Anwalt besucht Mandant im Ausland - Reisekosten?

[icerose]

Bitte tu das - viel Erfolg wünsch ich.

[CeNedra]

Kurzer Zwischenbericht:

Die Gegenseite empört sich sehr, es hätte ihr doch wirklich keinen Spaß gemacht, so oft ins Ausland zu reisen und überhaupt, die persönlichen Besprechungen waren notwendig, weil hoher Streitwert und komplizierter Sachverhalt und viele Termine und die Schriftsätze so lang.
Außerdem hätte (hätte hätte) der Beklagte ja auch einen Anwalt bei sich zu Hause nehmen können, oder selbst anreisen können, oder einen Korrespondenzanwalt beauftragen können, das wäre ja alles viel teurer gewesen.

Hab erwidert, dass mir immer noch Ausführungen dazu fehlen, was genau an diesen Terminen eigentlich so lange gedauert hat und warum genau die persönlich stattfinden mussten und dass Reisen nicht deshalb notwendiger werden, weil fiktives anderes Verhalten teurer gewesen wäre.

Bin mal gespannt, was das Gericht daraus macht.

[13]

Empören und aufregen kann man sich immer. Allein die 5-tägige Spanienreise hat ein ganz erhebliches Geschmäckle (5*-Hotel!!). Wie die Notwendigkeit eines solchen Hotels begründet werden soll, darauf wäre sogar ich gespannt. Oder wollte sich da jemand eine Woche Sonnenurlaub auf Kosten der Gegenseite gönnen? Und dann: Die Partei ist reiseunfähig - außer Spanien-Belgien. Dreister geht es wohl nicht - das grenzt schon an Veralberung!
Ich kenne die Streitwerthöhe nicht, aber nach pflichtgemäßer Kostengeringhaltung und Angemessenheit sieht mir das alles gar nicht aus.

[CeNedra]

Nur zur Information:

ich habe vom Gericht die glorreiche Auskunft bekommen: "Die Reisekosten waren notwendig, weil die Partei ihren ständigen Wohnsitz im Ausland hat." - die Reisekosten wurden vollständig - inklusive doppelt berechneter MwSt. zuerkannt.

Danke für diese umfassende Auskunft, da fühlt man sich richtig ernst genommen

[Anahid]

Da kann man sich wirklich nur noch an den Kopf packen CeNedra. Vollkommen unverständlich.

[...]

Nur zur Information:

ich habe vom Gericht die glorreiche Auskunft bekommen: "Die Reisekosten waren notwendig, weil die Partei ihren ständigen Wohnsitz im Ausland hat." - die Reisekosten wurden vollständig - inklusive doppelt berechneter MwSt. zuerkannt.

Danke für diese umfassende Auskunft, da fühlt man sich richtig ernst genommen

Die Begründung klingt für danach, dass der zuständige Rpfl. keine Lust hatte sich inhaltlich mit den mit dem Problem auseinanderzusetzen.
Da ist man von einem schwerwiegendem Begründungsmangel (vgl. OLG Saarbrücken, 9 W 33/19) zumindest nicht weit entfernt.

[13]

Der Gedanke kam mir auch gleich. Die Begründung im KFB erscheint phrasenhaft und billig, ohne sich mit der Tiefe des Problems befasst zu haben. Wenn das Kostenrisiko nicht zu hoch ist, wäre mir das jetzige Ergebnis ein Rechtsmittel wert. Oder hat das Gericht bereits Rechtsprechung in der Begründung angeführt?