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Erdbeerliiiebe

#1

04.09.2015, 13:42

Liebe Mitauszubildende, liebe Ausgebildete, liebe Noch-Schlauer-Als-Das,

2013 habe ich meine Ausbildung zur ReFa angefangen. Mein Chef hat mich ziemlich runter gewirtschaftet:
1. Arbeiten in einer alten Küche.
2. Kein Tageslicht.
3. Spüle im Raum.

getreu dem Motto: Das Ausnutzen einer engagierten Azubine ist billiger als eine Vollzeitkraft. Natürlich habe ich gewechselt und bin seit mehr als einem Jahr in meiner jetzigen Kanzlei.

Mein Start hier war alles anderei als beispielhaft. Das dort vorhandene "Team" war der Meinung, ich müsse mir verdienen, dazu zugehören etc.
Ein paar Mitarbeiterwechsel taten mir ganz gut und eigentlich bin ich da schon rein gewachsen - dachte ich.

Seit einem Monat arbeite ich extern im Notariat, da ich nun auch ReNo lerne. Dort war es ganz anders. Direkt Mitglied des Teams ohne wenn und aber und auch der Chef zeigt Wertschätzung und Anerkennung.

Kurzum ich habe vor kurzem erfahren, was hinter meinem Rücken über mich geredet wird. Worte, die echt unter der Gürtellinie sind.

Mein Notar möchte mich im Notariat behalten. Auch hier gehen Kleinigkeiten schief - wo auch nicht. Es wäre eine Chance auch noch mehr Rechtsgebiete zu erlernen, aber für nichtmal 11 Monate nochmal so viel Stress mit der Kammer, den Anwälten?

Was denkt ihr?

Grüße aus dem Herzen der Mutterstadt. :andiearbeit
Tatjana H.
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#2

04.09.2015, 13:46

Verstehe ich das richtig, dass du die Ausbildung angefangen hast, dann gewechselt hast und da wieder neu angefangen hast?
Tatjana

218 etwaige Rechtschreibfehler sind beabsichtigt und gehören zu meinem großartigen Plan die Weltherrschaft an mich zu reißen 81

Es ist unmöglich jemanden etwas beizubringen, von dem er glaubt, das er es schon weiß.

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Ich bin der Meister meines Los.
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Flauschig? Am Ar..... Ich würde dich mit einer Schaufel bürsten :haue
Rechtsfachwirt
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#3

04.09.2015, 13:49

Hallo,

wenn ich es richtig verstehe, geht es Dir darum, ob Du die Ausbildung zur Notarfachangestellten (weiter-)machen sollst oder nicht. Ist dies korrekt?

In meiner beruflichen Tätigkeit habe ich bisher ziemlich oft gehört, dass sich gerade der Abschluss dieser beiden Ausbildungen (Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte) extrem positiv auf den Lebenslauf und das später erzielbare Gehalt auswirken.

Außerdem würde ich von meinem externen Standpunkt aus sagen, dass eine berufliche Veränderung (und Abstand von dieser Kanzlei mit ihren "Kollegen") hier wohl anzuraten ist.

Dies ist natürlich lediglich meine persönliche Meinung aufgrund des von Dir geteilten Sachverhalts. ;)

Beste Grüße
Erdbeerliiiebe

#4

04.09.2015, 13:50

Nicht ganz.

Angefangen im August 2013 als ReFa, im Juli 2014 gewechselt und seit dem bin ich beim RA als ReNo, da der aber kein Notariat hat, bin ich seit einem Monat im externen Notariat und der hat verlauten lassen, mich für das dritte Lehrjahr auszubilden. ReFa/ReNo wird in Berlin in den selben Klassen unterrichtet - hier wird nur in der Abschlussprüfung unterschieden, aber alle lernen alles.
Erdbeerliiiebe

#5

04.09.2015, 13:53

Rechtsfachwirt hat geschrieben:Hallo,

wenn ich es richtig verstehe, geht es Dir darum, ob Du die Ausbildung zur Notarfachangestellten (weiter-)machen sollst oder nicht. Ist dies korrekt?
Da ich momentan im Notariat bin, die Kammer das weiß, ist mein Abschluss ReNo, da mein Praktikum den Vorgaben entspricht. Den Abschluss bekomme ich ganz gleich, wo ich hingehe - zurück zum RA oder hier bleibe beim Notar.

Geht mir mehr um dieses hinundher gerissen sein. Man will nicht schnell aufgeben, in beiden Kanzleien wird gut ausgebildet, aber das Menschliche ist eben so unterschiedlich.
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#6

04.09.2015, 13:55

Rechtsfachwirt hat geschrieben:
Außerdem würde ich von meinem externen Standpunkt aus sagen, dass eine berufliche Veränderung (und Abstand von dieser Kanzlei mit ihren "Kollegen") hier wohl anzuraten ist.

Beste Grüße
Ich denke, mein Kommentar hat aber zumindest in diesem Punkt weiterhin Bestand. ;)
Schreibblitz
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#7

04.09.2015, 14:01

Also wenn es Dir ansonsten dort gut gefällt und Dein Chef dich behalten möchte, würde ich nicht nochmal wechseln. 3 Arbeitsstellen innerhalb einer Ausbildung machen sich im Lebenslauf nicht wirklich gut. Ich habe während meiner Ausbildung einmal gewechselt und musste mich in vielen Vorstellungsgesprächen dafür rechtfertigen.

Ich kann verstehen, dass es extrem verletzend ist, wenn man hört, was hinter dem Rücken geredet wird. Hast du die betreffende(n) Person(en) schon mal drauf angesprochen, die (angeblich) dieses und jenes gesagt haben? Es muss ja auch gar nicht stimmen, dass diese Dinge gesagt wurden. Oftmals ist eine Kollegin dabei, die einfach nur schlechte Stimmung machen will, weil es ihr Spaß macht, sie neidisch, frustriert oder sonstwas ist. Wenn Du die betreffende(n) Personen nicht drauf ansprechen willst, würde ich den Kontakt mit den Kolleginnen einfach nur auf das nötigste beschränken.

Viel Glück, dass sich alles aufklärt/wieder einrenkt!
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. (Reinhold Niebuhr)
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#8

04.09.2015, 14:04

Die Antwort von Dir, AzubiReno, hat sich mit meinem neueren Post zeitlich überschnitten.

Gerne greife ich den Punkt der "Menschlichkeit" auf und sage hierzu soviel: Meine Ausbildung war sowohl vom fachlichen als auch vom menschlichen her sehr anstrengenden um nicht zu sagen nervenaufreibend (ich möchte es nicht konkreter schreiben, aber ich denke jeder kann sich ein eigenes Bild machen, in welche Richtung es ging).

Fakt ist, ich habe meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und profitiere nach wie vor davon. Das ist aber nichts, was ich mit gutem Gewissen jemandem empfehlen kann, nachdem ich mir in dieser Zeit ziemlich viele emotionale Mauern zugelegt habe, die mich für manche gefühlsmäßig unterkühlt erscheinen lassen. Es hätte leichtere Wege gegeben aber ich wollte die berufliche Sicherheit einer Ausbildung nicht aufgeben. Nachdem Du aber die Chance hast, ohne großartigen (zeitlichen oder sonstigen) Verlust zu wechseln, rate ich - als externe Person und aufgrund der von Dir geschilderten Angaben - zu einem Wechsel.

Beste Grüße
Erdbeerliiiebe

#9

04.09.2015, 14:08

Schon gefallen, aber das würde es mir immer auf irgendeine Art irgendwo.

Am liebsten würde ich noch etwas zum Familienrecht und Strafrecht lernen. Bisher hatte ich Zivilrecht, Medienrecht, Bankrecht, Kapitalmarktrecht. Dann hätte ich zumindest in allen Bereichen schon einmal Einblicke in die Themen.

Das Ansprechen macht es unmöglich, da es die Bürovorsteherin war. Und ja ich halte das für wahre Münze, da ich mir so etwas schon gedacht habe.
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skugga
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#10

04.09.2015, 14:26

Rechtsfachwirt hat geschrieben: Nachdem Du aber die Chance hast, ohne großartigen (zeitlichen oder sonstigen) Verlust zu wechseln, rate ich - als externe Person und aufgrund der von Dir geschilderten Angaben - zu einem Wechsel.
Dem kann ich mich nur anschließen.
Milchreis schmeckt ganz vorzüglich, wenn man ihn kurz vor dem Verzehr durch ein saftiges Steak ersetzt.
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