Fehltage bei Krankheit

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Blueberry

#1

21.08.2018, 10:17

Hey zusammen,

ich hätte mal eine Frage an euch:
Wie ist das denn bei euch, wenn ihr mal des Öfteren krank seit? Ich meine, was sagt euer Chef dazu? Sagt er überhaupt etwas?
Bei mir ist es nämlich so, dass ich dieses Jahr insgesamt vier Wochen krank war und ich deswegen vor kurzem ein (nicht so erfreuliches) Gespräch mit dem Chef hatte.
Vielen Dank für eure Meinungen.

Liebe Grüße
Neffi
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#2

21.08.2018, 11:06

Bei uns wird das eigentlich "locker" gehandhabt. Wer krank ist, ist krank. Da muss man sich bei uns auch gegenüber einem Anwalt/dem Chef nicht rechtfertigen.

Kolleginnen murren natürlich ;)

Ausnahmen:
Wenn bekannt ist, dass eine Dame gerne SO feiern geht und dann Montag krank ist...
Wir hatten auch mal eine Mitarbeiterin, die offen dem Chef gesagt hat, dass sie krank macht, wenn sie den Urlaub nicht kriegt, da gabs dann auch Stress.

Es ist zwar auch so, dass bei uns Krankheitstage gezählt werden, aber Konsequenzen hatte das außer in den Ausnahmen bislang nicht.
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#3

21.08.2018, 11:12

Ganz klar: Wer krank ist, ist krank.

Ich hatte auch mal ein Jahr in dem ich jede Krankheit mitgenommen habe und gefühlt direkt im Anschluss immer mit einer neuen Krankheit krank war. Klar war mir das unangenehm, aber es gab keine Gespräche oder Konsequenzen oder so. Hier weiß man, dass jemand wirklich krank ist, wenn er sich auch krank meldet. Wir sind nämlich alle eher diejenigen, die auch krank noch arbeiten gehen und die Kranken eher nach Hause schicken müssen.

Hat er denn Konsequenzen oder so angedroht oder einfach nur mal nachgefragt was los ist?
Wer Dag for Dag sin Arbeit deit und jümmers op sin Posten steiht, und deit dat got und deit dat gern, der darf sich ok mal amüseern
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#4

21.08.2018, 12:03

Bei uns ist es auch so: Wer krank ist, der ist krank. Da gibt es auch kein Gemaule von Chefs oder Kolleginnen - auch nicht wenn jemand mal 2 Wochen am Stück ausfällt. Es ist eher so, dass Chef oder Kolleginnen einem ins Gewissen reden, dass man doch (noch) daheim bleiben soll. Die Krankheitstage halten sich hier eh sehr gering. Das mag aber auch viel damit zu tun haben, dass man hier einfach keinen Druck bekommt, von wegen Krank sein geht ja mal gar nicht. Sowas hatte ich nämlich auch schon in Kanzleien, dass da schon gemeckert wurde, wenn man im gesamten Jahr mal 3 Krankheitstage am Stück hatte. Da konnte man sich dann von den Chefs noch anhören, dass man wegen einem grippalen Infekt ja wohl zur Arbeit erscheinen könne, sie würden ja schließlich auch rein kommen. :roll: Das sind dann diejenigen, die alle anstecken und sich dann noch beschweren. :patsch Die Krankheitstage der Mitarbeiter in dieser Kanzlei sind eher höher ausgefallen.
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. (Reinhold Niebuhr)
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#5

21.08.2018, 12:36

Bei uns gibt es auch keine Probleme bei Krankheit. Im Gegenteil, die Kolleginnen wollen, dass man zu Hause alles auskuriert, bevor das halbe Büro sich ansteckt. Gefallen wird das keinem Chef, aber meiner fragt immer nach, ob man wieder richtig gesund ist am ersten Arbeitstag.

lg Anlise
*sing* Die Nummer 1 im Pott sind wir .......*sing*
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Lowin
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#6

29.08.2018, 10:28

Eine bei mir nicht so beliebte Kollegin meinte mal bei einer Krankheitswelle, die mehrere von uns erwischte, wir sollten doch alle etwas für unser Immunsystem tun bzw. uns ein besseres zulegen. Da bin ich implodiert, als ob es so einfach wäre!! :motz Wenn viele Kollegen wegen der vielen Arbeit krank im Büro erscheinen und man sich statt drei nur fünf Tage krankschreiben lässt, und somit nicht ordentlich auskuriert, ist es völlig nachvollziehbar, wenn es immer wieder zu Ausfällen kommt. Ich habe jetzt bereits keine Lust auf die Herbst- und Winterzeit, wenn es mit den ganzen Erkältungen von vorne los geht, weil alle meinen, ein bisschen Rotz halten die anderen schon.
Aber wie will ein Chef es rechtfertigen, wenn er sich wegen krankheitsbedingter Fehltage beschwert? Wir hatten eine Kollegin, die wurde auf ihren Arbeitsweg mit dem Rad, von einem Auto erfasst und fiel danach ne Weile wegen ihres kaputten Armes aus. Das ist unglaubliches Pech, und es war bestimmt auch nicht im Sinne der Kollegin, das ihr sowas widerfahren ist. Aber wenn ich mir vorstelle, dass sich der Chef ihr gegenüber darüber aufgeregt hätte, müsste man sich fragen, was für ein Charakter dahinter steckt. Klar sind mehrere Wochen nie schön, aber die Chefs sollten daran denken, dass es für die Betroffenen genauso wenig angenehm ist und Krankheitstage nichts mit Urlaub oder dergleichen zu tun haben.
Was genau Blueberry hat der Chef denn in dem Gespräch gesagt? Würde gerne wissen, wie es ein Chef schafft da nicht in ein Fettnäpfchen zu treten ... man kann einen deswegen ja nun nicht abmahnen oder sonstwie sich beschweren... sofern die Sache einmalig und ausgestanden ist, kann einem zumindest nicht gekündigt werden.
Blueberry

#7

29.08.2018, 13:14

Naja er meinte eben, was ich denn hätte, dass ich dieses Jahr schon viermal krank war über mehrere Tage (insg. 4 Wochen). Und er hat es eben so rübergebracht, dass er anzweifelt, ob das jedes Mal so gerechtfertigt wäre.
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Andy66
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#8

29.08.2018, 14:07

Bei uns gibts kein Gemaule bei Krankheit. Wer krank ist, ist krank und bleibt daheim, fertig. Chef hat eine Versicherung abgeschlossen, die ihm einen Teil des bei Krankheit weitergezahlten Gehalts erstattet. Allerdings nur für die Tage mit Krankschreibung, weshalb wir angehalten sind, sofort zum Doc zu gehen.

Ich halte es für eine Unverschämtheit anklingen zu lassen, man habe krankgefeiert. Woran will er das denn festmachen? Soweit ich weiß ist man nicht verpflichtet, dem Arbeitgeber über die Art der Krankheit Auskunft zu geben. Und das sollte man auch nicht tun, denn das führt nur zu Diskussionen wie "also damit kann man ja wirklich arbeiten gehen" oder so.

Wenn sowas kommt, ist meiner Meinung nach das Vertrauensverhältnis nicht das Beste. Ich habe mal von einer Kanzlei gehört, die ihren Mitarbeitern was auf die Bonuskarte zahlt, wenn sie in dem Monat nicht krank waren. Andersrum heißt das, wenn man krank ist wird das Gehalt gekürzt. :motz
Erfahrung ist das, was man bekommt, wenn man das was man will nicht kriegt
Trine
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#9

29.08.2018, 14:36

Das ein Chef einen Spruch los lässt wegen Krankheit kenne ich auch (wie z.B. "Kranke Arbeitnehmer mag ich gar nicht" mit einem grinsen), aber dass einem unterstellt wird, die Krankheit wäre vllt. nur vorgetäuscht, ist charakterlos und natürlich für das Klima auch nicht förderlich.
Klar findet kein Chef gut, wenn man einen gelben Schein vorlegt, aber es gibt doch die wenigsten Arbeitnehmer, die dies ausnutzen, oder? Lass dich von deinem Chef nicht unter Druck setzen.
Wenn du krank bist, bist du krank! Keiner dankt dir, wenn du mit Kopf unter`m Arm zur Arbeit kommst, zudem noch alle ansteckst und dann anschließend die halbe Kanzlei fehlt. Da sollte man doch ein wenig mehr an sich denken.
Im öffentlichen Dienst läuft es da noch besser zu, da interessiert es niemanden, wie lange und wie oft man krank ist oder war ;) Naja, die Kollegen reden mal hier und da, aber man muss von OBEN nichts befürchten. Die schicken ein wegen bisschen Hals schon nach Hause ;) Diese Erfahrung war für mich neu und konnte ich wenig mit umgehen zum Anfang.
In meiner neuen Kanzlei war ich nach 2 Wochen zwei Wochen mit starker Grippe zu Hause. Die Kollegen waren verständnisvoll, der Chef meinte nach meiner Rückkehr: nicht dass ich jetzt häufiger ausfalle. Das hat mich gewurmt. Ich lag mit starkem Fieber usw im Bett, halb am Sterben, und dann kommt so ein Spruch. Als wenn ich mir das ausdenken.. Naja, links rein, rechts raus. So solltest du es auch machen :-)
:thx
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booo
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#10

29.08.2018, 14:55

Blueberry hat geschrieben: Wie ist das denn bei euch, wenn ihr mal des Öfteren krank seit? Ich meine, was sagt euer Chef dazu? Sagt er überhaupt etwas?
Meiner ist da leider auch etwas komisch. Er wünscht mir zwar immer gute Besserung und meint das auch ernst, aber es kommt immer etwas unterschwelliges und ich habe immer das Gefühl, dass es die schlimmste Todsünde ist, die ich gerade begehe...

Außerdem fragt er mich auch jedes Jahr auf´s Neue, ob wir denn die Umlage bei der Krankenkasse so lassen sollen, oder ob ich mir dieses Jahr irgendwelche größeren Sachen "vorgenommen" habe (?? - ich hatte einmal einen unverschuldeten Unfall, da war ich sehr lang nicht da ja (bin aber trotz AU so oft rein, wie nur möglich) und einmal hatte ich ne OP, wo ich zwei Wochen komplett weg war und danach leider nur eingeschränkt ne Hilfe war)..
Ist auch immer wieder ein Vergnügen das Gespräch :roll:

Aber da ich die einzige Hauptkraft hier bin, kann ich seine "Panik" schon etwas verstehen.. wenn ich nicht da bin, steht fast alles still... aber dennoch "sitzen" solche unterschwelligen Sprüche.
...und außerdem bin jetzt offiziell fertig, weil ich inoffiziell keinen Bock mehr hab Bild
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