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13.10.2016, 08:35
Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen - das A und O ist ein sachliches Gespräch, bei dem man ruhig und klar seinen Standpunkt darstellt. Wie ich mit schwierigen Kollegen umgehe, hängt auch davon ab, in welcher Art sich ihre Schwierigkeit äußert. Ich hatte z. B. mal eine Kollegin, die gezielt beim Chef Gift gespritzt und Gerüchte im Büro gestreut hat, gegenüber den Kollegen aber immer supernett war und immer ins Vertrauen gezogen werden wollte, so nach dem Motto: "Jetzt, wo wir hier gemütlich zusammensitzen, erzähl doch mal...". Gegenüber dieser Gerüchtetante habe ich dann außer belanglosen Bürokram gar nix mehr gesagt. Da ich nie was Neues wusste, wurde ich als Gesprächspartner schnell uninteressant. Es ging so weit, dass ich neue Kolleginnen auch schon mal gewarnt habe, nicht zu vertrauensselig zu sein und ihr Angebot als Kummerkasten des Büros ruhig mal auszuschlagen.
Dann gibt es den Typ Erklärbär, der als verkappter Lehrer und Therapeut durchs Büro läuft und dem Kollegen die Welt erklären möchte. Im Laufe der Jahre sind mir davon einige Exemplare untergekommen. Das Lustige ist, dass da dann schon mal an meinem Schreibtisch ein Vortrag gehalten wurde und ich wusste, derjenige ist gerade völlig auf dem falschen Dampfer und erzählt Quatsch. Da werden fröhlich Paragraphen vertauscht und für Sachverhalte herangezogen, für die sie gar nicht gedacht sind. Bei einem Kollegen war es so schlimm, dass ich mir irgendwann mal eine rote Clownsnase besorgt (Anti-Stress-Tipp von Dr. von Hirschhausen) und im Büro aufgesetzt habe. Ja, sie fragte, weshalb ich die Nase aufgesetzt habe und ich habe ihr gesagt, mir war gerade danach. Bin seitdem von Vorträgen verschont geblieben.