Probleme oder bin ich schwierig und verbohrt?

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Sonnenschein06
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#111

04.10.2009, 13:35

Möchte nochmals hier meinen :senf

Habe ja bereits gesagt das es solche und solche Azubis gibt. In meienm "hohen" Alter :omi, weiß ich wovon ich rede.

Natürlich haben sich die Zeiten geändert. Glücklicherweise. Und mit meiner "Altersgelassenheit" rege ich mich auch nicht mehr so wie "früher" auf. Doch das man ständig als Erklärbär für die Azubinen fungieren soll, das geht zu weit. Schließlich gibt man ja sein Wissen nicht nebenbei weiter. Natürlich nimmt man sich Zeit und fragt nach, ob es verstanden wurde. Wenn ein Ja kommt, glaubt man doch das es auch so ist. Sie tun uns doch keinen Gefallen, wenn es nicht so ist. Dass das dann nur zeitraubender ist, sieht man ja aus den Beiträgen. Ich glaube mit ihrem Ja wollen sie überwiegend sagen, texte mich nich nochmehr zu.

Und ich bleibe dabei, es fehlt ihnen an Respekt. In unserer Kanzlei bin ich die Älteste. Habe eine ganz junge Chefin und die Männer sind ebenfalls jünger. Aber für mich gilt immer noch, was der Chef sagt, ist Gesetz. Warum sollte das nicht für die Azubis gegenüber den Renos gelten. Natürlich dürfen sie Fehler machen, haben wir auch und machen wir heute noch. Aber das ist uns doch nicht egal. Und schon gar nicht, wenn die Chefs es merken. Also ich ärgere mich dann maßlos. Mitunter hängt viel davon ab. Doch auch das hat man ihnen gleich anfangs gesagt. :erklaer

Das es im Berufsleben eine Herachie gibt, das müssen Azubis begreifen. Dann erkennen sie auch das wir "alten Klugscheißer" gar nicht so schlimm sind.
MP90
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#112

05.10.2009, 13:01

Also ich bin selbst Azubine im dritten Lehrjahr, ich muss schon wirklich sagen, ihr habt ein sehr schlechtes Bild von Azubinen.
Natürlich gibt es Solche und Solche, die einen verstehen schnell, die anderen sehr langsam und wieder Andere sind so auf Normaltempo.

Beim Zu-Spät-Kommen finde ich kommt es immer darauf an, wie man zur Arbeit kommt.
Kommt man mit dem Auto hat man schon beinahe immer pünktlich zu sein, denn ich denke mal, dass man sich die Zeit da wunderbar selbst einteilen kann.
Fährt man mit einer Straßenbahn, die alle zehn Minuten abfährt, sollte man auch pünktlich sein.
Aber denkt doch nur mal an die Azubinen die beispielsweise aus Aachen kommen und nach Köln müssen, verpassen einen Bus oder ein Bus kommt zu spät, dadurch verpassen sie den Anschluss, etc.
Das kann ein oder zwei Male im Monat passieren, mit etwas Pech aber auch dreimal die Woche.
Sollen die Mädels dann etwa 30 Minuten früher fahren und u.U. 30 Minuten früher im Büro sein als üblich?
Also ich finde wenn sie wirklich der Busverbindungen wegen ein paar Minuten später kommen ist das nicht unbedingt so schlimm.
Sollten sich die 15 Minuten allerdings des Öfteren wiederholen, würde ich sie schon mal drauf ansprechen, ob sie nicht doch früher fahren könnte bzw. abends dafür später geht.

Zum Thema Dinge erklären; natürlich sagen Azubinen Ja und Amen wenn man sie fragt, ob sie etwas verstanden haben, aber doch nicht, weil sie desinteressiert sind, sondern weil sie einen guten Eindruck vermitteln wollen, dass sie alles sofort verstehen, alles allein können und ab und an auch mal ein Lob hören.
Ob das im Endeffekt so viel bringt, Ja und Amen zu sagen wenn man nichts verstanden hat, steht auf einem anderen Blatt Papier, aber es hat nichts mit Desinteresse zu tun würde ich sagen.

Was mich allerdings etwas wundert ist, dass sie nach drei Wochen noch Probleme hat, einen Kenntnisnahmezettel zu schreiben...??
Natürlich, es sind gerade mal drei Wochen da ist man so oder so noch nicht perfekt, aber einen Kenntnisnahmezettel müsste sie doch auf die Reihe kriegen?

Sonst sollte sie sich wirklich wie ihr schon sagtet einen Musterordner anlegen, in denen Formulierungen für "Kenntnisnahmezettel" sind, eine Anleitung, wie man welches Schreiben öffnet, wie man was erstellt und so weiter, allerdings sollte sie sich die selbst am Computer übersichtlich schreiben, während man ihr etwas dazu erklärt.
Das heißt dann aber nicht, dass sie nicht trotzdem nachfragen kann, wenn sie gerade nicht zurecht kommt.

Wo ist das Problem, wenn Azubinen hundert, tausend oder abertausend Mal nachfragen?
Dafür seid ihr Ausbilderinnen schließlich da und es ist eure Aufgabe, den Azubinen alles so gut und so oft zu erklären, bis sie es verstanden haben, auch wenn es länger dauert als bei allen Anderen.

Die Sache mit dem Kaffee-Kochen ist denke ich einfach nur Höflichkeit, aber mit 17 haben viele das Problem, sich einfach in der Form unterzuordnen. Sie sehen es als eine Abwertung, wenn man sie Kaffee kochen lässt und irgendwo haben sie ja dann auch Recht.
"Jeder" kann Kaffee kochen, dass "muss" nicht zwingend die Azubine machen. Jeder der gerade Zeit hat bzw. der die Kanne leer macht.
Dass sie die Kanne dann nicht auffüllt, wenn sie leer ist, ist natürlich ein Minuspunkt. :)

So jetzt aber mal genug, der Beitrag ist jetzt schon lang genug ;)
BabyBen

#113

05.10.2009, 13:10

@ mp90:

Mit vielen Dingen hast Du Recht, in einigen Sachen muss ich Dir aber widersprechen. Nein, die Ausbilder sind nicht dazu da, ständig die Azubine zu bespaßen, ihr alles 1000 Mal zu erklären. Und wenn Kaffee kochen Arbeit des Azubis ist, hat er das ohne murren hinzunehmen. Eine Azubine sollte nicht immer meinen, sie sei die Größte. Solange eine Azubine nicht putzen muss, sollte sie sich für keine Arbeit zu schade sein.

Und das mit den schlechten Verbindungen ist alleine ihre Sache. Sicherlich gibt es mit ein bisschen guten Willen die Möglichkeit, die Arbeitszeit an die Verkehrsmöglichkeiten anzupassen. Aber es ist grundsätzlich Sache des Arbeitnehmers, dass er pünktlich zur Arbeit erscheint. Und notfalls muss er eben 30 min früher im Büro sein. Also Vorstellungen haben Azubis heute, ich weiß nicht.
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Estefania86
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#114

05.10.2009, 13:32

Also ich hab mir das eben hier alles mal durchgelesen.... und ich kann hier auch nicht allem zustimmen.
Ich bin ebenfalls im dritten Lehrjahr..... Also zu spät kommen, dass ist einfach nicht zu entschuldigen und wenn ich merke, dass es nicht hinhaut, muss ich mir Gedanken machen und nicht erwarten, dass alle, die pünktlich erscheinen, das auch so hinnehmen.
Dabei ist es völlig egal, ob man zu Fuß kommt oder mit dem Auto, geschweige denn aus einem anderen Stadtteil.

Zustimmung kann ich Dir, bei der "Ja und Amen Sache" geben. Ich habe es früher auch gemacht, aber mit dem Unterschied, ich habe zugesehen, dass ich das wozu ich Ja und Amen gesagt habe, auch wirklich verstehe und das sollte als Azubi nicht zuviel verlangt sein.

Und solange man nicht 8 Stunden im Archiv verbringt, sollte einem auch das Kaffeekochen selbstverständlich von der Hand gehen.

Das fiel mir zu dem Thema ein :)
leeloo3
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#115

05.10.2009, 13:36

Hallo!

Glaubt es oder nicht, aber wir finden einfach keine Azubine/keinen Azubi o.O
2 Jahre bieten wir nun schon immer nen Ausbildungsplatz an, aber die Bewerbungen, die so eintrudeln, sind allesamt schlecht. Und wenn dann mal eine dabei ist, die wir nehmen würden, kriegt die immer andere Angebote und sagt UNS ab >.>
Jetzt hatten wir mal eine Azubine. Ganze 2 Wochen! Dann hat sie doch noch nen Studienplatz bekommen und is nun wieder weg. Und ich könnte die Hilfe hier wirklich brauchen :(

Geht's nur meiner Kanzlei so, oder ist es wirklich SO schwierig, eine geeignete Azubine/Azubi zu finden?
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jojo
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#116

05.10.2009, 13:41

Sag ich mal so: Passt es nicht: In der Probezeit kündigen und Tschökes, besser als sich dann 3 Jahre rumärgern.

Und im übrigen gibt es immer Sonne und sonne
Denn für immer Punk, will ich sein mein Leben lang,
Lieber Aussenseiter sein, als ein dummes Spiesserschwein... (WiZO Nanana)

Der Totenschädel lacht, die schwarzen Fahnen wehen... Viva St. Pauli ! 177
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Konsumkind
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#117

05.10.2009, 14:18

leeloo3 hat geschrieben:Hallo!

Glaubt es oder nicht, aber wir finden einfach keine Azubine/keinen Azubi o.O
2 Jahre bieten wir nun schon immer nen Ausbildungsplatz an, aber die Bewerbungen, die so eintrudeln, sind allesamt schlecht. Und wenn dann mal eine dabei ist, die wir nehmen würden, kriegt die immer andere Angebote und sagt UNS ab >.>
Jetzt hatten wir mal eine Azubine. Ganze 2 Wochen! Dann hat sie doch noch nen Studienplatz bekommen und is nun wieder weg. Und ich könnte die Hilfe hier wirklich brauchen :(

Geht's nur meiner Kanzlei so, oder ist es wirklich SO schwierig, eine geeignete Azubine/Azubi zu finden?
Hmm, was war denn an den Bewerbungen so schlecht?
Die Zeugnisse? Die Rechtschreibung im Anschreiben?

Bei den Zeugnissen könnte man ja noch ein Auge zudrücken und die Leute doch evtl. mal Probearbeiten lassen oder vor Ausbildungsbeginn ein Praktikum absolvieren lassen. Die Noten auf dem Abschlusszeugnis sagen ja nicht alles aus.
BabyBen hat geschrieben:Eine Azubine sollte nicht immer meinen, sie sei die Größte.
Eine Angestellte aber auch nicht. (:

Und wenn ich schon das Wort "Azubi-Arbeit" höre, rollen sich meine Zehnägel zusammen. Zu fein, um mal den kleinen Finger krum zu machen?
Das soll jetzt nicht heißen, dass ich mich gegen jede Arbeit sträuben würde, die nicht wortwörtlich in meinem Ausbildungsvertrag drin steht, aber wenn ich schon höre "Ich musste letztens Akten ablegen. Das fand ich ziemlich schXXX. Das ist ja Azubi-Arbeit." könnte ich kotzen. "Ja, tut mir ja leid, dass sie die Akten ablegen mussten (wobei sie nur entheftet und nicht mal abgelegt wurden), WÄHREND meines Urlaubes.." (Ich bin der einzige Azubi.) :)
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gabrielle
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#118

05.10.2009, 14:20

Bezüglich des Kaffeekochens muss ich jetzt auch noch Mal meinen :senf

Kaffeekochen ist deshalb in den meisten Büros Arbeit der Azubinen, da dies auch eine betriebswirtschaftliche Entscheidung ist. Die Azubine kostet in der Stunde nun mal weniger als eine ausgelernte Fachkraft. Da kann es doch nicht angehen, dass die ausgelernte Kraft sich in die Küche stellt (auch wenn das nur pro Kaffeekoch nur 5 Minuten in Anspruch nimmt) und den Kaffee kocht. Hochgerechnet kommt man dann doch auf einen enormen Zeitaufwand, der dann exorbitant vergütet wird. Spinnt man den Gedanken weiter, fehlt diese Zeit wieder für Facharbeiten, die nur die Fachkraft ausführen kann, somit sie wiederum gezwungen ist, länger da zu bleiben, um die Zeit wieder aufzuholen.

Ich weiß, auf den Einzelfall gesehen, ist das Pippikram. Aber hochgerechnet, kommt da dann doch noch einiges zusammen.

Will ja hier nicht als Erbsenzähler dastehen, hatte jedoch früher so einen Chef, der diese Auffassung vertreten hat, und ich muss sagen, in gewisser Weise hat er Recht. Es geht mir als ausgelernte Kraft auch nicht darum, dass ich mir zu fein dafür wäre, Kaffee zu kochen. Mache ich wirklich gerne, allerdings fehlt mir einfach am Tag die Zeit dafür, und wenn ich eine Abzubine bzw. eine Praktiktantin bei uns rumspringen habe, die eigentlich Zeit für diese Tätigkeiten hat, sehe ich nicht ein, weshalb ich mich in die Küche stellen soll.
BabyBen

#119

05.10.2009, 14:25

@ Miss Cyanide:

Es gibt nun mal Azubi-Arbeit - basta. Eine Azubine wird in vielen Kanzleien genau für diese Arbeiten, die sie nach kurzer Zeit schon gut erledigen kann, eingeplant. Sie ist nicht nur zum Spaß in der Kanzlei, sie hat nunmal auch einen wirtschaftlichen Faktor. Ich glaube echt, ich bin hier im falschen Film. Die Azubine sei der Refa Untertan, fertzsch.
leeloo3
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#120

05.10.2009, 14:33

Miss Cyanide hat geschrieben: Hmm, was war denn an den Bewerbungen so schlecht?
Die Zeugnisse? Die Rechtschreibung im Anschreiben?

Bei den Zeugnissen könnte man ja noch ein Auge zudrücken und die Leute doch evtl. mal Probearbeiten lassen oder vor Ausbildungsbeginn ein Praktikum absolvieren lassen. Die Noten auf dem Abschlusszeugnis sagen ja nicht alles aus.
Zum großen Teil waren schon in den Anschreiben Rechtschreibfehler drin. Und wenn das nicht, waren die Deutschnoten zu schlecht. Chefs haben sich ausgedacht, dass sie nur jemanden nehmen, der in Deutsch eine 2 hat. Dass man auf Abschlussnoten nicht soviel geben sollte, hab ich auch immer gesagt, aber auf mich hört ja niemand! ^^ Meiner Meinung nach sollte man ja auch schlechten Noten eine Chance geben. Naja. Aber da darf ich nicht mitreden. ^^

Aber um auch mal was zur Azubi-Arbeit zu sagen. Meine 2wochen Azubine hat auch nur das gemacht, wozu ich keine Zeit hatte. Akten weglegen, Akten anlegen, WV eintragen. Kaffee kocht sich hier bei uns ein Glück jeder selbst ^^
Aber selbst die Arbeiten die die Azubine machen musste, waren wichtig und mussten gemacht werden. Und solange eben noch keine weiteren Kenntnisse vorhanden sind, sind das eben die üblichen Azubi-Jobs ^^
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