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Rechtsfachwirt
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#21

08.09.2015, 10:11

Also egal, wie man jetzt zu manchen Sprüchen oder Bauernweisheiten steht, in manchen steckt auch ein Körnchen Wahrheit.

Um auf die Ausgangsfrage (07.09.2015, 20:01 Uhr) einzugehen möchte ich klarstellen, dass eine Kündigung, wenn sie von Seiten des Azubis kommt, sehr viel einfacher ist, als wenn sie von dem Ausbildungsbetrieb respektive dem Ausbilder kommt. Dies ist einfach dem Umstand geschuldet, dass man hier das Ausbildungsverhältnis als besonders schützenswertes Interesse ansieht, welches AUS SICHT UND FÜR DEN AUSZUBILDENDEN besonders geschützt werden soll.

Daher wäre auch eine "ehrliche" Kündigung mit einem entsprechenden Kündigungsgrund eine Möglichkeit, das Ausbildungsverhältnis zu beenden. Sprich in Deinem Fall würde ich erhöhten Stress vor der anstehenden Prüfung und im Allgemeinen in der Arbeit angeben (natürlich gerne verklausuliert, aber schon dies klar benennen).

Meine persönliche Meinung hatte ich hier ja bereits kund getan. Wie schon geschrieben denke ich, dass es jeder selbst wissen muss, was er aushält, aushalten will und was er sich davon verspricht.

Das mit der vierwöchigen Wartezeit finde ich eine sehr gute Entscheidung. Mehrere Wechsel während der Ausbildung sehen zwar nicht so gut aus, lassen sich aber in jedem Bewerbungsgespräch entsprechend begründen. Mal mit mehr und mal mit weniger argumentativem Aufwand. Der Markt ist für ausgebildete Kräfte ist da, das ist korrekt. Für eine interessante Stelle, gute Verdienstaussichten oder sonstiges muss man aber persönlich immer Abwägen, was einem wichtig ist und entsprechend danach suchen. Dies muss man nach zwei Arbeitsstellenwechseln während der Ausbildung, aber ebenso nach dreien.

Ich drücke Dir auf jeden Fall fest die Daumen, dass Du für Dich persönlich die richtige Wahl triffst.
Fräulein Fit

#22

08.09.2015, 10:33

Ich habe mir jetzt nicht alle Antworten der Anderen durchgelesen, aber einen richtigen "Wechsel" sehe ich so nicht, dass es sich schlecht auf den Lebenslauf auswirken kann, da du ja schon mal dort während Deiner Ausbildung warst und es damit auch begründen kannst.
Wenn das Menschliche dort besser passt, würde ich an Deiner Stelle auf jeden Fall zu dem Notar gehen.
Deine weiteren Interessen was Strafrecht etc. angeht, kann man danach immer noch vllt. durch Seminare etc. fördern. Auch wenn es bei einem Notar vllt. nicht nötig ist, so ein Wissen zu haben.
Aus eigener Erfahrung muss ich aber sagen, ich hatte auch großes Interesse an allen möglichen Rechtgebieten, aber manchmal muss man halt zurückstecken ;) Kompromisse müssen überall gemacht werden.
Alegría
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#23

08.09.2015, 10:40

Also ich würde mich an deiner Stelle mal an die Rechtsanwaltskammer wenden. Ich bin nachwievor der Meinung, dass es nicht ganz so einfach ist zu kündigen. Klar wenn du die Ausbildung aufgeben möchtest, dann ist es nicht schwierig. Aber du willst die Ausbildung - wenn ich das richtig verstanden habe - in einer anderen (Notar)Kanzlei weiterbetreiben. Schau mal in deinen Ausbildungsvertrag rein, was da steht. In dem Formularvertrag steht zur Kündigung folgendes:

"Kündigung nach der Probezeit.
Nach der Probezeit kann das Berufsausbildungsverhältnis nur gekündigt werden
a) aus einem wichtigen Grund ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist,
b) vom Auszubildenden mit einer Kündigungsfrist von 4 Wochen, wenn er die Berufsausbildung aufgeben oder sich für eine andere Berufstätigkeit ausbilden lassen will"

Ich denke, dass es nur mit einem Aufhebungsvertrag möglich sein wird.
Erdbeerliiiebe

#24

08.09.2015, 10:47

Jupp03/11 hat geschrieben: Was willst du überhaupt?
Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Deine Zeugnisse, ehrenamtliche Arbeit usw. kannst du vergessen, es kommt auf die Praxis an.
Das überlese ich dezent. Ich erinnere dich an mein Lehrbuchthema und erwarte daher wenig kontruktive Argumente.

Ich erwarte von der Ausbildung mit Sicherheit keinen entspannten "leck-A****"-Tag, an dem ich mir an der Pflaume spielen kann. Eine anständige Ausbildung ist das wichtigste. Und nur weil ich mir nicht auf der Nase herum tanzen lasse, weil ich von meinen Kollegen zumindest einen menschlichen Umgang erwarte, bin ich kein Drückeberger, oder was auch immer.

Und zu der wichtigen "Praxis": ich weiß, dass man erst anfängt richtig zu lernen, wenn man nach der Ausbildung Berufserfahrungen sammelt. Ich hätte aber auch die Möglichkeit im Bereicht Familienrecht/Strafrecht und Notariat Praxis zu sammeln. Spricht wohl sehr für mich.

Mit Kündigungsgrund meine ich nicht, dass ich mit der Ausbildung bis zur Prüfung aussetzen möchte, sondern um ein Ausbildungsverhältnis anzufangen, muss das vorherige beendet sein und nur das ginge über a) einen Auhebungsvertrag oder b) Kündigung und diese ist nur mit Angabe eines Kündigungsgrundes wirksam.

Klar kann man 11 Monate die Backen zusammen kneifen und das durchziehen. Man kann es aber auch lassen, wenn das persönliche Maß des "Mobbings" voll ist.
samsara
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#25

08.09.2015, 11:00

Dieses "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" finde ich persönlich voll daneben. Was soll dieser Spruch/Satz aussagen? Dass man sich während der Lehrzeit auch wie Dreck behandeln lassen muss und auch Tätigkeiten ausführen muss, die mit der Ausbildung an sich nichts zu tun haben (und damit meine ich jetzt nicht gelegentliches einkaufen, spülen, etc.)? Jeder hat Respekt verdient, egal ob Azubi, Ausgelernte etc.

Es kommt sicher nicht gut - egal wie Du es später "verkaufst"-, wenn Du während der Ausbildung mehrfach gewechselt hast. Wenn Du aber so sehr in dieser Kanzlei leidest und Dir um 17.00 nicht denken kannst "habt mich gerne bis morgen", wird es wohl nicht anders gehen, als zu wechseln.
Fräulein Fit

#26

08.09.2015, 11:06

ReFaNa hat geschrieben:Ich habe mir jetzt nicht alle Antworten der Anderen durchgelesen, aber einen richtigen "Wechsel" sehe ich so nicht, dass es sich schlecht auf den Lebenslauf auswirken kann, da du ja schon mal dort während Deiner Ausbildung warst und es damit auch begründen kannst.

Ich zitiere mich mal selbst, wenn man es doch damit gut "verkaufen" kann, sehe ich darin nicht einmal das große Problem.

Edit: Und wenn Sie dann ein paar Jährchen beim Notar bleibt, interessiert es später eh keinen mehr...
samsara
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#27

08.09.2015, 11:30

ReFaNa hat geschrieben:
ReFaNa hat geschrieben:Ich habe mir jetzt nicht alle Antworten der Anderen durchgelesen, aber einen richtigen "Wechsel" sehe ich so nicht, dass es sich schlecht auf den Lebenslauf auswirken kann, da du ja schon mal dort während Deiner Ausbildung warst und es damit auch begründen kannst.

Ich zitiere mich mal selbst, wenn man es doch damit gut "verkaufen" kann, sehe ich darin nicht einmal das große Problem.

Edit: Und wenn Sie dann ein paar Jährchen beim Notar bleibt, interessiert es später eh keinen mehr...
Es wird Arbeitgeber geben, die sich damit zufrieden geben und andere, die bis ins kleinste Detail stochern. Blöd wäre wirklich, wenn AzubiReno zum Notar wechselt und dann nicht übernommen wird.
Fräulein Fit

#28

08.09.2015, 11:32

samsara hat geschrieben:
Es wird Arbeitgeber geben, die sich damit zufrieden geben und andere, die bis ins kleinste Detail stochern. Blöd wäre wirklich, wenn AzubiReno zum Notar wechselt und dann nicht übernommen wird.

Die frage ist dann, ob man einen solchen Arbeitgeber dann auch haben will...
Ich hab es so verstanden, dass er sie danach auch übernehmen möchte oder habe ich da was falsch gelesen?! :oops:
samsara
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#29

08.09.2015, 11:35

AzubiReno hat geschrieben:Also bei dem Notar sind die Übernahmechancen vernichtend gering, aber das stört mich eigentlich nicht.
Fräulein Fit

#30

08.09.2015, 11:39

samsara hat geschrieben:
AzubiReno hat geschrieben:Also bei dem Notar sind die Übernahmechancen vernichtend gering, aber das stört mich eigentlich nicht.

oh, das habe ich überlesen...
das ändert die Situation natürlich...
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