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Hallo Ihr Lieben!

Nachdem meine Kanzlei jetzt schon drei Monate eine Fachangestellte sucht und sich niemand beworben hat, liebäugeln die Chefs jetzt damit, jemand Ungelerntes einzustellen.
Ich finde ja, besser als nichts, zumal ich hier ansonsten ab August alleine sitze Jetzt meine Frage, gibt es Seminare, die die Grundlagen unseres Berufes vermitteln?
Wir sind in Cottbus, da gibt es so etwas bestimmt nicht, aber vielleicht Berlin oder Dresden?
Wäre für Tipps dankbar

Liebe Grüße

das Rehlein

Ein solches ist mir noch nicht "über den Weg gelaufen" und wäre in meinen Augen auch unseriös, da man die Grundlagen unseres Berufes man in einer 3-jährigen fundierten Ausbildung lernt.

Der Grund, warum ihr niemanden findet kann viele Ursachen haben, angefangen bei einer 08/15-Stellenausschreibung, Ausschreibung im falschen Medium, unattraktiven Konditionen etc.

Warum stellt ihr keinen Azubi ein? Wenn ihr eh bei 0 anfangt könnt ihr auch für Nachwuchs sorgen.

Engler-Fachschulungen und Zorn-Seminare bieten solche Seminare an.

jenniver hat geschrieben: ↑

24.06.2019, 16:13

Engler-Fachschulungen und Zorn-Seminare bieten solche Seminare an.

Zumindest bei Engler sind das keine Seminare, die die Grundlagen unseres Berufes vermitteln. Dort gibt es nur eins für Seiteneinsteiger und zwar ZV.

Und weil ich jetzt neugierig war, habe ich auch mal bei Zorn geguckt. Respekt, was die alles in ein 4-stündiges "Fit für die Kanzlei"-Seminar packen. Ich hoffe, dass sich im Nachgang keiner darauf verlässt, dass die Leute, die das Seminar gemacht haben, das auch richtig umsetzen können

Da fragt man sich, warum man sich durch die Ausbildung "gequält" hat.

Tatsächlich 4 Stunden, ich schmeiss mich grad weg
Vielleicht noch das 15 Std Mallorca Event dazu zubuchen

Danke für Eure Antworten!
Hier in der Region ist es halt so, dass absoluter Fachkräftemangel herrscht - und da hier die Gerichte gerade unbefristete Stellen ausgeschrieben haben, kann ich mir vorstellen, was die Kolleginnen, sofern denn welche auf der Suche nach Veränderung sind, bevorzugen. Wir erhalten ja nicht mal Bewerbungen von Fachangestellten, die vielleicht doch nicht so passen sondern gar keine!! Eine Friseurin hatte sich beworben, die meint, jetzt könnte sie mal ins Büro!
Tja, und Auszubildende sind auch nicht zu finden, seit dem die Berufsschule hier geschlossen hat und die Mädels nach Potsdam oder Dresden zur Schule müssten (1,5 Stunden Fahrtzeit).
Jetzt sind wir schon fast dankbar, wenn eine Dame mit Büroerfahrung sich hier einbringen will, deshalb meine Frage.
LG
das Rehlein

Meine Ausbildungskanzlei hat mal aus reiner Verzweiflung eine Schuhverkäuferin eingestellt, die sich auf das Stellengesuch beworben hat. Sie war überaus freundlich, aber wg. der Arbeit kann man eigentlich nur sagen, sie hat sich bemüht. Einfachste Schreiben gingen gerade mal, mehrseitige Schriftsätze waren mit Fehlern nur so überzogen. Ich glaube, sie war so gut ein Jahr hier und hat dann selbst bemerkt, dass das nicht der richtige Beruf für sie ist.
Zwecks Fahrtzeit der Auszubildenden in unserer Region kann ich nur sagen, dass die locker mehr als 1,5 Stunden (einfach) unterwegs sind. Du kannst dir z.B. mal die Fahrtstrecke Schongau - München anschauen. Da sind die locker eine Stunde mit dem Zug unterwegs und müssen dann mit U- oder S-Bahn durch ganz München durch, bis sie dann an der Schule sind. Wenn das Arbeitsklima in der Kanzlei alles passt, dann nehmen die das gerne in Kauf.
Ich kann meinen Vorredern bezüglich so einem Seminar für Quereinsteiger nur zustimmen. Wir mussten das 3 Jahre alles erlernen und dann soll das Seminar das in 4 Stunden erledigen? Ich glaube nicht, dass das geht.
Ich würde das den Auszubildenden schmackhaft machen. a) würde ich schon mal Fahrtkostenzuschuss zahlen (was nämlich auch nicht mehr üblich ist) und b) den Beruf dadurch interessant machen, dass z.B. die Begleitung bei manchen Gerichtsterminen ermöglicht wird während der Ausbildungszeit. Vielleicht bekommt ihr so doch noch eine Auszubildende.

Gerade in schwierigen Regionen muss man mal über das Maß des üblichen Hinaus was Gehalt, Zusatzleistungen und Boni angeht. Man könnte z.B. einem Quereinsteiger anbieten, dass er eine Ausbildung macht aber gleichwohl "richtiges" Gehalt erhält. Die ganzen Seminare, die ein Quereinsteiger machen müsste verbunden mit dem Zeitaufwand wären wahrscheinlich nur unwesentlich günstiger und bei weitem nicht so gehaltvoll wie eine Ausbildung.