Mündliche Fachwirtprüfung Soldan

Hier können allgemeine Fragen zur Weiterbildung Rechtsfachwirt/Rechtsfachwirtin gestellt werden.
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anni75
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#1

04.02.2010, 09:17

Hallo ihr,

bei uns ist es in zwei Wochen soweit: Wir haben mündliche Prüfung. Uns hat nur leider keiner so richtig gesagt, wie das ablaufen wird.

Angeblich bekommen wir zwei Fälle zur Auswahl, haben 20 min Zeit, um uns vorzubereiten und müssen dann 20 - 30 min vortragen. Das soll es dann auch schon gewesen sein.

Aus München hab ich gehört, dass man sich aus mehreren Stapeln (nach Fachgebieten unterteilt) zwei Umschläge aussuchen konnte, das wäre natürlich super, weil man dann nicht alles noch mal auffrischen müsste.

Hat von euch jemand Erfahrungen, wie das bei Soldan abläuft (Kammer OL)? Ich wäre wirklich für jeden noch so kleinen Hinweis dankbar!

LG
Anni
Eve80
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#2

04.02.2010, 09:27

Also bei uns (Juli 2009 in München) war das tatsächlich so, dass man sich 2 verschiedenfarbige Umschläge ausgesucht hat (gleiche Farbe = gleiches Gebiet) und dann, ich glaube, 30 min hatte, um den Fall vorzubereiten. Den hat man dann ca. 5 min vorgetragen. Danach wurden einem Fragen zum Fall selbst gestellt und dann wurden noch ungefähr 1 ½ (klingt hart und war es auch) quer Beet zu allen Bereichen ausgequetscht.

Also lern, was das Zeug hält! Ich fand bis jetzt keine Prüfung so schlimm wie die mündliche für den Fachwirt und mit dieser Ansicht steh ich nicht allein.

Übrigens hat Soldan damit gar nix zu tun, die Prüfung wird von der Kammer abgenommen ;-)

Und was vielen nicht klar ist: man kann durchfallen, obwohl man schriftlich bestanden hat… Meine Nachbarin hats damals nicht geschafft…
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anni75
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#3

04.02.2010, 09:30

Oh je, das klingt ja grausam. Unsere Steuer-Dozentin hat auch mal gesagt, dass München so ziemlich der härteste Bezirk sein soll, was die Fachwirtprüfungen angeht. Das scheint dann ja zu stimmen ;)

Fragen quer Beet sollen bei uns angeblich nicht drankommen, der Vorsitzende meinte, wir müssen 20 min zum Fall vortragen und werden danach noch dazu befragt. Darum sollen wir so lange wie möglich labern, damit die nicht mehr ganz so viele Fragen stellen können.

Das wäre natürlich gut, wenn man den Fall drauf hätte - aber halt auch ziemlich doof, wenn man einen Fall bekäme, von dem man null Ahnung hat. Ich bin so froh, wenn ich das hinter mir habe ...
humpi
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#4

04.02.2010, 09:56

In Hamburg haben wir zuerst zwei Fälle zur Auswahl vorgelegt bekommen, mussten uns einen aussuchen und hatten dann 20 Minuten zur Vorbereitung. Dann hat man den Fall circa 5 Minuten vorgetragen und anschließend wurden noch Fragen dazu gestellt. Das folgende Gruppengespräch (3 Prüflinge) dauerte dann 1,5 Stunden und ging wirklich durch alle Themen und Bereiche. :schock

Ich würde mich auf alle Fälle auf alles vorbereiten! Und toi, toi, toi! :daumen Es ist zu schaffen, nur nicht die Nerven verlieren.
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anni75
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#5

04.02.2010, 10:45

Oha, das ist ja echt grausam. Davon haben die bei uns gar nichts erwähnt, wie gesagt, angeblich soll nach den 30 min schon Schluss sein.

Man muss doch eine 4 schaffen, um nicht durchzufallen in der mündlichen Prüfung, oder?
Eve80
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#6

04.02.2010, 13:43

Also sind Norden und Süden wohl ziemlich gleich, wir waren hier allerdings 4 Prüflinge. Und 3 Prüfer... Und 1 davon war so ein *selbstzensur*

Was mir halt aufgefallen ist und was ich ziemlich unfair fand: bei uns 4 war 1 dabei (eben jene, die durchgefallen ist), die 1. äußerst unsicher war (das junge Ding war mit Sicherheit keinen Tag älter als 21), 2. massive Prüfungsangst hatte und 3. auch sehr schwach an sich war, was das Wissen anging (sie hat wohl mit Hängen und Würgen die schriftliche bestanden).

Nachdem die Prüfer dann ausgelotet hatten, wer ungefähr welchen Stand hatte und welches Wissen, wo die Schwächen sind usw. haben sie natürlich auf den Schwächen rumgehakt und noch mal nachgebohrt.

Als würde ich die Folgefrage wissen, wenn ich die 1., „leichtere“, schon nicht wusste; da fällt mir immer der Witz mit dem Studenten ein, der die 1. Frage „Was ist Agio?“ nicht beantworten kann und auf sein Recht, 3 Fragen gestellt zu bekommen, besteht, um dann auch durchzufallen…

Ich vermute, dass diese Konstellation auch dazu geführt, den Schnitt bei allen 4 runterzuziehen. Zumindest kam es mir so vor, als würde ich nach dem beurteilt werden, was andere nicht wussten und umgekehrt. Das kann natürlich subjektiver Eindruck sein, aber der Verdacht hat sich, auch bei den Mitstreiterinnen aus meinem Kurs, die nicht mit mir geprüft wurden, schon sehr aufgedrängt…

Und ja: 4 gewinnt :-)
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anni75
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#7

04.02.2010, 17:03

Hmm, ich finde es eigentlich sowieso bescheuert, die Fragen weiterzugeben. Im Grunde kann man da ja nur verlieren, weil man schon in dem Moment einen schlechten EIndruck macht, in dem man selbst sagt "Ähm, weiß nich?" und die nächste das dann weiß. Gemein ;)

Wie siehst du das denn generell, nachdem du deine Prüfung hinter dir hast: Angenommen, es würde so laufen wie bei uns, dass man nur den einen Fall vortragen muss. Selbst wenn man von dem Fall eigentlich nicht so viel Ahnung hat, aber einen Schönfelder mit Stichwortverzeichnis und 20 min Zeit im Gepäck - da müsste man eine vier doch eigentlich auf jeden Fall schaffen, oder?
Eve80
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#8

05.02.2010, 08:48

Du musst natürlich auch Glück haben mit dem Fall… Ich hab damals BGB und Kostenrecht gezogen.

Wenn man mich vorher gefragt hätte: ich hätte BGB immer vorgezogen, weil Kostenrecht schon immer mein „Problemfach“ war. Lag hauptsächlich daran, dass ich mit Familienrecht zu BRAGO-Zeiten überhaupt nicht klargekommen bin. Da hat sich im RVG ja zum Glück einiges getan. Und mit BGB hab ich mich schon immer leicht getan.

Diesmal kam es aber ganz anders. Da hab ich schon mal den Sachverhalt nicht wirklich kapiert, also mir war einfach nicht klar, auf was sie mit ihrer Frage raus wollten. Im Kostenrecht hatte ich dann eine Aufgabe zu Terminsvertretung, da sollte ich die Abrechnung für beide Anwälte machen. Und das war wirklich ne „Popel“-Aufgabe.

Bin also frohen Mutes da reingegangen, weil ich davon ausgegangen bin, wenns so anfängt, kanns ja nur besser werden… Pustekuchen… Aber an dem Vortrag an sich und die dazu gestellten Fragen hatten sie bei mir nix zu bemängeln *schulter klopf*

Ist also machbar, weil du eben auch den Schönfelder dabei hast und nachlesen kannst. Und dich auch mehr oder weniger in Ruhe drauf vorbereiten kannst, ohne daß dich jemand mit Blicken u. ä. verunsichert :-)
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#9

05.02.2010, 11:06

Kostenrecht und BGB wäre bei mir der absolute Supergau, das liegt mir eigentlich beides nicht so. Ich hoffe ja, ich bekomme einen Arbeitsrechtsfall oder vielleicht irgendwas mit Wiedereinsetzung - aber die geringe Wahrscheinlichkeit kann man sich ja ausrechnen ;)

Gestern hab ich mir die alten FamR- und ErbR-Fälle angesehen, keine Ahnung, wie ich das mal hingekriegt habe, ich weiß nix mehr. Hier ein Viertel, da ne Hälfte, da noch Zugewinn dazu ... herrlich ;)

Ich berichte mal, wenn ich es hinter mir habe! Danke erst mal für die hilfreichen Berichte ;)
Eve80
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#10

24.02.2010, 08:40

Und??? Wie wars???? Gut gelaufen???
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