Probleme in der Kanzlei

Für Themen rund um die Berufsausbildung Rechtsanwaltsfachangestellte / Rechtsanwaltsfachangestellter. Bitte hier KEINE Fachfragen stellen, sondern dafür den richtigen Unterbereich wählen.
engine

#11

22.06.2010, 16:35

Ich bin auch schwer beeindruckt, dass Du als Azubi mehr oder weniger alles abdeckst. Hut ab.
Ich glaube, dass man als Mitarbeiter - egal ob Azubi oder RA-Fachang. -, aufpassen muss, nicht irgendwann zum Fußabtreter der Kanzlei zu werden. Ich habe in meiner 20-jährigen Berufszeit die unterschiedlichsten
Mitarbeiter (Azubis, Angestellte) erlebt. Die einen zeigen von Anfang an ihre Grenzen, die anderen schweigen
und lassen alles über sich ergehen. Ich glaube, dass dies den Unterschied macht. Vielleicht solltest Du beim nächsten Vorfall klar und deutlich Stellung beziehen. Mit der richtigen Wortwahl und dem richtigen Auftreten kann man schon
Grenzen setzen. Im übrigen wundere ich mich, dass Du vor der Schule noch in die Kanzlei musst. Das ist m.E. überhaupt nicht zulässig. Schultage gelten als 8-stündige Arbeitstage. Ich würde an Deiner Stelle den Ausbildungsplatz nicht wechseln.Vielmehr würde ich versuchen, mich zu behaupten. Dies wird Dich für Deinen
weiteren Berufsweg stärken.
Kopf hoch und toi toi toi


Gruß
Mona84
Foren-Praktikant(in)
Beiträge: 33
Registriert: 09.08.2008, 10:41
Wohnort: Oldenburg

#12

22.06.2010, 16:44

upps... hier gehörte das nicht rein... sorry...
Zuletzt geändert von Mona84 am 23.06.2010, 11:30, insgesamt 1-mal geändert.
gkutes

#13

22.06.2010, 16:48

also, Mona - 1. gehört deine Frage hier ganz und gar nicht rein und 2. musst du selbst einen Abrechnungsvorschlag bringen
bitte lass deine Frage verschieben
Benutzeravatar
sunny84
chronisch müde
Absoluter Workaholic
Beiträge: 1898
Registriert: 15.06.2007, 20:39
Beruf: gelernte RA-Fachangestellte, jetzt Justizbeschäftigte
Software: Andere
Wohnort: in der schönen Eifel

#14

22.06.2010, 16:55

Schultage gelten als 8-stündige Arbeitstage.
Das stimmt so nicht. Zum einen kommt es darauf an, wieviel Schulstunden man hat, zum anderen ob man über 18 ist oder nicht. Ist man über 18 und der Chef verlangt, dass man vor/nach der Schule zur Arbeit kommt, muss man hin, egal wieviel Schulstunden man an dem Tag hat.

Ansonsten sehe ich das wie die meisten hier. Gegen die Frau vom Chef hast du keine Chance. Also entweder, du beißt die Zähne zusammen und lässt das die nächsten zwei Jahre über dich ergehen oder du suchst dir ne andere Kanzlei, in der du die Ausbildung beenden kannst. Was anderes wird dir wahrscheinlich nicht übrig bleiben.
"When the day shall come that we do part, if my last words are not "I love you", ye'll ken it was because I didna have time."
Jamie Fraser - The Fiery Cross/Diana Gabaldon
Benutzeravatar
Carmenzita
Daueraktenbearbeiter(in)
Beiträge: 313
Registriert: 28.05.2009, 11:58
Beruf: frischgebackene ReNo
Wohnort: Berlin

#15

22.06.2010, 16:56

@ Mona84: :mrgreen: da biste wohl in den falschen Forenberiech gerutscht!

@engine: Gott...ich stimme dir so was von zu!!!
Die einen zeigen von Anfang an ihre Grenzen, die anderen schweigen
und lassen alles über sich ergehen. Ich glaube, dass dies den Unterschied macht. Vielleicht solltest Du beim nächsten Vorfall klar und deutlich Stellung beziehen. Mit der richtigen Wortwahl und dem richtigen Auftreten kann man schon
Grenzen setzen.
ICh kann nicht verstehen, warum immer noch so viele meinen nichts sagen zu dürfen. Der Ton macht die Musik. Selbst wenn man Stellung bezieht kann es sein, dass Chef nicht von seiner Meinung abrückt, aber er WIRD euch anders behandeln. Die Chemie muss einfach stimmen und wenn man merkt: "hey ich komme mit meinem Chef einfach so gar nich klar!" Dann geht! Das spart euch Nerven, manche sparen sich sogar Tränen und es hilft.

und ich weiß wovon ich spreche... habe mir meinen chef auch schon mal zur Brust genommen... tja...und... das arbeiten ist um Längen besser geworden. Dinge die er vorher sich mir gegenüber erlaubt hat, sind tabu. Trotzdem weiß ich wen ich vor mir habe und behandel ihn mit dem nötigen Respekt, aber ausnehmen, ignorieren oder sonst irgendwas lass ich mich nich.

ABER ganz ehrlich, den Weg zu gehen und zu sagen wer man ist....das muss man (wie immer) selber.
Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.

Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur.

Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand!
Benutzeravatar
anni75
Forenfachkraft
Beiträge: 105
Registriert: 01.02.2010, 09:32
Beruf: Rechtsfachwirtin
Wohnort: Bremen

#16

22.06.2010, 18:11

Ich weiß ja nicht, ob es für einen Azubi im ersten Lehrjahr, der sich erst noch an das Berufsleben gewöhnen muss, der richtige Rat ist, sich den Chef mal zur Brust zu nehmen.

Es gibt RAe, die es gar nicht lustig finden, wenn der Azubi im ersten Lehrjahr auf einmal meint, an ihm herummeckern zu müssen, selbst wenn die Kritik noch so freundlich und sachlich vorgetragen wurde. Natürlich DARF jeder was sagen, aber ob das Ergebnis dann zufriedenstellend ist, steht auf einem anderen Blatt, das kann niemand voraussehen. Und man das nicht vergessen, dass es danach durchaus sogar noch schlimmer werden kann, wenn man einen Chef von der ganz ätzenden Sorte erwischt hat.

Ich denke, ob man mit dem Chef reden kann, wird die TE am ehesten beurteilen können. Wenn ja, würd ich das auch empfehlen. Ansonsten würde ich versuchen zu wechseln und hinterher vielleicht auch mal bei der Kammer Bescheid sagen, was da für Zustände herrschen.
Azubienchen
Daueraktenbearbeiter(in)
Beiträge: 368
Registriert: 04.03.2009, 22:56

#17

22.06.2010, 19:30

Danke für eure vielen Antworten.

@engine: Naja das Problem ist ich habe erst ab 13 Uhr schule, und davor muss ich eben in den Betrieb. Und an dem anderen Tag habe ich bis um 12 Uhr Schule und muss danach auch in den Betrieb.

Es sind ja nicht nur die Frauen. Zum Beispiel: Mein Chef ist am Freitag einfach zum WM-Spiel gegangen und ich musste in der Kanzlei allein sein. Um halb 5 kam er dann und musste noch "ganz dringend" Akten mit mir durchgehen. Die Post ist nach der Schule, wenn ich dann komme, auch nie sortiert. Kein Mensch kümmert sich drum. Und wenn ich sie dann sortiere wird wieder diktiert und ich muss dann kurz vor Ende noch alles schreiben. Die Chefs gehen auch oft einfach weg, während der Arbeitszeit, zum Friseur, zum Kaffe. Und wenn ich mal kurz zum Arzt möchte wird schief geschaut.

Aber ich muss sagen, ich lerne viel. Dafür dass ich alleine bin, werde ich eben viel integriert in die Arbeit, darf schon Mahnbescheide selbstständig schreiben, seit neustem einfache Kostennoten (das wird natürlich alles kontrolliert). Das dürfen andere aus meiner Klasse nicht. Das finde ich eben gut, weil ich dadurch mehr lerne als die anderen und es nicht so langweilig ist.

Aber eben die Frauen... vor allem kommt die eine Frau jetzt als Rechtsanwältin zu uns :|
Benutzeravatar
domel 3008
Daueraktenbearbeiter(in)
Beiträge: 456
Registriert: 14.05.2007, 22:01
Beruf: ReNo
Wohnort: Berlin

#18

22.06.2010, 19:33

Also ich würde den vielen Meinungen vorher zustimmen und denke, daß man trotz Azubi im 1. Lehrjahr auch mal seine Meinung sachlich und höflich dem Chef vortragen darf. Ich spreche aus eigener Erfahrung, wenn ich sage, daß Chefs es manchmal gar nicht mitbekommen, wie es in der Kanzlei unter den Mitarbeitern abläuft...vor allem in kleinen Kanzleien mit nur zwei Anwälten und einer Angestellten (so wie bei mir).

Ich würde dir raten, mit den beiden Anwälten ein Gespräch zu suchen und dann alles sachlich und vor allem ruhig zu schildern, und nicht die Ehefrauen als Problem in den Vordergrund stellen, denn das wird auf keinen Fall gut ankommen. Aber es besteht die Möglichkeit, daß vielleicht etwas geändert werden kann und es zukünftig etwas besser läuft und die Arbeitsatmosphäre angenehmer ist.

Wenn deine Chefs jedoch überhaupt nicht darauf eingehen sollten, was du sagst und alles danach so weiter läuft wie bisher, dann würde ich auch in Betracht ziehen die Kanzlei zu wechseln, denn du solltest die Ausbildung doch auch ein wenig genießen und es soll dir Spaß machen. Also Kopf hoch, du schaffst das... :)
Benutzeravatar
Soenny
Administratorin
Administratorin
...ist hier unabkömmlich !
Beiträge: 12231
Registriert: 21.02.2007, 11:07
Beruf: Bürovorsteherin
Software: RA-Micro
Kontaktdaten:

#19

22.06.2010, 19:34

Die Chefs gehen auch oft einfach weg, während der Arbeitszeit, zum Friseur, zum Kaffe. Und wenn ich mal kurz zum Arzt möchte wird schief geschaut.
Nur mal so angemerkt, aber das sind Chefs, die dürfen das ;)
❤️ Ich helfe Straßenkatzen, bitte helft mit: Homepage der Straßenkatzen Bonn/Rhein-Sieg e.V. ❤️

Bei manchen Menschen ist es interessant zu sehen, wie das Alter den Verstand überholt hat! (Autor: A.G.)


Bild Bild



An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz
Azubienchen
Daueraktenbearbeiter(in)
Beiträge: 368
Registriert: 04.03.2009, 22:56

#20

22.06.2010, 19:42

JSanny hat geschrieben:
Die Chefs gehen auch oft einfach weg, während der Arbeitszeit, zum Friseur, zum Kaffe. Und wenn ich mal kurz zum Arzt möchte wird schief geschaut.
Nur mal so angemerkt, aber das sind Chefs, die dürfen das ;)
Klar dagegen sag ich auch nix. Aber das passiert halt wirklich ständig. Oder wenn die Kinder da sind, dann MUSS ich da sein, ich darf mir kein Urlaub nehmen. Es ist auch so, dass ich Termine mit Mandanten vereinbare (und sie haben mir klar und deutlich gesagt, dass ICH für Termine verantwortlich bin) und ich dann angeschnauzt werde, weil einer der Chefs halt woanders hin will. Aber wenn ein Mandant einen Termin machen möchte, und ich den dann vorher mit den Chefs abgleichen will, ist es auch wieder schlecht. Ich denke halt einfach die Arbeit geht vor. Und die nehmen sich grad dann Zeit, wenn sie Lust haben. Aber wenn ich wirklich nur ein Mal einen Termin habe, dann wird gestöhnt, als wäre das an der Tagesordnung bei mir.
Gesperrt