Alptraum Azubi-Suche

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Ciara
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#131

25.06.2015, 11:25

elise98de hat geschrieben:
Lämmchen hat geschrieben:
ReFaNa hat geschrieben:... Wenn mittlerweile ein Kind zu dem Lehrer geht und fragt, ob er/sie es ihm nochmal erklären kann, heißt es meist "Wenn du es nicht im Unterricht verstanden hast, dann hast du Pech! Ich habe Feierabend!" Sind natürlich nicht alle so, aber ein Großteil!
Nee, hier muss ich widersprechen. Die Lehrer erklären auch heute noch. Aber wenn die Schüler während des Unterrichts 80 Minuten lang machen was sie wollen und nicht zuhören und dann in den letzten 10 Minuten ein "Ich habe das nicht verstanden, können Sie das bitte erklären" kommt, würde ich als Lehrer auch nicht meinen gesamten Stoff noch mal wiederholen. Wenn die Schüler bei der Sache sind und Rückfragen haben, bekommen sie das normalerweise erklärt. ;)
Das hat unser Kostenrechtlehrer in der Berufsschule schon so gehandhabt und ich habe 1995 ausgelernt. Wer nur gequatscht hat konnte sehen, wie er den Stoff versteht und er hat das auch so klipp und klar gesagt.
Finde ich aber auch so in Ordnung. Ich habe auch keine Lust einem Azubi was acht Mal zu erklären, wenn er sowieso nicht zuhört. Sollte ich aber sehen, dass er es einfach nur nicht versteht bzw. es vielleicht nicht sein Thema ist, erkläre ich das auch gerne 20 Mal.
Wer Dag for Dag sin Arbeit deit und jümmers op sin Posten steiht, und deit dat got und deit dat gern, der darf sich ok mal amüseern
Ernie

#132

25.06.2015, 13:13

Jupp03/11 hat geschrieben:Die Ausgebildeten, also die Angestellten, sind heute -mit ganz wenigen Ausnahmen- gar nicht mehr bereit, den Lehrlingen das Nötige beizubringen
Man muss auch ehrlich mit den Angestellten sein: Die Ausbildung ist "ehrenamtlich" neben (!) dem Vollzeitjob zu erledigen.

Wie soll eine ausgelernte ReNoFa, die eigentlich vor Arbeit kaum aus den Augen gucken kann und eigentlich nur ihre Aktenberge bewältigen möchte, einen Nebenjob namens Ausbildung erledigen, wenn sie hieran überhaupt gar kein Interesse hat? Dann wird das doch auch nichts Halbes und Ganzes.

Ich glaube, dass eine vernünftige, fundierte Grundausbildung neben dem Fachwissen auch eine große Portion Optimismus und Menschlichkeit mitbringen muss.
Ernie

#133

25.06.2015, 13:16

Ciara hat geschrieben:Finde ich aber auch so in Ordnung. Ich habe auch keine Lust einem Azubi was acht Mal zu erklären, wenn er sowieso nicht zuhört. Sollte ich aber sehen, dass er es einfach nur nicht versteht bzw. es vielleicht nicht sein Thema ist, erkläre ich das auch gerne 20 Mal.
:zustimm
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#134

25.06.2015, 17:02

online hat geschrieben:1,6 Abi-Schnitt .... Du würdest vermutlich auch mit Kusshand für die Rechtspflegerausbildung genommen. Aber Jupps Tipp mit dem Notariat ist auch sehr gut.

Was mir gerade so durch den Kopf geht: Mir fällt auf, dass mir viele Leute erzählen, wie sehr sie ihren Kindern bei den Hausaufgaben helfen (müssen) und mit ihnen zusammen lernen. Ich wundere mich immer wieder darüber, denn ich habe meine Hausaufgaben fast immer allein gemacht (ist halt schon eine Ecke Zeit her). Ich höre immer wieder, dass die Schulen und Lehrer von den Eltern erwarten, dass diese ihre Kinder dermaßen bei Hausaufgaben und beim Lernen unterstützen. Manchmal werden allerdings ganze Präsentationen von den Eltern vorbereitet statt von den Kindern... (gut, in Handarbeiten hat auch meine Mutter das Meiste für mich gestrickt, aber das ist verjährt. ;-) ) Worauf ich hinaus möchte: Ich fürchte, diese Kinder sind daran gewöhnt, dass ihnen jemand hilft, dass sie jemand bei der Stange hält und notfalls die Arbeit für sie erledigt. Ich frage mich, wie sie auf diese Weise Selbstständigkeit lernen sollen. Meint ihr, dass das auch etwas damit zu tun haben könnte, dass es so schwierig ist, gute Auszubildende zu finden?

Das war sogar mein Zweitwunsch als Beruf gewesen, wenn es mit der ReNo-Ausbildung nicht geklappt hätte :) Notariat hatte ich bis jetzt nur in der Schule. Bin seit April in meiner neuen Kanzlei und seitdem im Sekretariat, aber im August komme ich dann für 9-12 Monate ins Notariat, je nachdem wie ich mich anstelle.
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#135

25.06.2015, 18:23

Ciara hat geschrieben: Finde ich aber auch so in Ordnung. Ich habe auch keine Lust einem Azubi was acht Mal zu erklären, wenn er sowieso nicht zuhört. Sollte ich aber sehen, dass er es einfach nur nicht versteht bzw. es vielleicht nicht sein Thema ist, erkläre ich das auch gerne 20 Mal.
Das war auch immer mein Anwärter-Ausbildungsprinzip. Ich habe Disziplin eingefordert und die Anwärter - da ich einen lockeren Ausbildungsstil habe - auf Fingerzeig alle Nasenlang a capella singen lassen: "Das schlägt sich alles in der Beurteilung nieder". Die haben sich so manches Mal weggelacht dabei, aber genau gewusst, welcher Gedanke dahinter steckt. Andererseits habe ich laufend gepredigt: Bei Fragen immer fragen - und wenn es 65 Mal am Tag ist. Es darf über keine Frage gelacht oder gelästert werden, denn dumme Fragen gibt es nicht. Wenn ich meinen Ausbildungsabschnitt beendet habe, sollen es wirklich alle verstanden haben. Hat immer gut geklappt - und locker-spaßig war es auch immer.
Es liegt an den Azubis UND an den Ausbildern, dass unterm Strich möglichst viel Positives herauskommt.
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#136

25.06.2015, 19:39

Dito Dino! Du hast es auf den Punkt gebracht ;)
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#137

26.06.2015, 10:03

13 hat geschrieben:
Ciara hat geschrieben: Finde ich aber auch so in Ordnung. Ich habe auch keine Lust einem Azubi was acht Mal zu erklären, wenn er sowieso nicht zuhört. Sollte ich aber sehen, dass er es einfach nur nicht versteht bzw. es vielleicht nicht sein Thema ist, erkläre ich das auch gerne 20 Mal.
Das war auch immer mein Anwärter-Ausbildungsprinzip. Ich habe Disziplin eingefordert und die Anwärter - da ich einen lockeren Ausbildungsstil habe - auf Fingerzeig alle Nasenlang a capella singen lassen: "Das schlägt sich alles in der Beurteilung nieder". Die haben sich so manches Mal weggelacht dabei, aber genau gewusst, welcher Gedanke dahinter steckt. Andererseits habe ich laufend gepredigt: Bei Fragen immer fragen - und wenn es 65 Mal am Tag ist. Es darf über keine Frage gelacht oder gelästert werden, denn dumme Fragen gibt es nicht. Wenn ich meinen Ausbildungsabschnitt beendet habe, sollen es wirklich alle verstanden haben. Hat immer gut geklappt - und locker-spaßig war es auch immer.
Es liegt an den Azubis UND an den Ausbildern, dass unterm Strich möglichst viel Positives herauskommt.
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#138

12.07.2015, 12:10

Die Findung von Azubis wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Was manchmal an Bewerbungen rein kommen, sorry das geht mal gar nicht. Die schlimmste war mit Kaffeeflecken und einen Bild welches bestimmt schon 10 Jahre alt war.

Unsere Ansprüche sinken auch schon von Jahr zu Jahr, das kann doch auch nicht richtig sein oder? Die Azubis die wir zur Zeit haben gehen eigentlich, die eine braucht halt was länger aber okay Sie macht alles was man Ihr sagt. Korallen markt man das Sie will und ich finde das ist super wichtig!
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#139

14.07.2015, 14:07

Hier ist das auch eine Katastrophe. Es werden Zeugnisse von einem Hobby beigefügt (besser gesagt, Urkunden), aber das Abschlusszeugnis der Schule wird vergessen.

Die "beste" Bewerbung bisher: Ein Anschreiben, in welchem nur über die jetzige Kanzlei abgelästert wird und warum man die Ausbildungsstelle wechseln möchte. :kopfkratz

Ich erwarte schon keine vollständigen Unterlagen mehr. Wir fordern diese einfach nach, wenn Interesse an dem Bewerber besteht. Sonst müssten wir alle sofort aussortieren und dann bleibt niemand mehr übrig.

Ich weiß nicht, woran das liegt. Ggf. weil den "Kindern" wirklich viel geholfen wird. Aber dann sollte ein Elternteil halt auch mal über die Bewerbung drüber schauen.
Fräulein Fit

#140

14.07.2015, 14:20

Also ich finde, man sollte den Kindern schon in der 7/8 Klasse (egal welche Schule!) schon an einem Kniggekurs teilnehmen lassen, bezogen auf die Jobsuche später etc.
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