Tipps und Erfahrungswerte

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Murmelpfote
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#31

31.07.2017, 11:36

Danke euch für eure Antworten! :knutsch

@ elena94: Ich mache meine Ausbildung auch in Niedersachsen ^^ ich wusste gar nicht, dass es da landesweit Unterschiede gibt :kopfkratz . Naja mal schauen :-) Morgen ist es soweit. Bin echt gespannt ^^
AliceAzubiReFa
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#32

02.08.2017, 13:07

Crydea hat geschrieben:Ist der Ausbildungsinhalt Ländersache oder einheitlich geregelt? Und es kommt auch sehr auf den Lehrer an denke ich.
Ja ist es, deswegen wird einem auch abgeraten währrend der Ausbildung in ein anderes Bundesland zu ziehen, da die Bildungspläne einfach zu unterschliedlich sein.

Darf ich fragen in welchem Bundesland du in der Berufschule bist?

Zu der Kleiderfrage kann ich auch nur sagen dass es in jeder Kanzlei anders ist, man sich aber generell nach den Mitarbeitern richten kann.

UUnd zum Thema Insolvenz kann ich dir sagen, dass solange man sich dafür interessiert, es wirklich sehr viel Spaß machen kann.

Nun ist heute schon der 02.08. und ich würde gerne wissen wie der erste Tag auf Arbeit denn war und wann dein erster Schultag ist?
Vielen Lieben Dank im vorraus :thx <3
Murmelpfote
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#33

25.05.2018, 18:14

Hallihallo :wink1

Ich wollte nochmal eine Rückmeldung geben, da sich bei mir das erste Lehrjahr so langsam dem Ende zuneigt. Vielleicht helfen ja dem einen oder anderen meine Erfahrungen :-)

Tja, was ist seit dem letzten Sommer alles passiert? :kopfkratz

Ich habe die Kanzlei, bei der ich meine Ausbildung im August gestartet habe, nach 2,5 Monaten gewechselt und das war die beste Entscheidung überhaupt! Ich habe in der ersten Kanzlei nichts gelernt, außer Botengänge, Akten raussuchen, Akten ablegen, Post eintüten und frankieren und Faxe den Sendeberichten zuzuordnen. Ich habe nicht ein einziges Schreiben aufgesetzt und da ich mich mit den Azubis aus dem zweiten und dritten Lehrjahr ausgetauscht hatte, hätte sich da auch in Zukunft nicht viel geändert. Ich habe auch mit der Büroleiterin über das Thema gesprochen, die mich jedoch nicht verstanden hat. Mir hat es dort gar nicht gefallen, zumal das Arbeitsklima auch nicht das Beste war.

Zu meiner neuen Kanzlei: Ich hätte es nicht besser treffen können !!! :daumen :daumen :daumen Ich bin in einer Großkanzlei mit über 100 Leuten gelandet. Ich bin begeistert, mir macht die Arbeit richtig Spaß. Ich wurde von Anfang an in die Arbeit mit eingebunden. Ich habe bisher allen möglichen Schriftverkehr geführt, Kostenrechnungen erstellt, natürlich auch Akten angelegt und abgelegt, Wiedervorlagen und Eingänge rausgesucht, Telefonate entgegen genommen usw. also all die tägliche Arbeit die so anfällt. Natürlich waren auch schon unschöne Sachen dabei wie dicke Ermittlungsakten oder Ordner zu kopieren. Das gehört ja aber auch dazu und solange ich nicht NUR solche Tätigkeiten mache sondern auch etwas lerne, ist das für mich ok. Schon an meinem ersten Tag durfte ich Schreiben aufsetzen, natürlich bis heute mit Nachkontrolle. Ich drucke meine Schreiben immer erst einmal auf Blanko aus, bevor ich es auf Kopfbogen drucke, damit die Kollegin noch einmal drüber schaut. Am Anfang haben sich noch oft Fehler eingeschlichen und es hat eine Zeit gedauert, bis ich mich zurecht gefunden habe. Ich denke aber, dafür ist eine Ausbildung ja da!

Ich bin so froh, dass ich damals die Kanzlei gewechselt habe, dass könnt ihr euch nicht vorstellen. Meine Kolleginnen geben sich echt Mühe, mir vieles beizubringen und noch dazu habe ich auch ein mega Glück mit den Chefs, für die ich arbeite! Ich kann mich da wirklich gar nicht beschweren, es ist ein sehr respektvolles Miteinander und es wird viel untereinander gelacht. Ich gehe echt gerne zur Arbeit.

Ich kann nur jedem raten, wenn ihr euch in einer Kanzlei nicht wohl fühlt, über einen Wechsel nachzudenken und euch auch zu trauen! Ich habe auch erst gezögert, weil ich mir nicht sicher war, wird es in der neuen Kanzlei besser ... aber es war ein absoluter Volltreffer! Die Probezeit geht zwar auch wieder von vorne los, aber manchmal muss man ein Risiko eingehen, damit vielleicht etwas Besseres nachkommen kann.
Wenn man eine sch*** Kanzlei erwischt während der Ausbildung, wo man kaum etwas lernt, ausgenutzt wird oder das Arbeitsklima schlecht ist ... das kann einem die ganze Ausbildung vermiesen und geht auch auf die Psyche.
Ich habe mich in meiner alten Kanzlei schon nach zwei Wochen nur noch zur Arbeit "geschleppt". Es war echt furchtbar. Ich habe die Tage gezählt, bis endlich wieder Wochenende ist.
Also ... traut euch! :knutsch

So, das war ein kleines Feedback :-) Falls ihr noch Fragen habt, könnt ihr mir die natürlich gerne stellen.
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mücki
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#34

28.05.2018, 09:22

Guten Morgen,

es freut mich, dass du dich nach deinem Kanzleiwechsel nun sehr viel wohler fühlst und ich kann auch nur jedem raten, über einen Kanzleiwechsel zumindest nachzudenken, wenn man sich nicht wohl fühlt. Aber man sollte dabei auch immer verschiedene Aspekte im Auge haben. Das betrifft nicht nur die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten (die man am Anfang häufig falsch einschätzt), sondern auch das Arbeitsumfeld an sich.

Ich arbeite z.B. beim Insolvenzverwalter (allerdings nicht als Inso-SB, sondern in der Prozessabteilung) und liebe diese Tätigkeit. Für einen Auszubildenden ist die Ausbildung zur ReFa beim Insolvenzverwalter allerdings meist nur bedingt zu empfehlen und zwar schon allein vor dem Hintergrund, dass viele "Alltagstätigkeiten" nichts mit den Tätigkeiten einer ReFa zu tun haben. Insolvenzverwaltung ist halt ein sehr spezifisches Feld und ich würde sagen, ca. 50 % meiner Arbeit haben nichts mit der eigentlichen ReFa-Tätigkeit zu tun. Darüber muss man sich (am besten schon bei der Bewerbung) im Klaren sein.

Was die Ausbildungsinhalte angeht - und da spreche ich aus der Erfahrung einer Ausbilderin - ich habe selbst mit der Ausbildung nach Einführung der neuen Ausbildungsverordnung Probleme gehabt und zwar, weil die Azubis, nach meinem Gefühl, im ersten Lehrjahr kaum etwas für den Arbeitsalltag "brauchbares" lernen. Man steht dann immer so ein bisschen vor einem Konflikt, weil man den Azubis zum einen natürlich etwas beibringen aber bzgl. der Schule auch nicht zu weit vorgreifen möchte. (Das Problem gab es "früher" auch aber ich finde durch diesen "Lernfelder-Schmus" hat sich das noch extrem verschärft.) Dann kommt es natürlich immer auch auf den Azubi an und ich muss diesem nunmal zuerst die Basics vermitteln und erst wenn diese "sitzen" kann man weitergehen. Ich kann einen Azubi, der noch nicht mal das gerichtliche Mahnverfahren oder die Instanzenzüge verstanden hat, keine Zwangsvollstreckung machen lassen, weil in einem solchen Fall das "Wollen" dem "Können" hinterherhinkt.

Wenn es aber trotz allem nicht passt und auch Gespräche mit dem/der Ausbilder(in) nichts bringen, sollte man immer versuchen, ob es einem nach einem Wechsel besser geht.

LG

P.S. Während meiner eigenen Ausbildung war es üblich, dass die Azubis erst dann anfingen Schreiben zu erstellen, wenn Sie das 10-Finger-Schreiben in der Schule gelernt hatte, da man vermeiden wollte, dass sich "Greiffehler" einschleichen, die man dann nur schlecht oder gar nicht mehr "umgelernt" bekommt. (Ich tippe das "c" bspw. bis heute mit dem Zeige- und nicht mit dem Mittelfinger. Allerdings nicht, weil ich es falsch gelernt hätte, sondern weil es für mich so bequemer und deutlich schneller ist (mein Mittelfinger ist nicht so bewegungsfreudig :lolaway )
Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie. Wilhelm Busch
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