Praktikum vor Ausbildung - "Checkliste"

[Suse]

Hallo zusammen,

wir haben es endlich geschafft, unseren Chef davon zu überzeugen, dass Bewerber auf unsere Ausbildungsstelle zuvor ein Praktikum absolvieren sollen. So können wir den Azubi kennenlernen und feststellen, ob wir zusammen passen und ob er geeignet ist. Klar, verstellen kann man sich immer...

Wir möchten nun gerne eine Liste mit ca. 10 Tätigkeiten / Dingen erstellen, die wir dann bei den jeweiligen Praktikanten abfordern und die wir dann nachher intern auswerten und vergleichen können.

Was für Dinge können das sein?

Klar,
- kleines Diktat nach Band schreiben
- Akte aus Ablage heraussuchen
-Akte in die Ablage zurück bringen
-Posteingänge zusortieren

Ich würde gerne irgendwie "Testen" ob sie mitdenken und Dinge hinterfragen. Was könnte man da für eine Aufgabe stellen?

Und ist es frech, mal irgendwo einfach auf dem Flur was fallen zu lassen und zu gucken ob sie es aufheben oder einfach drüber steigen?

Ich freue mich auf eure Ideen.

[Ernie]

Einfach den Praktikanten vollkommen in den Alltag einbinden, also von Akten aus der Ablage heraussuchen über Gerichts-/Botengänge bis hin zur versandtfertigen Ausgangspost. Über welchen Zeitraum soll das Praktikum sein? Nur ein Tag zum Schnuppern oder schon länger?

[icerose]

Aber hallo, deine ganz unten stehende Idee ist schon frech, aber mich amüsiert die Vorstellung...

Zu den ernsthaften Dingen: Ich würde testen, wie gut das Alphabet beherrscht wird, also auch mal die am Tag so erledigten Akten in den Schrank sortieren lassen. (Ich habe/hatte hier schon Kandidaten (erwachsene Menschen!!!), da hab ich das nach nur zwei Tagen dankend allein getan, sonst hätt ich meine Akten nie mehr wieder gefunden.) Da geht mir im Nachhinein durch den Kopf: Gut, dass mein Chef mich immer fragt, anstelle selbst an die Schränke zu gehen...

Ansonsten: Ich denke weiter darüber nach, vielleicht kommt noch was...

[Lämmchen]

Den Vorschlag mit dem Alphabet finde ich wirklich gut. Auch kleine Rechenaufgaben sollten lösbar sein. Vielleicht könntet Ihr es so einbauen, dass einfach mal eine Rechnung nachgerechnet wird. Ich würde auch danach schauen, wie schnell derjenige es schafft, Dokumente im Computersystem aufzurufen und abzuspeichern. Zugegeben klingt das ziemlich bekloppt, aber ich habe da leider inzwischen so meine Erfahrungen.

Ansonsten würde ich es wie Ernie machen und den Praktikanten wirklich mitlaufen lassen, so dass er einen Eindruck davon gewinnen kann, wie der Alltag wirklich läuft.

[Fräulein Schnürschuh]

Bei mir wurde in einem kleinen Diktat darauf geachtet, ob ich den Namen der Kanzlei richtig geschrieben hatte. War nicht so ein alltäglicher Name wie Müller oder Meier, sondern einer, bei dem man wirklich drauf achten musste, wie der genau geschrieben wird. (Also, ich hoffe, das ist verständlich geschrieben ) Somit wollten die sehen, ob ich mich wirklich für die Kanzlei interessiert habe oder mich eben einfach mal beworben habe.

[Suse]

Danke schon mal für eure Ideen

@ Ernie: Die Praktikanten bleiben jeweils zwei Wochen

[Aurora-Sun]

Also ich finde hier sind schon sehr viele gute Vorschläge bei. Persönlich würde ich aber nicht versuchen den Praktikanten "Fallen" zu stellen (wie in Deinem Beispiel oben). Allein schon auf so eine Idee zu kommen finde ich irgendwie ziemlich fragwürdig Nobodys perfekt sag ich da nur, und im Endeffekt wollt ihr ja jemanden haben der gut zu Euch passt und mit dem Betrieb gut klarkommt und nicht jemanden der alles aufräumt (auch wenn das natürlich zum Alltag dazugehört).

Ganz ehrlich, am besten arbeitet doch jeder von uns in einem entspannten Umfeld oder nicht? Wenn man das Gefühl hat die Aufsichtsperson versucht NICHT krampfhaft irgendwelche Fehler zu finden, dann arbeitet man doch eher so, wie man es später nach einer eventuellen Einstellung als Azubi auch tun würde. Und so kannst Du doch am besten erkennen ob die Person zu Euch passt oder nicht. Entweder passt die Arbeitsweise zu Euch (ruhig, zuverlässig, etc.) oder aber die Person ist nachlässig und stümperhaft und dann passt es halt nicht! Wir hatten schon des Öfteren Bewerberinnen, die nachdem der "Druck" weg war total aufgeblüht sind...hingegen hatten wir auch andere Spezies die dann ihr wahres Gesicht zeigten und der Meinung waren "jetzt hab ich den Job ja...wieso noch anstrengen". Aber eines hatten beide gemeinsam...unter Druck konnte man das wirkliche Wesen nicht erkennen!!!

Und solche blöden Scherze wie absichtlich irgendetwas arrangieren lasst doch bitte in Zukunft sein...und hebt es euch auf für solche blöden Tussis oder nen blöden Kerle die einfach auf stur schalten und nicht wollen, faul sind und lügen!!!


LG

[*finchen*]

Ich lasse auch immer kleine Anschreiben formulieren. Gebe also einen Sachverhalt vor und gucke, was der Bewerber daraus macht. Da kann ich schonmal einen ersten Eindruck sammeln, wie er/sie sich sprachlich ausdrücken können und hier kann man auch schön Sachen einbauen, wo auch mal was hinterfragt werden muss und nicht Schema F zum tragen kommt.

Dann wird bei uns auch immer ein längerer Text abgeschrieben und formatiert. Daran kann ich sehen, wie genau der Bewerber arbeitet, Konzentrationsvermögen etc.

Ansonsten arbeiten hier alle mit wie immer. Bekommen halt ihre kleinen Soneraufgaben, um nachher besser "Vergleiche" ziehen zu können und sonst guckt man einfach, wie sie sich im Alltag so anstellen.

Extra Fallen stellen finde ich übrigens auch ziemlich daneben. Die armen sind doch schon immer nervös genug und trauen sich keinen Piep zu sagen. Da muss man die nicht noch extra verunsichern. Also,immer schön lieb sein zu den zukünftigen Kollegen

[Rumpelstilzchen]

Ich hätt´dazu auch noch ne Idee:

Lasst sie die Post frankieren und kontrolliert dann, ob sie da korrekt arbeitet oder sehr großzügig mit dem Porto umgeht.

Ansonsten wäre es klasse, wenn Du - wenn ihr die Liste mal fertig habt - sie hier einstellen würdest.

Übrigens: Ich wurde damals (vor Generationen ) von meinem zukünftigen Chef nach meinen Rechtschreibkenntnissen gefragt. Und zwar wollte er nur zwei Worte wissen, die ich dann so geschrieben habe: "Zinzen" und "dreisig" . Nach diesen Worten hat er wohl aus Erfahrung heraus gefragt - wurde aber trotzdem eingestellt. Und mit der Rechtschreibung klappt´s ja doch (wie man sieht/liest)