karriereplanung

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LuxInterior
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#1

14.06.2006, 21:21

hallo erstmal,

ich bin männlich, 23, neu in diesem forum und das hier ist mein erster beitrag. *g*

ich bin grade in der ausbildung zum rechtsanwaltsfachangestellten (beginne im sommer das 3. lehrjahr) und fange so langsam an, das was danach kommt zu planen.

momentane situation: ich habe einen ziemlich guten draht zu meinem chef und er hat mir schon vor knapp einem jahr angekündigt dass er mich nach der ausbildung gerne übernehmen würde. dieses angebot werde ich natürlich mit rücksicht auf die momentane arbeitsmarktlage nicht ausschlagen, zumal mich mein chef jetzt schon weit über tarif bezahlt.

die frage ist nur, was danach kommt. 'meine' kanzlei ist quasi ein 2,5-mann-betrieb (mein chef, ich als [noch-]azubi und eine halbtags-schreibkraft). mein chef überlässt mir für einen azubi ziemlich viele aufgaben, mehr oder weniger zur alleinigen bearbeitung (nahezu komplett eigenständige abwicklung von verkehrsunfallangelenheiten, besprechungen mit mandanten etc.). das arbeitsklima ist recht angenehm, aber es ist halt in der form kein job, den ich mein leben lang machen würde.

dass ich mich also irgendwie weiterbilden muss und auch werde, ist klar. ich versuche aber schon seit einiger zeit, mir ein realistisches bild davon zu machen, was besser wäre; eine weiterbildung zum rechtsfachwirt oder ein fh-studium in richtung wirtschaftsrecht etc.

die informationen die ich im internet zum thema rechtsfachwirts-studium finde, sind leider sehr spärlich. wie sind die chancen, als rechtsfachwirt in anderen branchen (banken, versicherungen etc.) unterzukommen? wie sieht die bezahlung aus? hat jemand hier erfahrung damit?

das mit dem studium erscheint mir momentan als die vernünftigere alternative, aber das problem ist, dass a) meine noten nicht die besten sind (ich bin mehr der typ der ne konkrete arbeitsaufgabe braucht, um in die puschen zu kommen), und b) ich immerhin schon knapp 24 jahre alt sein werde wenn ich die ausbildung im nächsten april (hoffentlich) abgeschlossen haben werde. wenn ich dann wg. meinem notenschnitt noch jahrelang warten muss bis ich in einem fh-studiengang unterkomme, kann ich nach der fh mehr oder weniger gleich in rente gehen.

also, vorschläge sind willkommen - was soll ich tun? ;)
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Zonnie
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#2

14.06.2006, 21:45

Hallo Lux,

Erstmal :welcome hier im Forum.

Dann mal zu deiner Situation. Erstmal kannst dich ja ehrlich glücklich schätzen, dass du da so ne coole Stelle hast, auch wenn du dann sicher viel allein bist in der Kanzlei. Aber ich glaube, wenn man in so nem kleinen Büro seine Ausbildung macht, lernt man viel mehr, weil man mehr rangenommen wird. Ist bei mir genau dasselbe.

Also sehr viel kann ich dir leider nicht helfen, nur soviel: Um den Rechtsfachwirt zu machen, musst du auch einige (glaube mind. 5 :?: ) Jahre Berufserfahrung haben.

LG Zonnie
Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück: es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt.
Seneca
LuxInterior
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#3

14.06.2006, 22:00

hi zonnie,

soweit ich weiß werden mit abgeschlossener ausbildung 2 jahre berufspraxis für die weiterbildung verlangt (ohne ausbildung wären's glaube ich 5 oder 6 jahre).

und ich bin wirklich ziemlich viel alleine im büro (bekomme auch öfters mal ein paar stunden früher frei wenn mein chef wieder mal auf achse ist oder so). naja, bin schon ganz zufrieden. :D
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Jennifer
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#4

14.06.2006, 22:05

Hallo Lux und herzlich willkommen von mir! :) :)

Das mit deiner Lehre klingt ja total super, ich hab zwar auch in ner kleinen Kanzlei gelernt aber das war eher nicht so toll.

Wie es weitergehen soll, da kann ich auch keinen Rat geben, aber wenn du übernommen werden würdest, würde ich an deiner Stelle erstmal ne Weile da bleiben um weiter Berufserfahrung zu sammeln. Man kann ja dann immer noch etwas neues suchen bzw. planen.

Liebe Grüße
Chrissy Feldy
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#5

15.06.2006, 07:00

Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum.

Ich denke auch, dass Du nach der Ausbildung erst einmal dort bleiben solltest, um Berufserfahrung zu sammeln.

Später kannst Du Dich ja aus dem Job heraus weiter bewerben und sodann wechseln.
L.G. Chrissy
Andreas

#6

15.06.2006, 09:45

Hallo und :welcome Lux.

Da befindest du dich jetzt also in der Situation, in der ich vor einigen Jahren auch war - nur hatte ich mit Anfang 25 (hatte früh gelernt) meinen Bürovorsteher (heute halt Rechtsfachwirt) schon in der Tasche :wink:

Ich würde dir auf jeden Fall auch empfehlen, erst einmal konkrete Berufspraxis zu sammeln. Deine Voraussetzungen in der jetzigen Kanzlei dürften dafür ideal sein. Ausgehend davon, daß jede Kanzlei, die vernünftig geführt wird, wächst, wird irgendwann weiterer Personalbedarf vorhanden sein, und du kannst erste Führungserfahrung sammeln.

Ob du dann später in dieser "Kleinkanzlei" tatsächlich zufrieden bist und bleibst, sowohl von den beruflichen Herausforderungen her als auch finanziell, wird sich zeigen müssen. Du hast mit dem RFW diverse Möglichkeiten, in verschiedenen Betrieben in verschiedenen Positionen unterzukommen. Was das konkret ist, kann heute niemand sagen, allerdings ist ein Bekannter von mir, der RFW ist, heute bspw. in der Rechtsabteilung einer Großbank und dort sehr zufrieden.

Wenn du das später auch mal willst, lohnt es sich, die eigene Leistung nicht zu verstecken, sondern gekonnt in Szene zu setzen.
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Annile
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#7

22.06.2006, 21:53

Hallo LuxInterior

Ich bin jetzt 21 und habe letztes Jahr im Juli meine Ausbildung beendet. Dieses Jahr im Oktober mache ich dann nochmals Asubildung zur Rechtsfachwirtin über Berlin (TFH Berlin). Ich halte das schon für sinnvoll zumal das Studium nur 1 1/2 Jahre dauert und du es nebenbei machen kannst. Du kannst also voll weiterarbeiten. Zudem solltest du als Berufsanfänger auch erstmal noch Berufserfahrung sammeln. (Bei der TFH Berlin brauchst du mindestens 1 halbes Jahr Berufserfahrung). Na ja und wenn ich dann fertig bin mit dem Rechtsfachwirt bin ich ungefähr 23 und könnte dann noch studieren... Ich würde dir das Studium zum Rechtsfachwirt auf alle Fälle anraten..
Es Annile :hurra
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Claudia
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#8

22.06.2006, 22:42

Hey Lux,

die gleich Frage habe ich mir vor etwa fünf Jahren gestellt. Nach der Ausbildung hatte ich gleich den Bürovorsteher-Job bekommen (ich hatte während der Ausbildung schon alles gemacht, was ich dann später auch machen musste), so dass das kommende Jahr für mich fast keinerlei Herausforderungen bot.

Ich hatte dann auch erst über so einen Rechtsfachwirt-Lehrgang nachgedacht. Da ich mich aber schon immer sehr für Wirtschaft interessierte, hab ich mich für ein berufsbegleitendes BWL-Studium an der VWA entschieden. Letzten Endes auch aus dem Grund, weil ein nicht unerheblicher Teil dieses Studiums Jura ist und die Professoren schon meine damaligen Rechtsanwälte unterrichtet haben. Der Anspruch entsprach also einem "Voll-Studium" direkt an der Uni. Weniger Stoff zwar, aber nicht leichter. Organisationslehre, Personalführung, Controlling, Steuerrecht und alles das, was man sonst auch braucht.

Naja, und ohne Kostenrecht. Das mochte ich eh nie. In der Praxis komm ich ganz gut damit zurecht, da kann man sich auch belesen, aber die in der Theorie wirr konstruierten Fälle haben mich immer in den Wahnsinn getrieben ;-)

Voraussetzung ist allerdings - und das war bei Bewerbungen zunächst schwer, das geb ich zu - , dass der potentielle neue Chef damit umzugehen weiß. Die haben es nicht ganz verstanden, warum ich da angeblich zwei verschiedene Dinge gemacht habe.

In meinem jetzigen Job passt das allerdings perfekt. Das Studium war eines der Einstellungskriterien. Ich mach die Klagen in meinen Akten selbst und weiß, wovon ich rede.

Aber wie die anderen schon sagen: Berufserfahrung ist das A und O. Ein frisch ausgelernter Rechtsfachwirt nützt dir nix, wenn du deine Kenntnisse nicht aufgrund von Erfahrungen anzuwenden weißt.

Das mit dem Wirtschaftsjura hatte ich mir auch angesehen. Ein befreundeter RA von mir hat mir allerdings davon abgeraten. RAe haben ihren "Standesdünkel". Wenn du also kein RA bist, wirst du nie "gleichrangig" sein.

Also Kopf hoch und eins nach dem anderen...

Viele Grüße und viel Erfolg
Claudia
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Annile
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#9

24.06.2006, 12:37

Das ist dann wohl doch noch die bessere Wahl, die Claudia vorschlägt... vielleicht kannst du dich aber auch mal mit verschiedenen Unis in Verbindung setzen, was diese dir für ein Studium vorschlagen würden..
Es Annile :hurra
Marge
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#10

29.06.2006, 13:48

Ich empfehle dir auch den Rechtsfachwirt bei der TFH Berlin oder berufsbegleitend bei Soldan. Bin gerade im 2. Semester und finds total spannend (aber auch anstrengend..). :andiearbeit
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