Huhu tcb!
Also das selbstständige Lernen bin ich ja gewohnt, auch über Monate hinweg - auch der Judex, das Juristische Denken liegt mir natürlich. Und aus dem "Partymachen" bin ich natürlich auch schon von Alters her wegen langsam raus, lach - aber wichtig ist dennoch: Es muss mich INTERESSIEREN! Für den Lernaufwand in Eigeninititiative, das ist ganz wichtig - und deshalb will ich jetzt hier so schauen ob ich das "interessant" finde, damit ich motiviert bin, mich auch damit zuhause alleine ausführlich zu befassen!
Von daher: Die Umschulung würde beginnen am 01.06.10 also in knapp einem halben Jahr - bis dahin könnte ich mich noch in so einigem "Fit machen", um so gut wie möglich die Prüfung zu bestehen und was zu lernen. (Das mag sich jetzt hier total überehrgeizig anhören, aber ich hab ja auch schon nen paar Jährchen mehr als Ihr auf dem Buckel, und die letzte Zeit wenig Spannendes für potentielle Arbeitgeber gemacht, werd nicht mehr von Mammi und Pappi finanziert und bin natürlich langsam in nem Alter wo ich sage: "Ich bin dafür verantwortlich, mich jeden Monat selbst zu finanzieren ohne Zuschüsse vom Arbeitsamt oder irgendwas auf Dauer und ich möchte einen sicheren Arbeitsplatz wo ich gebraucht werde, einigermaßen interessante Dinge mache und hoffentlich irgendwann mal tatsächlich eine kleine Familie gründen kann - indem ich auch finanziell für den Unterhalt in meinem Rahmen mitsorge".
Aber ich sage auch ganz ehrlich: mit 19 hätt ich auch andere Schwerpunkte gehabt und das ist auch legitim in dem Alter - nur ich hab die Chancen nicht mehr so, muss mich halt reinhängen und hab ja auch mein "Partyleben" zur "Selbstfindung" gut gelebt - möchte mich endlich setteln nun.)
Ich finde die Chance auch großartig, das machen zu können - klar erkundige ich mich zuvor über die Ausbildung und den Beruf!
Ich würde es wahnsinnig gerne machen. Zum einen liegt es mir ganz sicher (okay Prozentrechnung wegen Umsatzsteuer und so, das lernen wir nicht, musst ich nie machen, aber ich werd es ja wohl noch schaffen eine Formel anzuwenden, oder?
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).
Dumme Frage: Dürft Ihr eigentlich auch Taschenrechner benutzen? *lach
Echt jetzt - also im Job mit Sicherheit - aber in der Prüfung?
Ich finde Taschenrechner nämlich superpraktisch!
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(aber wenn es sein muss auch so *grunz* )
Aber Prozentrechnung bekomm ich noch hin, das denke ich auch. Mal wieder die Formeln ansehen. Lang ist's her - längst vergessen natürlich.
Tja - warum möchte ich das überhaupt?
Also was mir fehlt, ist ein auf dem Arbeitsmarkt anerkannter Berufsabschluss, der auch gefragt ist. Das ist schon als "Normalvolljurist" schwer, weil aufgrund Angebot und Nachfrage natürlich heute Höchstanforderungen an die Bewerber gestellt werden dürfen, und als Magister Iuris (den ich damals absolvierte um überhaupt was in der Tasche zu haben, falls ich durchfalle, was dann ja auch passiert ist wie bei fast 40 % der anderen Prüflinge - so ist das eben) erst recht, denn die sind sich immer noch nicht einig, was man "damit machen kann".
Noch nicht einmal in einer Kanzlei kann ich damit (bezahlt) arbeiten, da mir eben die Kenntnisse in Anwaltssoftware, Kostenrecht, Insolvenzrecht und Buchhaltung fehlen. Klar, ich kann auch so schnell Texte vom Band abtippen und so weiter - aber es wäre ja keine gesonderte Ausbildung, wenn Jurastudenten das auch alles könnten. Andererseits müssen sich diverse Junganwälte da selber reinfinden ohne Ausbildung und ich traue mir das auch - ohne Zeitdruck, das ist halt immer auch ne Sache - durchaus zu.
Tja - was weiß ich über Euren Job?
Wie Tcb oben schon richtig meinte, es kommt auf den Anwalt an, wo Ihr arbeitet. Das denke ich auch ganz stark. Ich habe früher nur schreckliche sehr stark von sich selbst eingenommene Juristen und Junganwälte kennengelernt und später eben aber auch sehr viele menschliche Anwälte, tolle Gesprächspartner in allen Belangen, ganz und gar nicht von sich "eingenommen" und einfach liebe Menschen.
Fazit: Da gibt es "so' ne und so' ne", wobei die "netten, menschlichen Anwälte" sicher
a) eher in kleinen Kanzleien anzutreffen sind
und
b) auch abhängig von Fachgebiet. Also Familienrecht, Strafrecht, Opferrecht usw. ist eher "sozial", Aktienrecht, und Börsenrecht eher "naja, das sind Karrierehengste".
Dazwischen die grobe Mitte.
Fakt ist: Es gibt total unterschiedliche Anwälte, das kann ich nun wirklich sagen. Es gibt sogar ganz nette, menschliche, liebe darunter, die Wert darauf legen, dass die Kanzlei eine "Familie" ist und sich alle gut verstehen und zusammenarbeiten (sowas würde mich übrigens auch reizen, also etwa 3-7 Mitarbeiter insgesamt!) Ich glaube aber auch, dass es wichtig ist, dass die Chemie stimmt. Vor allem, das ist mir natürlich bekannt, weil das Gehalt für eine ReNo verglichen mit dem eines Anwaltes nach RGV selbstverständlich nicht jubelerregend ist - keine Frage!
Auf der anderen Seite habt Ihr doch Vorteile gegenüber den Anwälten:
- verhältnismäßig einfach einen Job zu finden (kannste als Anwalt nur drum kämpfen wie bei der Olympiade oder von Träumen heutzutage)
- zumindest in HH oder anderen Großstädten: Teilweise besser bezahlt als Junganwälte (ich mache keine Witze, wir haben ne Anwaltsschwemme)
- auch Anwälte sind oft der "Depp vom Dienst" (ich hab mal vor meinem Examensergebnissen in einer Großkanzlei in HH gejobbt auf 400 Euro-Basis: Wisst Ihr um welche Erbsumme es ging? 40 Millionen Euro. Ich: 400 Euro - Job.
Arbeitszeit: ca. 60 Stunden pro Woche.( Finden Sie eine Lösung für das Problem - der Erbanspruch bestand natürlich gar nicht, aber der Anwalt, mein Vorgesetzter wollte Stunden abrechnen und natürlich bestenfalls doch den Anspruch durchsetzen - eh komplett aussichtslos, ich durfte dafür recherchieren....)
So werden Jura-Absolventen heute ausgebeutet.
- Gehalt in den Großstädten "vertretbar" (könnte gerne mehr sein, klar, wenn die Arbeitgeber auch zahlen können - in Großkanzleien kein Problem. Würd ich mich für stark machen! Bei Einzelkämpfern gerade Junganwälten: Vorsicht! Die sind froh, wenn sie bezahlte Arbeit haben! )
- endlich mal sein eigenes Geld regelmäßig verdienen
- Fortbildung zur Rechtsfachwirtin (falls sich das lohnt? Ich hab mal gesurft, also
a) man braucht wohl ein "Gut" in der Abschlussprüfung (wie schwer ist das eigentlich zu erreichen, wieviele von den Leuten in der Klasse schaffen das? )
b) ist der Abschluss inzwischen überhaupt anerkannt? (Ich hab da böse Erfahrungen mit meinem Magister Iuris gemacht)
c) Gehalt finde ich absolut okay (als ReNo in HH, wenn das Betriebsklima stimmt!!! Auf dem Land ist das natürlich - oh jeh! Bloß die Weiterbildungsmöglichkeiten sind da natürlich...... so ne Sache!)
d) die meisten Rechtsfachwirte werden derzeit (wir haben ja die Finanzkrise) in Insolvenzrecht gesucht (hört sich wahnsinnig spannend an um nicht zu sagen: "Naja, wenn's sein muss" *seufz*
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)
Interessant finde ich auch übrigens die Option, sich nach einigen Jahren Berufserfahrung innerhalb einer Großstadt als Schreibbüro für Junganwälte die sich noch keine festangestellte ReNo leisten können, selbstständig zu machen! Also Anwälte gibt es genug, vor allem solche, die Entlastung in der Verwaltung brauchen - aber eben noch nicht etabliert genug sind, um eine ReNo zu beschäftigen!
Und davon wird es in Zukunft einige geben - in einer Großstadt durchaus attraktiv!
Tja - zumindest hätte ich in HH usw. die Möglichkeit, endlich mal geregelt berufstätig zu sein, die Option mich als RA selbstständig zu machen läuft mir nicht weg, ich müsste ja nur das Studienjahr finanzieren (als ReNo kriegste wenigstens nen Job!), Weiterbildung zur Rechtsfachwirtin fänd ich in Ordnung, auch wenn ich - wenn ich gerade Stellenangebote lese - denke "Oh jeh, Insolvenzrecht". Aber gerade wenn ich sehe, wieviele Junganwälte sich heutzutage - gerade in Großstädten - selbstständig machen müssen, kann ich mir auch gut vorstellen, ein Schreibbüro für RAs aufzumachen nach diversen Jahren.
Last not least: Auch ein ganz normaler Job als ReNo in einer netten Kanzlei mit netten Chefs kann total interessant sein!
Ich denke: Wichtig ist die Kanzlei! Aber: als ReNo kann man da wenigstens wechseln. Also sich ein Umfeld suchen wo man reinpasst und sich wohlfühlt.
Tja..... viele Fragen, viel Neues......... DANKE in jedem Fall für Eure Antworten!!
LG,
Sauvignon