Inkassounternehmen und deren Umgang mit Unterlagen

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happykitcat
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#1

30.06.2005, 14:20

Hallo,

wir haben bei uns der Kanzlei auch des Öfteren mit verschiedenen Inkassounternehmen zu tun, unter anderem auch mit dem Deutschen Inkasso Dienst.

Heute haben wir in einer Angelegenheit eines Mandanten einen Anruf eben dieses Inkassounternehmens erhalten und die Mitteilung erhalten, dass die Unterlagen, die unseren Mandanten betreffen, nicht mehr aufgefunden werden können und man daher eine 2. vollstreckbare Ausfertigung des Titels beantragen müsste. Auf die Anfrage, ob den der Auftraggeber (eine große deutsche Bank) noch Kopien oder gar Originale der Unterlagen haben könnte, wurde dies ebenfalls verneint, diese wurden beim Auftraggeber wohl bei der letzten Aufräumaktion vernichtet.

Also, ich möchte hier nur einen kleinen Hinweis geben, möglichst keine Sachen an den Deutschen Inkasso Dienst zu geben, es könnte nämlich sein, dass die vollstreckbaren Ausfertigungen dann nach etwa 10 Jahren verschwunden sind und nicht mehr auffindbar.

Dort scheint das Chaos ausgebrochen zu sein.

Sonnige Grüße aus Berlin
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Andreas

#2

30.06.2005, 14:23

Nur rein vorsichtshalber muß ich mich als Forenbetreiber von dieser Aussage deutlich distanzieren - ich hoffe, du verstehst, Happykitcat :wink:

Zur Sache selbst:

Da scheint dann in diesem Fall wohl tatsächlich der Titel nach 10 Jahren versehentlich vernichtet worden zu sein. Das sollte natürlich nicht passieren.

Aber davon mal abgesehen :arrow: ich bin sowieso kein Freund von Inkassounternehmen. Mir erschließt sich der Sinn dieser Firmen bis heute nicht.
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#3

30.06.2005, 14:28

Nein der Titel soll anscheinend eben nicht vernichtet worden sein, sondern irgendwo in einer anderen Akte als die von unserem Mandanten im Archiv liegen - also nicht auffindbar. Der Auftraggeber hat die Unterlagen (ich nehme mal an die Kopien dieser) nach zehn Jahren vernichtet.

Ansonsten verstehe ich dich sehr gut, als 2. Vorsitzende in einem Computer Club hier in Berlin muss man auch immer darauf achten, was bei einem so im Forum steht und der oben genannte Hinweis spiegelt ja auch nur meine Meinung wieder. Vielleicht haben andere bessere Erfahrungen mit dem Unternehmen gemacht.
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Andreas

#4

30.06.2005, 14:42

Dann sollte man den DID mal dazu drängeln, alle in Frage kommenden Ablagen durchzusehen - gleich, welcher Aufwand. Denn es kann ja nicht das Problem des Mandanten sein, wenn dort so ein Irrtum vorkommt.

Ich frage mich gerade, ob es wohl bei der Beantragung einer Zweitausfertigung zu Problemen kommen wird.
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#5

30.06.2005, 14:50

Das habe ich mir auch schon überlegt, aber das soll nicht mein Problem sein, schließlich hat ja die Bank alles vernichtet und dementsprechend auch keine Abschriften der Unterlagen mehr. Kann dann ja nur noch positiv für unseren Mandanten ausgehen. Oder der DID muss wirklich alle seine Akten durchschauen, wo die Sachen sind. :)
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Andreas

#6

30.06.2005, 15:00

Ich würde der Erteilung einer zweiten vollstreckbaren Ausfertigung der Gegenseite gegenüber widersprechen und mir überlegen, ob ich nicht das Prozeßgericht rein vorsorglich von dem Sachverhalt in Kenntnis setze.

Ich glaube, beim DID gehen dann die roten Lampen an :lol: dicke Suchaktion :D

Allerdings sollte man sich überlegen, ob Ihr nicht Mandate vom DID bekommt, das wäre dann natürlich schlecht für die Geschäftsbeziehung zwischen Euch und DID :wink:
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#7

30.06.2005, 15:05

Na wir sind ja nun so klein, da wird sich der DID wohl kaum zu uns verlaufen, wenn er mal ein Problem hat, da gibt es in Berlin leider genug Kanzleien.

Iin Berlin glaube ich sind allein ca. 8.000 Anwälte zugelassen. Ich glaube, das spricht für sich.

Aber das mit der 2. vollstreckbaren Ausfertigung werden wir uns bestimmt noch überlegen, geht ja scheinbar irgendwie um 4.000 bis 6.000 EUR Forderung.
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Andreas

#8

30.06.2005, 15:09

Dann aber mal ran an die Bulletten und dem Gericht was nettes schreiben - so gewinnt der Schuldner Zeit, und mit etwas Pech kriegt die Gegenseite keine 2. vollstreckbare mehr :wink:
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#9

06.07.2005, 17:34

So, jetzt ich! Ich arbeite auch in einem Inkassounternehmen und es geht tatsächlich recht schlampig zu. Ein Beispiel: Wir suchen die ZVU, insb. den Titel. Dieser ist nach 2xigen suchen immer noch nicht auffindbar. Ohne großes Nachforschen wird eine 2. vollstr. beantragt, die wir dann auch ohne Murren und Knurren vom AG erhalten und das AG freut sich auf die EUR 15,00 "Bearbeitungskosten" hahaha. Man kann ein RA-Büro keinesfalls mit einem Inkassobüro vergleichen. Quantität statt Qualität! Gruß us Kölle
Andreas

#10

07.07.2005, 11:34

Interessant, auch mal die "andere Seite" zu hören.

Woran liegt es, daß es dort (doch sicher nur teilweise ?) schlampig zugeht ?

Gründe dafür könnte es ja viele geben - würde mich echt mal interessieren. Man erlebt es ja gelegentlich in Anwaltskanzleien auch, daß nicht gut gearbeitet wird.
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