Eine Herzenssache - Ich bekomme ein Azubi.

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Sonnenschein11
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#31

28.07.2015, 17:12

:yeah Oh ja, ich bin hier ne Einzelkämpferin mit Ziel eine ebenso engagierte Refa aus ihr zu machen. Meine Reizschwelle ist sehr groß, mein Verständnis fast grenzenlos. Daher hab ich bis jetzt immer nur nen freundlichen und konkreten Hinweis gegeben. Mal schauen was das Gespräch bringt.

Ist das wirklich so, dass man heutzutage alles kontrollieren muss, was ein Azubi macht? Ich war als Azubi nicht so. :nachdenk Traue mich gar nicht mehr ihr anspruchsvolleren Aufgaben mzu geben.
Jupp03/11

#32

28.07.2015, 21:02

Sonnenschein11 hat geschrieben::yeah Oh ja, ich bin hier ne Einzelkämpferin mit Ziel eine ebenso engagierte Refa aus ihr zu machen. Meine Reizschwelle ist sehr groß, mein Verständnis fast grenzenlos. Daher hab ich bis jetzt immer nur nen freundlichen und konkreten Hinweis gegeben. Mal schauen was das Gespräch bringt.

Ist das wirklich so, dass man heutzutage alles kontrollieren muss, was ein Azubi macht? Ich war als Azubi nicht so. :nachdenk Traue mich gar nicht mehr ihr anspruchsvolleren Aufgaben mzu geben.

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Wird diese Frage von dir ernsthaft dem Forum gestellt?
Wenn dem so sein sollte, ist bei deiner Ausbildung eine Menge falsch gelaufen.
Im übrigen darf die Frage gestellt werden, ob dein Chef deine Arbeit nicht kontrolliert.
Vielleicht ist der Lehrling hier auch unterwegs, kann mir nicht wirklich vorstellen, dass seine Beiträge so aussehen wie deine, das ist aber ein anderes Thema.
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#33

28.07.2015, 21:17

Liebe Sonnenschein, es tut mir so leid für Dich. Du warst so voller Pläne und Vorfreude. Und nun hast Du das Gefühl, dass die Azubine es Dir nicht dankt.

Vielleicht sollte man seinen Azubi nicht zu sehr mit sich selbst vergleichen. Jeder Mensch ist anders, und manche sind ja auch Spätzünder.

Aller Anfang ist schwer, und Deine Azubine hat ja erst mit der Ausbildung begonnen. Vermutlich fehlt ihr der Blick für das große Ganze, und deshalb sieht sie keinen Sinn in den sich wiederholenden Routineaufgaben wie WV-Ziehen. Was meinst Du?

Ich mag meine Tätigkeit auch sehr gern, aber es gelingt nicht bei jedem Anwärter, dass die Begeisterung überspringt.

Hast Du mal mit Deinem Chef gesprochen, was er für einen Eindruck von der Azubine hat?

Halte durch und versuch, es nicht persönlich zu nehmen, falls sich herausstellt, dass Eure Azubine tatsächlich kein Interesse an der Ausbildung hat.
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____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ BildKein Grund zur Panik.


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#34

28.07.2015, 21:49

Sonnenschein11 hat geschrieben:Hi.

Meine Auszubildende ist bzw. scheint eher unzufrieden. Sie ist seit gut einem Monat da und fing mit einfachen Aufgaben an:
Ähhh ja, hat das außer mir niemand gelesen oder bin ich im falschen Film? Das Mädel ist paar Tage da und soll den Laden schmeißen und alles verstehen und aufgenommen haben, was man in sie reinprügelt? Na gute Nacht Deutschland, wenn das heutzutage eine vernünftige Ausbildung darstellt :panik
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#35

29.07.2015, 08:23

Akten anlegen, ablegen, Wiedervorlagen etc. heraus suchen, Gerichtstermine notieren und den Mandanten informieren, Bearbeitung der Post allgemein, einfache Schreiben an Mdt. und Diktate (digitales Diktieren mit Spracherkennung) Kontroll-Lesen und ausfertigen.
Vermutlich ist das für die kurze Zeit, die sie das ist, viel zu viel.
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#36

29.07.2015, 08:28

Soenny hat geschrieben:
Sonnenschein11 hat geschrieben:Hi.

Meine Auszubildende ist bzw. scheint eher unzufrieden. Sie ist seit gut einem Monat da und fing mit einfachen Aufgaben an:
Ähhh ja, hat das außer mir niemand gelesen oder bin ich im falschen Film? Das Mädel ist paar Tage da und soll den Laden schmeißen und alles verstehen und aufgenommen haben, was man in sie reinprügelt? Na gute Nacht Deutschland, wenn das heutzutage eine vernünftige Ausbildung darstellt :panik
Liebe Soenny,

hier prügelt niemand jemanden etwas rein - wenn du bitte lesen möchtest: Es geht hier um die Frage der einfachsten Dinge, für die man gerade nicht eine Ausbildung braucht.

Dem Rest danke ich für die vielen Tipps.
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#37

29.07.2015, 08:35

Akten anlegen, ablegen, Wiedervorlagen etc. heraus suchen, Gerichtstermine notieren und den Mandanten informieren, Bearbeitung der Post allgemein, einfache Schreiben an Mdt. und Diktate (digitales Diktieren mit Spracherkennung) Kontroll-Lesen und ausfertigen.
Ja das wußten wir ja alle in der Schule schon wie das geht gelle? ;)
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#38

29.07.2015, 09:08

Sonnenschein11 hat geschrieben::yeah Oh ja, ich bin hier ne Einzelkämpferin mit Ziel eine ebenso engagierte Refa aus ihr zu machen. Meine Reizschwelle ist sehr groß, mein Verständnis fast grenzenlos.
das sind doch schon mal die besten Voraussetzungen. ;)

ich muss mich aber den anderen anschließen: du verlangst viel zu viel auf einmal.

es gibt durchaus Azubis die das abkönnen (ich war selbst so, ich fand es gut, dass ich damals "vollgepumpt" wurde mit Informationen), aber andere können das nicht und da musst du versuchen drauf einzugehen. gerade da du ja merkst, dass sie überfordert ist, erstmal nur eine Aufgabe übergeben, die sie übernehmen kann. und wenn das klappt die nächste... meine Azubis lasse ich am Anfang viel in Akten lesen und mit zu Gericht gehen, dadurch haben sie Zeit sich erstmal richtig einzuleben und den allgemeinen Ablauf kennen zu lernen bevor sie groß Verantwortung für verschiedene Bereiche übernehmen dürfen.
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#39

29.07.2015, 09:36

Meine Ausbilderin - ein Goldstück mit Nerven aus Stahl - hat jeden Abend meine Unterschriftenmappe durchgesehen und die Schreiben geprüft. Sie hat mir eine ZPO und - damals noch - BRAGO auf den Tisch gepackt und mir gesagt, dass ich mir die §§, die mir bei Kostenrechnungen oder im Schriftsatz unterkommen, durchlesen soll, damit ich weiß, was ich da eigentlich schreibe. Außerdem hat sie mir den bis heute nützlichen Hinweis gegeben, dass Anwälte nicht rechnen können und ich deshalb jedes Mal, wenn Chef den Taschenrechner auspackt, kontrollieren soll, ob seine Zahlen stimmen :mrgreen: . In den ersten 4 Wochen habe ich Akten abgelegt, Wiedervorlagen rausgesucht, Kurzbriefe geschrieben, Botengänge gemacht, Post- und Küchendienst und alles, was sonst viel Zeit frisst (z. B. Kopieren bis zur Staublunge). Die Altablage hing mir nach 4 Wochen zu den Ohren raus und ich fragte mich, wo die die ganzen Akten gehortet hatten. Nach 4 Wochen dann der erste MB-Antrag. Sie hat sich dann im Laufe der Zeit gemerkt, welche Aufgaben man gut kann und vor welchen man sich gerne drückt. Ihre Standardfrage war: "Hast Du eigentlich schon mal ... (z. B. Lohnpfändung, Kostenfestsetzungsantrag, Kündigungsschutzklage) gemacht? Nein, dann machst Du es jetzt." Nach 2 Jahren wurde sie leider schwer krank und fiel längere Zeit aus, aber sie hatte einen bis dahin so gut gecoacht, dass ich und zwei weitere Azubis (eine im 3. und eine im 1.) mehr als ein Vierteljahr lang das Büro geschmissen haben. Ich denke, ich hatte wahnsinnig viel Glück und das habe ich ihr auch am Ende der Ausbildung gesagt und als ich sie einige Jahre später wiedergetroffen habe. Ohne sie hätte ich mich nie getraut, im Büro als Einzelkämpfer anzufangen. Ich habe bis heute einen großen Respekt vor Leuten, die sich als Ausbilder engagieren.
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#40

29.07.2015, 09:41

Hallo Sonnenschein,

auch ich möchte mich kurz mal einklinken ....

Auch wenn sich die Zeiten ändern, die Auszubildende meistens schon älter sind, wenn sie ihre Ausbildung beginnen (ich war gerade 16 Jahre alt geworden), sollte man diesen am Anfang nicht zu viel zumuten. Die Arbeiten, die Du ihr gibst, erscheinen einfach, sind von ihr aber nie zuvor gemacht worden. Für sie ist das schon eine Menge!!!!!!!!!!!!!!

In meiner Ausbildung (da gabs glaube ich noch nen Kaiser) habe ich im ersten Monaten die Post geholt, aufgemacht und gestempelt und die Akten dazu gesucht (Fristennotierung war gar nicht!). Kontoauszüge und Gerichtsgang, gestempelt und Akten gesucht. Ich habe in den ersten Monaten meiner Ausbildung fast nichts anderen gemacht, kleinere Aufgaben kamen dazu, aber nur, wenn die anderen Dinge von mir auf längere Zeit selbständig erledigt werden konnten (natürlich immer mit Kontrolle). Ich habe dann schon immer danach gegeiert, endlich was Neues zu lernen.

Versuche es langsam anzugehen, Dinge, die für Dich selbständlich sind und Dir nur so von der Hand gehen, darf man nicht auf die Auszubildende übertragen.

Ihr kriegt das schon hin!

Liebe Grüße
Hühnerhaufen
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