälte nochmals über die Schriftsätze geguckt haben. Mein ehemaliger Chef war ein bisschen anders, der hatte zwar nachgeschaut, aber mehr überflogen. Manchmal bin ich hin und habe einer Kollegin nochmals die Sache zum lesen gegeben, wenn ich mir wirklich gar nicht sicher war und es war eine wichtige Sache.Blueberry hat geschrieben:Hey zusammen,
mir ist kürzlich was blödes passiert: Vor lauter Hektik habe ich bei der Fertigung einer Berufung einen Fehler gemacht.
Meine Frage an euch ist nun: Lesen sich bei euch die RAe die Schriftsätze vor Absendung eigentlich nochmals durch? Oder ist es allein eure Aufgabe, dass solche wichtigen Schriftsätze passen?
Viele Grüße
Euer blödester Fehler?
- Sunny1393
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In der ersten Woche meiner Ausbildung habe ich einen Verkündungstermin als Gerichtstermin in den Kalender eingetragen. Ich wusste da noch gar nicht was ein Verkündungstermin ist und man hat mich einfach hingesetzt und gesagt ich soll die Post eintragen. Irgendwie hat das niemand kontrolliert. Die Anwältin ist dann zu dem vermeidlichen Gerichtstermin gefahren... von Karlsruhe... nach München.
Ich finde bis heute, dass das nur bedingt meine Schuld war. Aber naja.
Ich finde bis heute, dass das nur bedingt meine Schuld war. Aber naja.
Have a nice day!
Bei uns werden Schreiben egal welcher Art grundsätzlich von zwei weiteren Personen gegengeprüft. Selbst dann schützt das nicht immer davor, dass alle Beteiligten an der gleichen Stelle etwas übersehen. Das ist alles schon vorgekommen... vor allem montags könnte die Fehlerquote hoch sein
Mir passierte mal ein Fehler bei der Umsatzsteuervoranmeldung via Elster. Kannte mich noch nicht so gut aus und musste mich erstmal in die Formulare einarbeiten. Jedenfalls habe ich den falschen Voranmeldezeitraum angekreuzt , hatte vergessen dass es bei Existenzgründern monatlich läuft und nicht quartalsweise, mit der Abgabe gab es dann weiter Probleme. Naja, inzwischen nutzen wir ein Buchhaltungstool von 1&1, das die Ausführungen zur Umsatzsteuervoranmeldung vereinfacht (dazu gibt es in diesem Überblick zur Ust-VA eine nachvollziehbare Anleitung), einschließlich die Übermittlung der Daten an Elster. Mir ist der Fehler auch nur einmalig unterlaufen, danach habe ich stets wie paranoid darauf geachtet, dass Voranmeldezeitraum und Abgabefrist (überein)stimmen.
Ansonsten ist es leider schon häufiger vorgekommen, dass ich vergessen habe, wichtige Anrufe mitzuteilen, oder ich habe die Namen falsch notiert. Für die Telekommunikation bin ich scheinbar zu sch/dusselig. Ist mir bei jedem Anruf peinlich, wenn ich mir die Namen wiederholt geben lasse. Aber ich verstehe die Leute anfangs am Hörer oft einfach nicht, besonders wenn noch ein spezieller Dialekt hinzukommt. Und als sich unsere Signatur änderte habe ich noch eine ganze Weile Mails mit der alten Variante versendet bis es dem Chef aufgefallen war und eine Mail mit der Aufforderung zurückkam, die Signatur doch bitte anzupassen.
Mir passierte mal ein Fehler bei der Umsatzsteuervoranmeldung via Elster. Kannte mich noch nicht so gut aus und musste mich erstmal in die Formulare einarbeiten. Jedenfalls habe ich den falschen Voranmeldezeitraum angekreuzt , hatte vergessen dass es bei Existenzgründern monatlich läuft und nicht quartalsweise, mit der Abgabe gab es dann weiter Probleme. Naja, inzwischen nutzen wir ein Buchhaltungstool von 1&1, das die Ausführungen zur Umsatzsteuervoranmeldung vereinfacht (dazu gibt es in diesem Überblick zur Ust-VA eine nachvollziehbare Anleitung), einschließlich die Übermittlung der Daten an Elster. Mir ist der Fehler auch nur einmalig unterlaufen, danach habe ich stets wie paranoid darauf geachtet, dass Voranmeldezeitraum und Abgabefrist (überein)stimmen.
Ansonsten ist es leider schon häufiger vorgekommen, dass ich vergessen habe, wichtige Anrufe mitzuteilen, oder ich habe die Namen falsch notiert. Für die Telekommunikation bin ich scheinbar zu sch/dusselig. Ist mir bei jedem Anruf peinlich, wenn ich mir die Namen wiederholt geben lasse. Aber ich verstehe die Leute anfangs am Hörer oft einfach nicht, besonders wenn noch ein spezieller Dialekt hinzukommt. Und als sich unsere Signatur änderte habe ich noch eine ganze Weile Mails mit der alten Variante versendet bis es dem Chef aufgefallen war und eine Mail mit der Aufforderung zurückkam, die Signatur doch bitte anzupassen.
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Ich vergessen häufig auch direkt wieder den Namen, sobald man ihn mir genannt hat. Daher höre ich direkt gut hin am Anfang und notiere ihn mir sofort. Ansonsten müsste ich auch ständig nachfragen. Kann ich mir nie merken.Lowin hat geschrieben:Ansonsten ist es leider schon häufiger vorgekommen, dass ich vergessen habe, wichtige Anrufe mitzuteilen, oder ich habe die Namen falsch notiert. Für die Telekommunikation bin ich scheinbar zu sch/dusselig. Ist mir bei jedem Anruf peinlich, wenn ich mir die Namen wiederholt geben lasse. Aber ich verstehe die Leute anfangs am Hörer oft einfach nicht, besonders wenn noch ein spezieller Dialekt hinzukommt.
Wer Dag for Dag sin Arbeit deit und jümmers op sin Posten steiht, und deit dat got und deit dat gern, der darf sich ok mal amüseern
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Ich finde auch, dass dich keine Schuld trifft. Ist mir damals auch passiert; wie soll man denn bei all den Fristen und Terminen am Anfang der Ausbildung überhaupt durchblicken, was wichtig ist und was nicht. Da hab ich wirklich alles eingetragen, was nur ansatzweise wie eine Frist oder ein Termin wirkte. Da meine Chefin aber Akten auch vor dem Termin nochmal durcharbeitet, hat sie gesehen, dass es sich um einen Verkündungstermin handelt und hat mir dann erklärt, dass solche Termine nicht wahrgenommen werden und ich diese nicht eintragen muss. Lieber einen Verkündungstermin zu viel im Kalender eintragen als einen richtigen Gerichtstermin zu wenig.FleißigesBienchen hat geschrieben:In der ersten Woche meiner Ausbildung habe ich einen Verkündungstermin als Gerichtstermin in den Kalender eingetragen. Ich wusste da noch gar nicht was ein Verkündungstermin ist und man hat mich einfach hingesetzt und gesagt ich soll die Post eintragen. Irgendwie hat das niemand kontrolliert. Die Anwältin ist dann zu dem vermeidlichen Gerichtstermin gefahren... von Karlsruhe... nach München.
Ich finde bis heute, dass das nur bedingt meine Schuld war. Aber naja.
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Also ich sehe es wie bbt, unser Chef guckt auch selber in die Akte und würde da dann nicht hinfahren, oder er weiss es aus dem Kopf, wurde ja im letzten Termin angekündigt
- Andy66
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@FleißigesBienchen: 1. darf man den Azubi nicht unkontrolliert die Termine und Fristen eintragen lassen. Wenn man es doch tut, ist man selber schuld. Das sieht auch die Haftpflichtversicherung so. 2. Wenn ein Anwalt zum Termin fährt, ohne zumindest am Vortag mal in die Akte zu schauen, halte ich das für bestenfalls fahrlässig. Denn offenbar hatte die Anwältin die Sache ja nicht komplett "im Kopf", sonst hätte sie gewusst, dass das ein VT ist. Wenn die sonst auch so arbeitet, will ich da nicht Mandant sein.
Ich hatte immer das Problem, dass die Termine richtig eingetragen, die Akten vorgelegt wurden, der RA aber dann selber verbaselt hat, rechtzeitig dort zu sein. Wenn dann der Anruf vom Gericht kam, musste man ihn erst noch irgendwo auftreiben. Das war die Zeit, bevor es Handys gab. Er war ein lieber Kerl, aber furchtbar schusselig.
Ich hatte immer das Problem, dass die Termine richtig eingetragen, die Akten vorgelegt wurden, der RA aber dann selber verbaselt hat, rechtzeitig dort zu sein. Wenn dann der Anruf vom Gericht kam, musste man ihn erst noch irgendwo auftreiben. Das war die Zeit, bevor es Handys gab. Er war ein lieber Kerl, aber furchtbar schusselig.
Erfahrung ist das, was man bekommt, wenn man das was man will nicht kriegt
In der Ausbildung 2 verschiedene Briefe in einen Umschlag tüten.. Natürlich sollten die an 2 verschiedene Adressaten gehen Aber das ist jedem Azubi bei uns mal so gegangen
Oder in der Ausbildung eine Liebelei mit einem Mandanten anfangen Zum Glück schon 15 Jahre her
Oder in der Ausbildung eine Liebelei mit einem Mandanten anfangen Zum Glück schon 15 Jahre her
- Geniesserin
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In meiner letzten Kanzlei wurden Verkündungstermine auch mit VT abgekürzt. Hier werden sie mit ET, Entscheidungstermin, abgekürzt und VT ist ein Verhandlungstermin. Das hatte mich in der Anfangszeit auch verwirrt. Hatte mal eine Terminsverlegung nicht eingetragen und die Anwältin ist durch das Gericht gelaufen und hat den Termin "gesucht". Ok, sie war eh vorher wegen eines anderen Termins da und es war vor Ort aber trotzdem kam ich mir blöd vor.
Bei Vollstreckung in eigener Sache mal "dem Mandanten" mitgeteilt, was wir jetzt beantragt haben Zum Glück ging das Schreiben nicht noch in die Ausgangspost sondern wurde vorher gesehen.
Bei Vollstreckung in eigener Sache mal "dem Mandanten" mitgeteilt, was wir jetzt beantragt haben Zum Glück ging das Schreiben nicht noch in die Ausgangspost sondern wurde vorher gesehen.
Leben und leben lassen - Irren ist schließlich menschlich