Bilde ab sofort aus. Was genau sollte beachtet werden?

[Marika]

Ich bin derzeit auch in so einer Situation.

Bin erst seit 2 Monaten ausgelernt und habe seit dieser Woche die Aufgabe die neue Azubi auszubilden und einer Azubi im 3. Lehrjahr noch restliche Sachen beizubringen.

Bei uns der Kanzlei ist nur derzeit das Problem, dass meine Chefin noch nicht PC und das alles kaufen möchte, da es sonst sehr schlecht wäre, falls die Azubi in der Probezeit gehen will oder falls sie nicht für den Job geeignet wäre. Das heißt, sie hat lediglich einen Schreibtisch und ich kann ihr keine Aufgaben wie Wiedervorlagen eintragen usw. geben.

Weiß gar nicht, was ich ihr so am Anfang zeigen und beibringen kann. Vielleicht hat ja jemand eine ähnlichere Situation gehabt und könnte mir ein paar Tipps dazu geben.

[j3NN]

Wollte mal einen kleinen Zwischenbericht abgeben zu der Situation, dass ich nun ausbilde:

Es scheint alles zu funktionieren

Meine Azubine schreibt in der Schule fast nur einsen und zweien, was zwar nicht zwangsläufig was mit mir zu tun hat, aber ich denke, dass wenn ich "so schXXX" wäre, sie es auch in der Schule nicht so toll umsetzen könnte. Nun hat sie heute die Note ihrer Fachkundeklausur erfahren und ich war echt stolz. Sie hat eine 1 geschrieben. Thema war "Kostennoten schreiben". klar waren es noch "einfache" also kurze und klare Sachverhalte, dennoch finde ich es sehr toll. Im Durchschnitt gab es zwei einsen, drei zweien, eine sechs und der Rest gemischt auf 3 und 4.

Im Büro ist sie sehr fleißig, wird immer selbstbewusster und lernt von Tag zu Tag hinzu. Meist reicht es aus, wenn ich ihr Dinge einmal erkläre. Sie versteht es meist auf Anhieb, was ja auch nicht unbedingt normal ist.

Ich bin wirklich stolz auf sie und könnte schwärmen Tu ich grad schon, oder? =)

Ich bin so dankbar meinem Chef gegenüber, dass ich diese Aufgabe übernehmen darf. Ich meine, ich bin ja auch noch nicht soooooo lang ausgelernt. 2007 habe ich meine Prüfung gemacht und seither 1 Jahr und 4 Monate Berufserfahrung.

Ich hab echt Spaß und es ist eine tolle Aufgabe, die ich auch sehr ernst nehme.

Und ich bin mir sicher, sie wird mich niemals in ihrem Leben vergessen, denn an die Ausbilder wird man sich wohl immer erinnern

[nici01]

Das hört sich doch super und sehr positiv an. Ich finde schon, dass das sehr viel mit dem Ausbilder zu tun hat was man lernt und hinterher auch kann. Also hast Du auch allen Grund stolz auf Dich zu sein.
Mach weiter so, die Azubis werden es Dir danken.

[Jupp03/11]

Das hört sich doch super und sehr positiv an. Ich finde schon, dass das sehr viel mit dem Ausbilder zu tun hat was man lernt und hinterher auch kann. Also hast Du auch allen Grund stolz auf Dich zu sein. Mach weiter so, die Azubis werden es Dir danken.

Wenn du es nicht geschrieben hättest, hätte ich ihr gratuliert. Ist wirklich schön, in der heutigen Zeit so etwas zu hören.

[Gruftie]

Finde ich auch supertoll!!!

Du kannst wirklich stolz auf Dich sein!! Mach weiter so!!

Und es stimmt, man erinnert sich noch lange an seine Ausbilder! Mit meinen Auszubildenden habe ich bis heute noch freundschaftlichen Kontakt, eine wohnt zwar etwas weit weg, aber wir schreiben uns noch und wenn sie in Berlin ist, treffen wir uns.

Die Zeit möchte ich nicht missen!!!

[schneeflocke]

Ich habe seit 16 Jahren regelmäßig Azubis. Noch heute lade ich einmal im Jahr alle meine ehemaligen Azubis zu einem Grillabend im Sommer ein.

Diese Treffen gehören mit Abstand zu den schönsten Feiern in einem Jahresverlauf bei uns.

Mach also weiter so. Es ist tatsächlich so, Du prägst einen Azubi mehr, als Du es Dir denken kannst. Das bestätigen mir heute noch viele Ehemalige.

Mit meinem allerersten Azubi bin ich heute freundschaftlich verbunden, obwohl sie mich zu Beginn ihrer Ausbildung nicht wirklich leiden konnte.

Heute bildet sie selbst aus und ich erkenne in dem was sie erzählt deutlich meine Handschrift wieder.

LG
Schneeflocke

[j3NN]

Nunja, es ist ja auch durchaus eine erzieherische Aufgabe, die man hat, wenn man ausbildet. Meist sind es ja junge Menschen, die in die Ausbildung gehen. Ich merke, dass meine Azubine wesentlich selbstbewusster geworden ist, seit dem sie angefangen hat. "Früher" war es immer so, dass sie meinte, sie könne nichts, ist nichts und sagte "Frau j3NN, werde ich auch mal so wie Sie?" Ich habe ihr gesagt, dass sie auf jeden Fall mal fast alles kann (nicht jeder kann alles und ich gewiss nicht). Und immer wenn sie Sachen außerordentlich gut macht, sage ich ihr "Siehst du Azubine, besser hätte ich es auch nicht machen können" Das Strahlen in ihren Augen, wenn ich das sage, ist der Wahnsinn und sie geht die nächsten Stunden noch viel selbstbewusster ans Telefon als vorher.

Hach, et macht rischtisch Spaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaß =)

[Kathy]

Also ich habe auch gleich nach Abschluss der Lehre einen Azubi im 2. LJ und einen im 1. LJ gehabt. Wir hatten ZU DRITT einen Schreibtisch mit zwei Stühlen und einem Computer.

Ich habe es hingekriegt, dass mich beide nach einem halben Jahr bei den wichtigsten Dingen gut vertreten können.

Wir haben uns immer abgewechselt. Jeder durfte alles machen und musste auch alles mal machen. Wenn Lehrling 1 am Computer schrieb hat Lehrling 2 halt Akten gesucht für Post etc. und der dritte hat die Telefonate erledigt und so haben wir das ganz gut hingekriegt.

Ich fand und finde es immer noch wichtig, dass die Lehrlinge nicht als Boten und Ablagedeppen missbraucht werden. Ich hatte viele in der Klasse die haben im dritten Lehrjahr das erste mal nach Diktat geschrieben oder ne Frist eingetragen, wie soll man die denn in die weite Welt entlassen?

Meine Devise jeder hat das Recht von Anfang an alles zu lernen und mich hat noch kein Lehrling bei auch noch so einer wichtigen Aufgabe enttäuscht.

Wenn man ihnen was zutraut sind sie auch durchaus bereit sich anzustrengen.

[j3NN]

Ja, meine Azubine hat auch solche Klassenkameraden. Alle scheinen ein wenig neidisch auf sie zu sein, wenn sie erzählt, was sie im Büro alles so macht. Sicherlich reden sie ja darüber, das war bei mir nicht anders.

Bei mir war es damals so, dass ich im ersten Lehrjahr auch nur sch**sse gemacht habe. Akten rausgesucht, Akten von A nach B geschleppt etc. Ich wollte es bei meiner Azubine anders machen, ich wollte sie direkt "ins kalte Wasser schmeißen". Ich denke, ich mute ihr nicht zu viel zu, aber es ist auch nicht ohne. Und wenn sie dann in der Schule da steht und alle "neidisch" sind, denke ich, habe ich es richtig gemacht.

Außerdem will mein Chef sie nach der Ausbildung übernehmen. Sprich, sie wird an meiner Seite bleiben und dementsprechend MUSS sie die Dinge halt können. Ich wäre schön blöd, würde ich ihr nur mistige Aufgaben geben. Sicherlich sind auch einige Aufgaben nicht so schön, aber ich habe auch nicht nur tolle Aufgaben, das muss sie halt lernen. Da ich die einzige Angestellte bin und alles liegen bleibt, wenn ich krank oder im Urlaub bin, möchte ich natürlich, dass sie irgendwann soweit ist, dass ich auch mal beruhigt in den Urlaub kann, ohne mir Gedanken machen zu müssen, wie viel Arbeit mich am ersten Arbeitstag erwartet. Nun bin ich zwei Tage krank, Montag wird mein Schreibtisch voll sein, aber in 1 oder 2 Jahren weiß ich dann, dass ich einen fast leeren Schreibtisch vorfinden werde Hoffentlich bilde ich sie nicht soooo gut aus, das mein Chef dann auf mich verzichten kann =)