Unterliegt ein Inkassounternehmen dem Standesrecht?

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Chris-
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#11

30.09.2009, 15:19

Schwarze Schafe gibt es in unserer Branche leider immer noch viel zu viele.
Ich denke das liegt nicht zuletzt daran, dass die Landgerichte nicht hart genug durchgreifen wenn es nötig wäre.
Im Zweifel würde ich den Sachverhalt einfach mal dem zuständigen Landgerichtspräsident schildern und um Klärung bitten.
Normalerweise müsste dann das Inkassounternehmen eine Stellungnahme abgeben.
Miss_Burns
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#12

01.10.2009, 10:49

Ja, danke, habe mich mal ein bisschen mit dem Thema beschäftigt, die sind ja echt die besten, berechnen im Forderunskonto Rechtsanwaltsvergütungsnummern! Aber ohne Aufschlüsselung........habe bei dem Landgericht angerufen und die sagten mir, dass die das DÜRFEN!!!!!

Was soll das nur??? :feuer
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Chris-
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#13

02.10.2009, 16:59

Ich berechne meine Inkassogebühren auch analog der RVG.
Das hat den einfachen Grund, dass vor Gericht die Inkassokosten notfalls sowieso auf die RVG Gebühren zusammengestrichen werden würden.
BabyBen

#14

03.10.2009, 11:04

Was heißt hier, auf die RVG-Gebühren runtergestrichen werden. Die RVG-Gebühren sollten für ein Inkassounternehmen ohnehin die Höchstgrenze sein. Aber genau das meine ich, schwups ein Haufen Inkassogebühren drauf und aus der Mücke wird mal schnell ein Elefant. Und wenn man die Schuldner richtig einschüchtert, zahlen sie auch irgendwann.

Kannst mir ja mal die Preisbildung bei Inkassounternehmen erklären; die ist nämlich manchmal nicht mal im Ansatz nachzuvollziehen.
hewletthamster

#15

05.10.2009, 12:23

Hallo Leute,

das gehört vielleicht nicht ganz in diese Rubrik doch wenn wir über schwarze Schafe reden, habe ich ein ganz schwarzes Schaf für Euch. Diese Forderungsmanagementfirma beutet regelrecht die Mitarbeiter aus. Eine spezielle Dame aus der Insolvenzabteilung trägt alle negativen Infos über Mitarbeiter zusammen und verpfeift sie bei den Vorgesetzen, um ihre eigene Stellung zu sichern. Mitarbeiter werden in Abteilungen verschoben mit dem Spruch: Wer nicht will, kann gehen. Leider gibt es bei Renos keine rote Liste der Nogo-Arbeitgeber, aber ich muss das mal jetzt loswerden, weil mir irgendwann der Kragen platzt. Es wird immer von Teamarbeit gesprochen und dann erfährt man, dass eine Mitarbeiterin konsequent untergebene Mitarbeiter und andere rausekelt durch ihre Taktik. Beliebt ist sie deshalb nicht und ich hoffe ihr Gewissen bereitet ihr schlaflose Nächte. Jeder der von ihr zum Weggehen von der Firma gebracht wurde, ist froh mit ihr keinen Kontakt mehr haben zu müssen, da sprech ich nicht nur für mich, sondern auch für viele von denen ich weiß. Schade, dass es solche Mitarbeiter gibt. Besagte Firma hat Leute geschmissen, um Geld zu sparen und den maximalen Lohn zu senken. Namen werde ich nicht nennen nur Vorsicht bei der Wahl des zukünftigen Arbeitgebers meist kann man im Gespräch schon feststellen, ob man zusammenpaßt oder nicht, paßt man nicht ist das gar nicht so schlimm, dann hat man sich eine Menge Kummer und Ärger erspart. Es gibt aber auch nette Arbeitgeber und Mitarbeiter.
Andreas

#16

05.10.2009, 12:33

Mir ist leider schon desöfteren zu Ohren gekommen, daß verschiedene Inkassounternehmen nicht gerade das Gelbe vom Ei sind, auch was ihre Stellung als Arbeitgeber angeht.

Nicht selten werden, eben aus dem genannten Aspekt "Personalkosten sparen" nicht so hoch qualifizierte oder gar berufsfremde Kräfte eingestellt und notdürftig angelernt, damit sie mal eben mit der Inkassosoftware umgehen können.

Wenn sich in diese Reihe eine, nennen wir es doch mal "motivierte" :mrgreen: Mitarbeiterin "einschleicht", hat man als "normale Angestellte" wohl umso schlechtere Karten...

Dummerweise ist es bei der heutigen Arbeitsmarktsituation schwierig, auch ein nicht passendes Arbeitsangebot abzulehnen.

Aber deinen Ausführungen, HH, kann ich mich ansonsten durchaus anschließen...
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dundine
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#17

05.10.2009, 12:37

Das viele Inkassounternehmen einfach nur dem aktuellen Trend folgen und schnell "reich" werden wollen, steht ausser Zweifel.

Weiss denn jemand, an was für Regeln die sich in Bezug auf Kosten halten müssen? Mir sagte ein Bekannter, der selber ein Inkassounternehmen führt (wohl Richtung 1-Mann-Betrieb), dass man so ungefähr das Doppelte nimmt, was ein RA hätte abrechnen können. Meine Erfahrungen zeigen aber, dass teils sogar das Dreifache dem "Schuldner" in Rechnung gestellt wird.

Hat hier jemand nähere Informationen???
Andreas

#18

05.10.2009, 12:45

Halten müssten sie sich wohl an die RVG-Sätze - tun sie aber nicht, wie wir alle hier wissen :wink:

hewletthamster, vielleicht kannst du ja mal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern ? Mußt ja nicht allzu genau werden :wink:
Chris-
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#19

05.10.2009, 14:48

Also ich persönlich berechne zunächst eine 1,3 Geschäftsgebühr für die gesamte außergerichtliche Abwicklung. Sollte das Mandat mehr Aufwand als normal benötigen, wird eine 1,5 Gebühr fällig. Also beispielsweise, wenn man ständig hinterher telefonieren muss o.ä..
Wird eine Ratenzahlung vereinbart, die mehr als zwei Raten beinhaltet, berechne ich zusätzlich eine 1,5 bzw. 1,0 Einigungsgebühr, je nachdem in welchem Stadium die Einigung erzielt wurde.
Ansonsten fallen außergerichtlich lediglich die Auslagen an, also EMA, etc.
Sollte die Sache tituliert werden, gibt es nochmal 25 Euro für den Mahnbescheid und für jede Zwangsvollstreckungsmaßnahme eine 0,3 Gebühr.

Ich denke dass das gerechte und auch angemessene Gebühren sind, die ich den Schuldnern berechne. Gerade weil ich eben im 6. Semester Jura studiere fühle ich mich eben auch an die RVG oder auch die BORA gebunden.

Das andere Inkassounternehmen deutlich mehr verlangen mag sein. Es gibt aber auch genügend, die es genauso machen wie ich. Natürlich gibt es aber auch genügend, die die Schuldner richtig abzocken und Gebühren verlangen, die einfach nur Wucher sind und mit dem tatsächlichen Aufwand den das Unternehmen betreibt einfach nicht vereinbar ist.

Viele Inkassobüros nehmen wirklich jede Forderung die sie bekommen können und prüfen oft nicht mal die Fälligkeit oder den Verzug. Meist wird dann mit Standardschreiben Angst gemacht und künstlich Druck aufgebaut.
Das ist jedoch nicht mein Stil und meine Art, wie ich mein Unternehmen führen möchte. Daher prüfe ich die Forderungen vorher genau und lehne auch mal ein Mandat ab, wenn mir etwas komisch vorkommt.
Andreas

#20

05.10.2009, 14:51

Gute Einstellung, Chris :daumen

Dummerweise habe ich (bin selbst nebenberuflich selbständig) die Erfahrung gemacht, daß man mit Ehrlichkeit gegenüber Kunden und gewissenhafter Bearbeitung der Aufträge weitaus weniger verdient als mit dubiosen Methoden.
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