Ich habe einen Azubi!

Zuuckerpuppe · #1

Hallo Ihr Lieben!
oft habe ich hier als stille Mitleserin viel Hilfe erhalten. Nun habe ich mehr oder weniger ein Problem:
Ich habe seit Montag eine Azubine, sehr nettes Mädel, 16 Jahre alt.

Ich bin nun ein wenig überfordert mit dem, was ich ihr in den ersten Tagen/ Wochen als Aufgaben überlassen kann. Ich persönlich hätte mit einfachen Sachen wie Postein- und Ausgang und Wiedervorlagen angefangen.

Meine liebe Chefin sieht das leider etwas anders. Sie möchte, dass unsere Azubine direkt alles mitmachen muss & wird natürlich stinkig, wenn das nicht gleich klappt. Sie ist es gewohnt, dass alles gleich läuft. So habe ich es bei ihr gelernt. Ich hatte nur keinen Ausweg, da ich als Azubi das Büro von Tag 1 geschmissen habe. Da ich ja aber jetzt für meine Azubine da sein kann, wenn sie etwas wissen möchte, brauche ich euren Rat wie ich mit der Situation umgehen soll.

Was kann ich ihr schon geben & wie kann ich ihr die Sache gut verständlich rüberbringen? (ich bin eigentlich nicht ihre Ausbilderin, nur Refa hier.)

Fräulein Fit · #2

Du kannst ja mal hier nachlesen, ob es irgendwie zu Deinen Vorstellungen passt:

http://www.foreno.de/rechtsanwaltsfacha ... 74990.html

Zuuckerpuppe · #3

Da lese ich schon fleißig mit, lieben Dank!

Erdbeerliiiebe · #4

Hallo Zuuckerpuppe,

ich selbst bin Azubi nunmehr im dritten Jahr und habe bereits in zwei Kanzleien gearbeitet (während der Ausbildung ein Wechsel)

Beide Situtaitonen habe ich erlebt.

1) Ab ins kalte Wasser, allein 8 h da sitzen und den Laden allein schmeißen.

2) Nicht allein sein, alles Step by Step erklärt bekommen, wenig Verantwortung etc.

Ich persönlich habe mich nach dem kalten Wasser Sprung dermaßen überfordert gefühlt, dass ich die Kanzlei gewechselt habe. Als ich dann in das neue Sek kam, wurde mir alles Step by Step erklärt, sodass ich die Chance hatte, auch eine Sache z. B. den Posteingang schonmal zu "können". Das hat eine Menge erleichtert und man hat sich "stark" gefühlt.

Man darf nicht vergessen, dass die "Kleine" erst 16 ist (ich bin 22). Sie ist frisch mit dem MSA fertig und alles ist Neuland. Ich würde Sie also an alles herantasten.

Habe seit November 2014 eine neue ReNo in meiner Kanzlei und die scheint mein "Potential" zu erkennen und bei der lern' ich, was das Zeug hält. Darf die kniffligsten ZV-Sachen machen, die "ekligsten" KFAs und auch so überträgt sie lieber Aufgaben mir, als der anderen Azubine.

Das zeigt, dass selbst, wenn man langsam anfängt, trotzdem was schönes draus werden kann

Liebe Grüße

Nadaa · #5

Hallo zusammen,

ich denke das man das nicht verallgemeinern kann, was man Azubis zutrauen kann. Da hängt immer von dem jeweiligem Azubi und dessen Interesse ab.

In meiner Azubis-Zeit haben nach mir 2 zeitgleich angefangen (beide 1. LJ), eine konnte nach 2 Wochen schon selbstständig Durchschriften an Mdt erstellen, während die andere es nichtmal auf die Reihe bekommen hat die Seiten richtig zu faxen (sie hat IMMER die Rückseite gefaxt).

Gerade auch weil deine Azubine noch jünger ist und nicht so viel vom Berufsleben gesehen hat, sollte man sie wirklich erstmal rantasten lassen - es bringt nichts, ihr alles in den Kopf zu stecken und sie hat keinen Spaß dran, weil es einfach viel zu viel ist. Das würde ich evtl. deiner Chefin auch so sagen

Klar, wenn sie schnell versteht und auch verstehen möchte, kannst du schon mehr mit ihr machen, als vllt üblich ist, aber dann würde ich ihr auch versuchen zu erklären was sie da macht und wozu es gut ist

Über dieses Thema hat glaube ich jeder eine andere Meinung

LG

148 · #6

Meine Azubine kommt im September bereits ins 3. Lehrjahr (wie die Zeit vergeht .. wahnsinn).
Angefangen habe ich mit ihr, dass ihr ihr die täglichen Arbeiten gezeigt habe (Wiedervorlagen, Akten anlegen, Akten ablegen, Adressen eingeben und ändern, einfache Kenntnisnahmezettel usw.). Von Anfang an gemacht hat sie Bänder geschrieben und Telefon. Sobald das dann super geklappt hat, habe ich ihr dann das Gebührenrecht etwas erklärt, sie hat dann einfache Rechnungen selbst gemacht. Vor ca. 1/2 Jahr haben wir jetzt mit dem Mahnverfahren und der Zwangsvollstreckung angefangen. Post bearbeitet sie auch schon seit Anfang des 2. LJ, sie bearbeitet die Post und ich kontrolliere sodann nochmals.

Also alles langsam und verständlich. Und das finde ich auch gut so. Drum finde ich es etwas blöd von deiner Chefin, dass sie dich damit unter Druck setzt. Jeder fängt mal klein an. Sprich doch mal mit ihr darüber.

Zuuckerpuppe · #7

So, bei uns ging es drunter und drüber, entschuldigt die späte Antwort.
Die Situation hat sich bei uns verschlimmert: Meine Chefin überfordert meine Azubine völlig, jegliches Reden mit ihr bringt nichts. SO & ich hab hier gekündigt auf den 01.10, da ich in meiner Nähe eine Stelle gefunden habe. Mir graut es ehrlich gesagt, sie hier alleine zu lassen..

Sonnenkind · #8

Da muss dir nicht davor grauen. Es ist Sache der Auszubildenden, ob sie dann weiter in dem Betrieb bleiben möchte oder wenn es gar zu schlimm wird, ob sie die Stelle evtl. wechselt. Manche Auszubildende wechseln ja während der Ausbildungszeit sogar 2 x.

Rechtsfachwirt · #9

Stimmt, jeder hat die Möglichkeit seinen Arbeitsvertrag aufzulösen. Wer dies tut oder aber daran festhält, sollte auch einmal darüber nachdenken warum.

Viel Erfolg in Deiner neuen Arbeitsstelle und mit Deinen neuen Aufgaben! Ich drücke Dir die Daumen, dass Du einen "normalen" Chef / "normale" Chefin erhältst. Also weder einen Choleriker noch einen Chaoten...

Zuuckerpuppe · #10

klar, im Grunde kann mir das egal sein. Nur will ich eigentlich nicht, dass sie das gleiche durchmachen muss wie ich, meine Ausbildung war die Hölle. Deshalb auch der Arbeitsplatzwechsel.
Vielen Lieben Dank euch allen für die Wünsche!