Ist es sinnvoll, daß Du Rechtsfachwirt/in wirst ?

Hier können allgemeine Fragen zur Weiterbildung Rechtsfachwirt/Rechtsfachwirtin gestellt werden.
Löwe

#21

03.09.2008, 09:41

- Bin ich mir im Klaren, dass viel Urlaub für die Präsenzphasen und Prüfungsvorbereitung genommen werden muss?

- Ist es überhaupt in der Kanzlei möglich, zu genau diesen Terminen Urlaub zu bekommen?

- Bin ich bereit, meine Wochenenden zu opfern fürs Lernen und Haushalt, Familie und Spaß für 1 1/2 Jahre zu verdrängen?

- Unterstützt micht meine Familie im Haushalt?
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ciryll
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#22

03.09.2008, 10:34

@ mops - ich verstehe das auch gut....ich habe zwar gerade einen neuen job und habe das studium angefangen weil ich 3 jahre beruflich etwas anderes gemacht hatte und sowieso das RVG hätte komplett neu lernen müssen, aber in der kanzlei wo ich durch zufall einen guten job bekommen habe, bin ich dann bereits die 3. refawi....

aber das studium war angefangen als der job zufällig kam und nun schließe ich es auch ab, aber in meiner jetzigen kanzlei wird es mir nichts bringen

....du wurdest aber hoffentlich nicht wegen "überqualifizierung" gekündigt?

auf jeden fall drücke ich dir daumen, dass du schnell wieder etwas gutes neues findest
[color=#4000FF]Man hat´s nicht leicht, aber leicht hat´s einen ! [/color] :twisted:
baby_on_mars
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#23

03.09.2008, 10:36

@ Andreas

Deine Fragen sind durchaus berechtigt. Hier meine Antworten:

- zwischendurch merken, daß sie es einfach nicht schaffen,

Text Wen ich es nicht ausprobiere, werd ich nie erfahren, ob ich es schaffe. Lieber versuch ist es, als mich später darüber zu ärgern, nicht alle Chancen genutzt zu haben.

- oder daß sie danach keine adäquate Anstellung finden,

Text Dieses Problem kann man auch ohne Fortbildung haben oder hat es meiner Meinung nach sogar eher wegen mangelnder Fortbildungen.

- oder daß sie danach nicht angemessen bezahlt werden,

Text Ein angemessenes Gehalt ist meiner Meinung nach Verhandlungssache.

- oder daß sie danach nicht angemessen eingesetzt werden,

Text Dann nach einem neuen Job umgucken.

- oder daß sie danach keine adäquate Anstellung finden, aber auch keine als "normale" ReFa mehr, wenn sie wechseln müssen, weil sie nun den Titel "Rechtsfachwirt/in" tragen und potentielle Arbeitgeber sie für überqualifiziert halten

Text Da man diese Fortbildung neben dem Beruf macht, also keine Lücken im Lebenslauf entstehen, kann man zur Not diese Fortbildung verschweigen.

Ich finde, dieser Beitrag ist ein wichtiges Fundament, um sich mit einer Entscheidung pro oder contra RFW auseinanderzusetzen, weil das ganze weitere berufliche Leben davon abhängt.

Daher noch eine Frage an dich, nimm sie bitte nicht persönlich:

Sollen wir uns etwa gegenseitig dazu ermuntern, blind in das "Abenteuer Rechtsfachwirt" zu springen, um nachher festzustellen: "Oh, ich finde keinen Job als RFW, und muß jetzt für's gleiche Geld beim gleichen Chef RFW-Arbeiten machen."

Text Nein, natürlich soll niemand ermutigt werden, blind in das Abenteuer "Rechtsfachwirt" zu springen.

Sollen wir also jede(n) Kolleg-inn/en hier also blind und unvorbereitet zum RFW ermuntern ?

Ich denke nicht.[/quote]

Text Niemand soll blind und unvorbereitet den Rechtsfachwirt machen. Dennoch denk ich, dass es nicht nur ein berufliches Fortkommen bedeuten kann. Vielmehr geht es doch auch darum, den persönlichen Horizont zu erweitern.

Und es gibt genügend Chefs, die es begrüßen, wenn ihre Angestellten ihr Fachwissen nutzen und ihn entlasten, auch gegen angemessene Bezahlung.

Ich habe das große Glück, einen solchen Chef zu haben.
baby_on_mars
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#24

03.09.2008, 10:37

Hmm. Leider hab ich das mit dem Zitieren nicht so deutlich hingekriegt. Ich hoffe, es ist trotzdem verständlich.
Mops
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#25

03.09.2008, 10:55

Ich habe das große Glück, einen solchen Chef zu haben.
Du schreibst es ja selbst: Glück gehabt.

Ich begrüße es grundsätzlich, dass sich jemand qualifiziert. Und gerade in unserem Job gibt es doch ständig so viele Änderungen, da muss man einfach am Ball bleiben um den Anschluss nicht zu verlieren.

Berücksichtigen sollte man aber auch, dass es nicht einfach ist, eine seiner Qualifikation entsprechende Stelle mit der entsprechenden Bezahlung zu bekommen. Und nicht jeder hat aufgrund dieser Situaion das Selbstbewusstsein für entsprechende Verhandlungen mit seinem Chef.

Nochmal: Ich habe die Weiterbildung gern gemacht. Nur genutzt hat sie mir nichts. Im Gegenteil.

Darüber hinaus hat das Bestehen der Prüfung nichts mit der Qualifikation zu tun. Wir hatten in unserem Kurs Teilnehmer die wirklich gut auswendig lernen konnten. Und andere, die tolle praktische Arbeit leisten, leider nicht bestanden haben.
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#26

03.09.2008, 11:13

Ich denke, jede/r einzelene von uns sollte mit Selbstbewusstein in Gehaltsverhandlungen gehen. Denn es ist zu bedenken, dass wir keine Bittsteller sind, sondern hoffentlich gut qualifizierte Fachkräfte, ohne die keine Kanzlei laufen würde. Wir haben was anzubieten Leute!

Tja, dass kenn ich noch von meiner Ausbildung.... Es gibt immer Deppen, die wunderbar auswendig lernen können... Ich werd jetzt trotzdem mal beschwingt mit dem Fernstudium beginnen, obwohl ich natürlich auch Ängste und Zweifel habe. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
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Grübchen
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#27

03.09.2008, 11:32

ICh habe jetzt nicht unbedingt alle Fragen gelsenen, aber die meisten schon. Vielleicht lohnt sich auch grundsätzlich folgende Frage:

Passt eine solche Weiterqualifizierung grundsätzlich überhaupt in meine weitere Lebensplanung. Bzw. lohnt es sich bei dem was ich überhaupt in den nächsten Jahren vorhabe? Also was möchte ich für mein Leben überhaupt. Will ich Kinder und dann Teilzeit arbeiten?
Bekomme ich eine Teilzeitstelle als Rechtsfachwirtin?
Bin ich bereit bzw. auch mein Partner für eine adäquate Stelle dann acuh umzuziehen?
LG Grübchen
Andreas

#28

03.09.2008, 11:34

@bom (ich bin mal so frei, abzukürzen :wink:):

Der Tip mit dem Ausprobieren, ob man es schafft, zieht bei mir direkt die Frage hinterher, ob man sich vorher genug Gedanken gemacht hat, ob diese Fortbildung sinnvoll ist.

Als ich 1999 angefangen habe, den geprüften BV über Soldan zu machen (ist ja identisch mit dem heutigen RFW), war es für mich noch keine Frage, ob es überhaupt Sinn macht. Ich mußte mir diese ganzen Fragen nicht stellen.

Es gab da diesen ganzen Hype "Fachwirt" in der Form noch nicht. Heute habe ich den Eindruck, daß es fast schon normal ist, den Fachwirt in der Tasche zu haben.

Fortbildung um des Wissens / des Titels wegen ? Oder weswegen eigentlich ?

Laß mich ein anderes Beispiel bringen:

Firmengründung. Wie du weißt, will so was geplant sein. Niemand würde eine Firma aufmachen (ok, manche schon :lol:), ohne sich nicht hunderte Fragen gestellt zu haben. Businessplan. Finanzierungsplan. Marktanalyse. Machbarkeitsstudie. Bedarfsanalyse. Konkurrenzanalyse. Standorterhebungen. Demographische Strukturen. Potentielle Käuferdichte. Preiserhebungen. Etc. pp. blablabla usw. usf.

Rechtsfachwirt-inn-en "verkaufen" sich als "Marke RFW". "Ich bin gut, ich kann was, ich bin was wert."

Aber was nutzt es, wenn es keinen Käuferkreis für die Ware RFW gibt ? Oder der Markt keinen realistischen Preis hergibt ? Oder der Markt übersättigt ist ? Muß ich mich an einem anderen Ort "anbieten" ? Kann ich das überhaupt - will ich das überhaupt ?

Ich finde immer noch, daß das Argument "wer nicht wagt, der nicht gewinnt" hier nur bedingt herangezogen werden kann. Natürlich stimmt es - es ist aber nur ein Teil der Wahrheit.

Und schönzureden brauchen wir uns in diesem Job schon lange nix mehr.

Man kann Glück haben. Man kann Erfolg haben. Manche sagen, Glück ist die Bezeichnung der Faulen für das, was andere Fleiß nennen und wodurch sie ihre Ziele erreichen. Stimmt das ? Bedingt.

Nicht auf alle Faktoren haben wir Einfluß.

Und diese Faktoren sollten wir - hier und privat, jeder ganz für sich alleine - realistisch herausfinden, betrachten und bewerten.
dany82
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#29

22.05.2010, 22:12

Hallo zusammen,
ich bin neu hier. Habe mich gerade erst angemeldet und bin mir gar nicht so sicher, wie bzw. wo ich hier überhaupt Fragen stellen kann.

Also, ich habe mich für den im Herbst bei der RAK Hamm beginnenden Rechtsfachwirtkurs angemeldet. Kann mir vielleicht irgend jemand von euch ein paar Erfahrungen mitteilen, gerne bzgl. des Kurses in Hamm.

Vielen Dank schonmal und noch einen schönen Abend :D
ZVI
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#30

25.05.2011, 16:18

Ich hätte auch noch was

- Bin ich mir bewusst das es pro Büro nur einen Fachwirt gibt mit dieser Verantwortung und das andere mit der gleichen Ausbildung trozdem nur Handlanger bleiben.

Das ist meiner Freundin passiert. :roll:
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