Kanzleiwechsel sinnvoll und überhaupt möglich?

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Gast

#1

20.06.2007, 16:43

Hallo ihr lieben. vielleicht habt ihr schon Erfahrungen hier gesammelt und könnt mir weiter helfen.
Ich bin im 2.Semester und in einer eher kleineren Kanzlei (2 Anwälte und 2 Teilzeitkräfte), ich lerne hier kaum ReNo-Sachen.
Ich bin hier nur Sachbearbeiterin im InsO_Bereich. Das nächste Problem ist, dass mein Cheff absolut faul ist. Er rennt regelrecht vor den Akten weg und ist nicht ansprechbar. Die Entscheidung liegen immer bei uns-demzufolge tragen wir auch die Verantwortung für ALLES - und ich auch. Ich arbeite absolut selbstständig- suche mir meine eigenen Akten und mach nebenbei noch ein paar Sachen "laut Verfügung".
Ich quäle mich mit den Gedanken, dass wenn ich ausgelernt habe, dass ich ja dann eine ReNo bin und wenn ich mich dann irgendwo bewerbe, werde ich einiges nicht können (weil mir hier die Praxis fehlt) und teilweise Akten so bearbeiten, wie es als ReNo nicht vorgesehen ist. Ich habe gehört, dass man eigentlich alles dem RA vorlegen muss und er dann weiter verfügt. Das wäre hier undenkbar.
Ich will nicht unbedingt in einer großen Kanzlei, so max. 4 Ra´s wär ok, aber so wie hier, dass macht mir Angst. DesWeiteren ist das hier einfach zu privat. Mein Cheff will ständig mit mir Essen gehen oder mit der Anderen und er macht auch ständig Kompliment-auch den Mdt. Er ist schlicht weg unprofessionell und faul.
Ich bin aber nun schon im 2. Semester und weíß nicht, ob ich jetzt noch wechseln kann.
Ich hab 2 Möglichkeiten: Entweder ich ziehe das durch und werde nach der Ausbildung ins kalte Wasser geschmissen werden oder ich wechsel die Kanzlei und lerne mehr.
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Tascha88
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#2

20.06.2007, 16:46

Ja das ist echt ne gute Frage. Also wenn du echt nichts lernst dann kannst du dich ja mal bei der Rechtsanwaltskammer umhören ob du irgendwo anders das letzte Jahr zu Ende machst. Nachfragen kostet ja nix :-)
Und es kann ja sein, dass die ne gute Idee haben was du machen kannst.

Wünsche dir auf jeden Fall bei dem was du machst viel Glück.

LG
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LG
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#3

20.06.2007, 21:06

Hallo,

wie kommst Du denn so in der Schule zurecht? Verstehst Du alles oder musst Du viel lernen?

Bei uns stehen in der Berufsschule und in der Rechtsanwaltskammer immer Anzeigen von Anwälten, die auch sogenannte Wechsler nehme. Hör Dich einfach mal um.

Wenn Du wechselts, dann würde ich es versuche so schnell wie möglich, damit Du Dich in der neuen Kanzlei noch einarbeiten kannst, bevor dann die Prüfungen anfangen.

LG Katja
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Taddy
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#4

20.06.2007, 21:29

In der heutigen Zeit ist es ja förderlich, viel über InsO-Verfahren zu wissen, trotzdem sollte man, gerade in der Ausbildung, von allen Bereichen Ahnung haben.

Ich hab damals in meiner Ausbildung auch gewechselt, allerdings noch in der Probezeit und hatte keine Schwierigkeiten, ein anderes Büro zu finden.
Frag doch mal in Deiner Berufsschulklasse nach, wie die Chefs so sind und ob eventuell noch ein Ausbildungsplatz frei wäre. Dann könntest Du ja mal ganz unverbindlich bei dem entsprechenden Chef telefonisch oder persönlich nachfragen.

Ich wünsche Dir viel Glück!
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wifey
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#5

20.06.2007, 22:20

Ob es aber nach nem Wechsel besser wird?
Wir haben hier doch auch immer mal wieder das Thema, dass die Ausbildung nicht immer dem entspricht, was man sich vorstellt.

Ich weiß ja nicht, wie's in Berlin ist - aber hier war es DAMALS in vielen Kanzleien wirklich so, dass die Azubine fast nur zum Kaffeekochen mißbraucht wurde.
Viele Grüße

ich
Gast

#6

21.06.2007, 09:20

In der Schule ist eigentlich soweit alles ok. Ich komm ganz gut mit und hab auch ganz gute Noten. Ich würde mir aber wünschen, mein Cheff würde sich mal hinsetzten und mit mir lernen, denn er ist doch mein Ansprechpartner oder nicht?

Ich spreche heute noch mit meiner ReWi-Lehrerin und erzähl ihr mein Problem.

Zu dem letzten Kommentar: ich koche kein Kaffee, ich bin Sachbearbeiterin in Insolvenzangelegenheiten. Darf weiter keine Sachen machen- keine Post (hab ich damals gemacht, aber die neue ReNo will das selber machen-ok) darf kein MB mehr machen. Ich verstehe das nicht, mir wird wichtige Arbeit weggenommen und dabei habe ich noch nie Fehler gemacht.
Mein Cheff sagt, er braucht mich für was anderes. Ich lerne hier die falschen Sachen und das macht mir Angst für später.
Ich danke erstmal für eure Tipps. Ich werde des Weiteren mich auch an die RAK wenden und mich schon mal umschauen, nach einer angemessenen Kanzlei.
Findet ihr es zu unangebracht, dass ich bei einen vielleicht kommenen Vorstellungsgespräch gleich sage, was mir wichtig ist zu lernen und zu arbeiten? Weil von Sachbearbeiterin und Ansprechpartnerin der InsO-Sachen zu einer Kaffeeköchin will ich auch nicht absinken.

Freu mich auf eure Meinung.
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Tascha88
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#7

21.06.2007, 09:26

Ich würd es viell. nicht sagen. Aber du kannst ja fragen was so für Aufgaben auf dich zu kommen und was du den ganzen Tag so machen musst.
Dann wirst du ja hören was du machen musst und dann kannst du ja immer so sagen ob das deinen Vorstellungen entspricht oder eben nicht.

LG
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#8

21.06.2007, 09:32

Hast du denn deinen Chef schon mal direkt zu dem Thema angesprochen? Ich meine, wenn ihr ein so gutes? Verhältnis habt, sollte das doch drin sein. Ich würds erstmal so versuchen, bevor du die Kanzlei wechselst.

LG Tina
Gruß Tina

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