Allgemeine Frage zur Ausbildung

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Sandra86
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#1

23.04.2006, 19:34

Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, bin ich ja erst 1. Lehrjahr..

aber mich würde gerne mal interessieren, was ich im 1. Lehrjahr eigentlich schon mal gemacht haben müsste, also ... manchmal.. komm ich mir unterfordert vor.. nicht von der quantität... ich frage auch sehr oft, wo ich noch helfen kann, nehme mir gesetze.. wenn ich zeit habe.. lese nach.. versuche arbeit abzunehmen.. oder ich räume auf..

aber wo kann ich denn zb. nachlesen, was man denn in welchem Lehrjahr so lernen sollte?
ich höre oft von meinen berufsschulleuten, dass sie schon dieses oder jenes gemacht haben.. und denke mir so.. "woah.. das würde auch gern mal probieren..." aber.. leider fehlt die zeit bei uns auf arbeit.. wir azubis bringen uns schon so sehr viel alleine bei.. obwohl wir manchmal einfach hilfe bräuchten.. :(

Danke im vorraus für eure antworten!
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wifey
...ist hier unabkömmlich !
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#2

23.04.2006, 20:06

Hallo Sandra,

den für Dich maßgeblichen Ausbildungsplan solltest Du bei "Deiner" Kammer bekommen können.

Ich weiß nur, damals :omi war es auch von Kanzlei zu Kanzlei ganz unterschiedlich. Manche RAe brauchten die Azubis eigentlich nur für Botengänge, Kaffeekochen und ab und an mal Schriftsätze (das aber auch nur, wenn gar nix mehr ging und die Kollegin mehr als überlastet war). Andere hatten das Glück, von Anfang an alles mitmachen zu dürfen/sollen/müssen.

Bei mir z. B. ging es so los, dass ich ab 2 Ausbildungswoche eigentlich vor der Aufgabe stand: "Machen sie hier mal die Zwangsvollstreckung! Es gibt ... ZV EV PfÜB ... usw. Wenn sie Fragen haben, sie wissen ja wo sie mich finden" Und dann habe ich mich da irgendwie durchgewuselt.

Der Nachteil hieran war eigentlich, dass ich nachher so fit in der Zwangsvollstreckung war, dass ich fast nichts anderes mehr gemacht habe (dadurch ist bei mir das Notariat z. B. etwas zu kurz gekommen)

Was machst Du denn im 1. Lehrjahr jetzt so?
Viele Grüße

ich
Andreas

#3

24.04.2006, 08:34

Das Problem daran, aus Sicht eines für die Ausbildung der Auszubildenden zuständigen und verantwortlichen Mitarbeiters, ist die Tatsache, daß man selbst derart "von oben" mit Arbeit zugeworfen wird, daß es gar nicht möglich ist, sich um eine ordentliche Ausbildung zu kümmern. Die Zeit wird einem nicht gelassen.

Und glaub' mir, das ist ne SchXXX-Situation :!:

Der RA gibt einfach nur weiter (was will er sonst auch tun), übersieht dabei aber, daß die Mitarbeiter sich ja auch noch um andere Dinge zu kümmern haben. Und wenn man, wie wir alle das wohl regelmäßig tun, ein 12-Stunden-Pensum in nur acht Stunden abackern muß, bleibt keine Zeit mehr für die Azubis. Traurig, aber wahr !

Es müßte dringend eine absolute Pflicht der RAe geben, dafür zu sorgen, daß den Azubis mindestens eine Stunde pro Tag zwingend gewidmet wird und dem / der entsprechenden Mitarbeiter/in eine weitere Stunde zur Vorbereitung und Berufsausbildung zur Verfügung steht - bei mehreren Azubis halt mehr...
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Melanie
Kennt alle Akten auswendig
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#4

24.04.2006, 10:25

Bei mir war es auch so. Während meiner Ausbildung war ich eigentlich nur für Botengänge, Kaffee kochen, Fristen raussuchen und schreiben zuständig. Beigebracht wurde mir während der Ausbildung gar nichts. Ich hatte mich schon als Azubi gefragt, ob es niemanden gibt, der prüft, ob die Ausbilder tatsächlich ihrer Pflicht nachkommen. Ins Notariat wurde ich erst gar nicht gelassen. Nach der Ausbildung war es sehr schwierig mich im Notariat zurecht zu finden. Ich hatte ja nur Theoretisches im Kopf aber gar keine Praxis.
Viele Grüße

Melanie :pcwink
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Sandra86
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#5

24.04.2006, 11:30

Danke für eure antworten..

also cih habe natürlich auf der Homepage der Rechtsanwaltskammer für Brandenburg nachgeschaut.. nichts gefunden weiter..

Also was ich so ca. mache:
- Bänder,
- Aufräumarbeiten,.. also das übliche, Küche, Fax, Telefon
- erstellen kleinerer Schriftsätze wie Übersendungen, EMA, GB-Auszug anfordern, Bürgschaftsanforderungen , oder mal eine anwaltliche Zahlungsaufforderung..
- habe ein bisschen mit Grundstücken zu tun..
- meistens suche ich irgendwelche Belege raus...

wir sind eine Insokanzlei.. da hab ich momentan auch viel mit Insolvenzsachen zu tun, die aber in der Schule ja nicht relevant sind ..

hm.. ansonsten, Akten an- und ablegen, Post machen.

Fällt euch noch was ein, was man als Azubi im 1. Lehrjahr noch so machen könnte? Ich geh ja auch meistens hin und frag ob ich mich mal daran probieren darf.. aber die gute Zeit..

und ich verstehs auch, dass meine Ausbilderin momentan sehr gestresst ist.. und ich bin ja auch zugedeckt mit haufen arbeti und mache oft überstunden.. aber ich möchte eben .. manchmal .. mehr wissen.. mehr machen.. schwierigere Sachen..
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melly
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#6

24.04.2006, 12:25

auf der site der Rechtsanwaltskammer Frankfurt www.rechtsanwaltskammer-ffm.de, dort unter Ausbildung ReNo/-Fachwirte, dann Vertragsformulare und dort findest du dann rechts die Ausbildungsverordnung mit Rahmenplan.

Diesem Rahmenplan kannst du so ungefähr entnehmen, was du eigentlich im ersten, zweiten und dann im dritten Lehrjahr beigebracht bekommen sollst. Unsere Azubis erhalten diesen von uns gleich mit dem Berichtsheft. Schade, dass es so viele Kanzleien gibt, die ihre Azubis eigentlich nur als billige Kräfte mißbrauchen.
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Sandra86
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#7

24.04.2006, 13:03

Oh, dankeschön für den Link, ich denke das wird mir um einiges weiterhelfen!

Nunja, manchmal denk ich mir auch so.. ich will nicht nur den ganzen tag suchen .. suchen akten suchen, belege suchen.

aber ich kämpfe auch oft darum andere aufgaben zu bekommen trotz stress.. naja, ich lass mich nich unterkriegen, spaß macht es trotzdem.. und wenn ich wirklich zeit hab die akten zu lesen oder in der bibliothek nachzulesen.. macht mir das auch spaß..

Danke nochmal!
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