Hallihallo
Ich wollte nochmal eine Rückmeldung geben, da sich bei mir das erste Lehrjahr so langsam dem Ende zuneigt. Vielleicht helfen ja dem einen oder anderen meine Erfahrungen
Tja, was ist seit dem letzten Sommer alles passiert?
Ich habe die Kanzlei, bei der ich meine Ausbildung im August gestartet habe, nach 2,5 Monaten gewechselt und das war die beste Entscheidung überhaupt! Ich habe in der ersten Kanzlei nichts gelernt, außer Botengänge, Akten raussuchen, Akten ablegen, Post eintüten und frankieren und Faxe den Sendeberichten zuzuordnen. Ich habe nicht ein einziges Schreiben aufgesetzt und da ich mich mit den Azubis aus dem zweiten und dritten Lehrjahr ausgetauscht hatte, hätte sich da auch in Zukunft nicht viel geändert. Ich habe auch mit der Büroleiterin über das Thema gesprochen, die mich jedoch nicht verstanden hat. Mir hat es dort gar nicht gefallen, zumal das Arbeitsklima auch nicht das Beste war.
Zu meiner neuen Kanzlei: Ich hätte es nicht besser treffen können !!!
Ich bin in einer Großkanzlei mit über 100 Leuten gelandet. Ich bin begeistert, mir macht die Arbeit richtig Spaß. Ich wurde von Anfang an in die Arbeit mit eingebunden. Ich habe bisher allen möglichen Schriftverkehr geführt, Kostenrechnungen erstellt, natürlich auch Akten angelegt und abgelegt, Wiedervorlagen und Eingänge rausgesucht, Telefonate entgegen genommen usw. also all die tägliche Arbeit die so anfällt. Natürlich waren auch schon unschöne Sachen dabei wie dicke Ermittlungsakten oder Ordner zu kopieren. Das gehört ja aber auch dazu und solange ich nicht NUR solche Tätigkeiten mache sondern auch etwas lerne, ist das für mich ok. Schon an meinem ersten Tag durfte ich Schreiben aufsetzen, natürlich bis heute mit Nachkontrolle. Ich drucke meine Schreiben immer erst einmal auf Blanko aus, bevor ich es auf Kopfbogen drucke, damit die Kollegin noch einmal drüber schaut. Am Anfang haben sich noch oft Fehler eingeschlichen und es hat eine Zeit gedauert, bis ich mich zurecht gefunden habe. Ich denke aber, dafür ist eine Ausbildung ja da!
Ich bin so froh, dass ich damals die Kanzlei gewechselt habe, dass könnt ihr euch nicht vorstellen. Meine Kolleginnen geben sich echt Mühe, mir vieles beizubringen und noch dazu habe ich auch ein mega Glück mit den Chefs, für die ich arbeite! Ich kann mich da wirklich gar nicht beschweren, es ist ein sehr respektvolles Miteinander und es wird viel untereinander gelacht. Ich gehe echt gerne zur Arbeit.
Ich kann nur jedem raten, wenn ihr euch in einer Kanzlei nicht wohl fühlt, über einen Wechsel nachzudenken und euch auch zu trauen! Ich habe auch erst gezögert, weil ich mir nicht sicher war, wird es in der neuen Kanzlei besser ... aber es war ein absoluter Volltreffer! Die Probezeit geht zwar auch wieder von vorne los, aber manchmal muss man ein Risiko eingehen, damit vielleicht etwas Besseres nachkommen kann.
Wenn man eine sch*** Kanzlei erwischt während der Ausbildung, wo man kaum etwas lernt, ausgenutzt wird oder das Arbeitsklima schlecht ist ... das kann einem die ganze Ausbildung vermiesen und geht auch auf die Psyche.
Ich habe mich in meiner alten Kanzlei schon nach zwei Wochen nur noch zur Arbeit "geschleppt". Es war echt furchtbar. Ich habe die Tage gezählt, bis endlich wieder Wochenende ist.
Also ... traut euch!
So, das war ein kleines Feedback
Falls ihr noch Fragen habt, könnt ihr mir die natürlich gerne stellen.