Kanzlei bei Kammer melden

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palais
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#21

17.06.2010, 10:22

BabyBen hat geschrieben: Irgendwer muss den Geschirrspüler ausräumen, die Kaffemaschine leeren und auffüllen, mal was einkaufen. Unsere Putzperle kommt nur einmal die Woche. Wie gesagt, bei uns machen das alle, vom Anwalt bis zur Azubine.
Da stimmen dich sicherlich auch viele zu. Es gehört dazu, aber während seiner Mittagspause zu putzen sicherlich nicht. Alles andere ist einstellungssache.

Das Gassi gehen ist für Raucher sicherlich leichter zu erledigen als für die Nichtraucher ;)
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gkutes

#22

17.06.2010, 10:25

@BabyBen - du redest total am Thema vorbei bzw hast nicht richtig gelesen. Bei Tagträumerin gibt es keine Putzkraft. Sie selbst ist die Putze. Und dies in ihren Pausen! Du redest von Spülmaschine und Kaffeemaschine ausräumen, es geht aber um Saugen, Staubwischen etc.
Dich will ich mal sehen, dass du selbstverständlich mit einem Lächeln im Gesicht zwei mal die Woche die Kanzlei saugst und stäubelst und wischst und danach gehste noch in deiner Mittagspause mitm Hund Gassi! Hörner abstoßen - pah!
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nephele
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#23

17.06.2010, 10:32

Ich für meinen Teil denke auch, dass sich das vor allem bei der Kanzleigröße unterscheidet. In größeren Kanzleien lohnt sich wohl eher eine Putzfrau als in kleinen.
Ich musste während meiner Ausbildung auch nicht putzen oder staubsaugen, es sei denn, es ist mal was zu Bruch gegangen oder so. Abwaschen mussten wir Azubis 2 mal die Woche, wenn die Putzfrau nicht da war.
In meiner jetzigen Kanzlei bin ich mit meiner Chefin alleine, ich wasche ab, staubsauge und putze, koordiniere ihre privaten Termine, spiele manchmal den Kindersitter, mache ab und zu ihre privaten Rechnungen und Korrespondenz und kümmere mich um die Abrechnung mit der Krankenkasse.

Mich nervt das auch ab und zu, aber ich kenne die finanzielle Lage der Kanzlei und weiß, dass eine Putzfrau wirtschaftlich nicht zu tragen ist.
Ich denke bei einer Kanzlei, in der die Azubine die einzige Angestellte ist, wird sich das wahrscheinlich genauso verhalten. Ich finde auch nicht, dass das als selbstverständlich genommen werden sollte von den Chefs, aber das ist meist leider so.
Natürlich sollte man sich nicht alles gefallen lassen. Aber ich bin der Meinung, Lehrjahre sind keine Herrenjahre, da muss und sollte man auch mal im Dreck wühlen, solange man auch noch was beigebracht bekommt.
Meine Motivation ist heute morgen winkend an mir vorbeigegangen

Verrückt? Ich? nee...das hätten mir die Stimmen doch gesagt...

Da ist es ja hygienischer, wenn mir ein pestkranker Gibbon die Hände trocken niest.
Zitat Sheldon Cooper
secret72

#24

17.06.2010, 11:36

Man ist als Auszubildende dort angestellt, um die Aufgaben einer Refa zu lernen. Man ist aber nicht dazu da, dem Chef das Geld für ne Putze zu ersparen. Und auch nicht, um den Hund Gassi zu führen. Irgendwo hört's auf. Es gibt Ausbildungsrichtlinien, an die sich die Kanzleien zu halten haben.

Bei uns räumt die Spülmaschine aus, wer gerade Zeit hat. Und das war auch so, als wir unsere Azubine noch hatten. Da bricht sich auch kein Angestellter einen Zacken aus der Krone.

Auch wenn es immer heißt, dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind (die haben die wenigstens von uns nach der Ausbildung!). Dennoch sind Auszubildende nicht diejenigen, die dann die Drecksarbeit verrichten sollten!
gkutes

#25

17.06.2010, 11:41

es kann einfach nicht gehen, dass sich ein RA einen Azubi in die Kanzlei holt und diese dann als Putzfrau und Privatsekretärin verwendet. Der Azubi möchte eine Berufsausbildung absolvieren! Solche RAe gehören bei der Kammer angeschwärzt, so dass die keine Azubis mehr bekommen können.

eine Putzfrau lohnt sich immer =)

Und, Leute, ihr seid Rechtsanwaltsgehilfen, Rechtsanwaltsfachangestellte, Notarfachangestellte, beides zusammen, Rechtsfachwirte, Rechtsassistentinnen und was weiß der Geier sonst noch. Brust raus, Bauch rein. Wie soll sich denn etwas ändern, wenn man einfach alles hinnimmt? 70 % sind unzufrieden mit ihrem Gehalt. Unser Beruf wird einfach nicht so geschätzt, wie wir es gerne hätten. Aber das wundert mich auch gar nicht wirklich, bei manchen Einstellungen hier. Ihr seid nicht zum putzen und babysitten da! Ist euch klar, was Putzfrauen und Kindersitter so die Stunde verdienen? Oder Chefsekretärinnen?
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domel 3008
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#26

17.06.2010, 12:01

Also ich finde, das Thema mit dem Putzen sollte man ganz individuell sehen...

Denn ich hab meine Anfangsmonate in der Ausbidlung in einer sehr großen Kanzlei am Berliner Ku'damm verbracht, da gab es zwar einen Putzdienst, der auch zweimal die Woche kam, aber dennoch mussten (nur) die Azubis sogenannte Brunnen (die plätschernd mit schick aussehenden Steinchen und Licht in den jeweiligen Büros der Anwälte standen) putzen und die sich seit langem auf den Steinen gebildeten Algen und Grünzeug runterkratzen. Das gehört meiner Meinung nach eindeutig nicht zu Aufgaben einer Azubine, aber dennoch hat sich keiner beschwert, weil man einfach nur Zeit überstehen wollte um dann nach der Ausbildung zu wechseln.

Anders hingegen ist es in der Kanzlei wo ich meine Ausbildung zu Ende gebracht habe und seither dort auch arbeite. Wir sind eine kleine Kanzlei mit nur 2 RAe und mich. Einmal in der Woche kommt die Putzfee (bei uns männlich :D ) und der macht auch alles. Das einzige was ich mache, sind Kleinigkeit wo man sich keinen Zacken dran stoßen brauch...und zwar räum ich die Spülmaschine ein und aus, geh Milch oder Zucker kaufen, mach Kaffee, füll Kaffee nach, halte die Küche die Woche über sauber...eigentlich Sachen, die für mich selbstverständlich sind.

Aber das was Tagtraeumerin schreibt find ich auch schon nicht mehr in Ordnung. Das was man an Aufgaben hinsichtlich "Putzen" in der Kanzlei machen soll, soll sich bitte schön auch in Grenzen halten.

@gkutes: Wenn ich nur schon daran denke, was unsere Putze als Stundenlohn erhält, na dann sollte ich wohl lieber den Job wechseln...!!1
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skugga
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#27

17.06.2010, 12:51

secret72 hat geschrieben:Man ist als Auszubildende dort angestellt, um die Aufgaben einer Refa zu lernen. Man ist aber nicht dazu da, dem Chef das Geld für ne Putze zu ersparen. Und auch nicht, um den Hund Gassi zu führen. Irgendwo hört's auf. Es gibt Ausbildungsrichtlinien, an die sich die Kanzleien zu halten haben.

Bei uns räumt die Spülmaschine aus, wer gerade Zeit hat. Und das war auch so, als wir unsere Azubine noch hatten. Da bricht sich auch kein Angestellter einen Zacken aus der Krone.

Auch wenn es immer heißt, dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind (die haben die wenigstens von uns nach der Ausbildung!). Dennoch sind Auszubildende nicht diejenigen, die dann die Drecksarbeit verrichten sollten!
Richtig. Die Zeiten, als der Stift die Werkstatt zu kehren hatte, sollten definitiv vorbei sein.
Milchreis schmeckt ganz vorzüglich, wenn man ihn kurz vor dem Verzehr durch ein saftiges Steak ersetzt.
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#28

17.06.2010, 13:04

Ich kann Gkutes, Secret und skugga hier nur zustimmen.

Ab und an mal - auf jeden Fall, Geschirrspülmaschine ausräumen, kaffe kochen, wenn die Putzfrau Urlaub hat helfen. Okay.

Aber Putzfrau sein (!) nein. Staubsaugen, Putzen (Küche Bad Toilete) - bei dem Cheffe piepts wohl.

Anders würde es aussehen wenn sie für die zusätzlich Tätigkeiten mehr Kohle bekommt :wink:
-dus-
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#29

17.06.2010, 17:34

Ich bin mal so frei, als Mann meinen Senf dazu zu geben, weil uns sowas wohl in dieser Form nicht passieren würde:

Solange es Mädels (nicht abwertend gemeint) gibt, die sich bereits während ihrer Ausbildung ausbeuten lassen, wird es auch Frauen geben, die für 1.000 Steine und weniger sich nach der Ausbildung ausbeuten lassen.

Nicht immer nur jammern, sondern handeln!

Selbstverständlich erwarte ich von meiner Azubine, dass diese sich nicht zu fein ist, den Spülmaschinendienst - den wir hier alle rundum übernehmen - zu machen.

Ich finde es auch gut und richtig, solche Zustände der Kammer anzuzeigen, bezweifel aber, dass die sich auch nur ansatzweise dafür interessiert (ist schließlich die Interessenvertretung der Anwaltschaft). Noch besser würde ich es finden, "Mädel" oder "Frau" würde sich trauen, ganz selbstbewusst zu sagen, "bis hierhin und nicht weiter"!

Mädels ändert Euch und die Chefs werden sich auch ändern (müssen)!

Rechtsanwälte müssen mal im Jahr 2010 ankommen und dazu gehört auch der Umgang, Wertschätzung, etc. von Mitarbeitern.
Isi1
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#30

18.06.2010, 11:12

Auch ich breche mir keinen Zacken aus der Krone, gewisse Dinge zu erledigen (Kaffee, Spülmaschine etc.) Aber da ich ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl habe, finde ich, auch die Chefs dürfen ab und zu mal mit Hand anlegen. Sie benutzen diese Sachen schließlich auch. Und ganz eindeutig bin ich NICHT dazu da, sanitäre Anlagen zu reinigen!! Im übrigen finde ich auch, der Ton macht die Musik. Wenn die Chefs mir erzählen, wir können uns die Putze nicht leisten, ok. Ich habe mal für kurze Zeit in einem Büro für 2 RA ganz allein gearbeitet und auch saubergemacht. Irgendwann baten Sie mich dann auch um Treppenhausdienst - gegen Zahlung. 1. Sie BATEN mich (und erwarteten nicht) 2. Sie zahlten.
Ich finde es von Chefs absolut inakzeptabel, sich hinzustellen und zu VERLANGEN!! Die Leibeigenschaft ist abgeschafft. Leider stehen zu viele Chefs auf dem Standpunkt: Ich Brötchengeber - Du A... für alles.
Selbstverständlich ist es für uns nicht einfach, gegen so was anzugehen, wegen Angst um Arbeitsplatz. Ich würde mir wünschen, dass an Universitäten auch ein bißchen soziale Verantwortung und umsichtige Personalführung gelehrt werden könnte und auch das Verständnis dafür, dass Untergebene Menschen und keine Möbel sind. Schließlich sind motivierte Mitarbeiter gute Mitarbeiter. Und bleibende.
Seitens der Angestellten gilt das genau so. Prinzessin auf der Erbse und null Engagement gehen auch nicht. Es ist eben ein Miteinander.
Ob eine Anzeige bei der Kammer was bringt? Wenn man es nicht ausprobiert, wird man es nicht erfahren. Ich würde unter Umständen auch den Ausbildungs-Obmann (leider auch RA) darauf ansprechen. Wenn nichts gesagt wird, erfährt auch keiner von solchen Verhältnissen.
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