Aufnahmebogen für neue Mandanten?

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anne1982
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#31

03.04.2009, 23:49

Sind eure Chefs auf die Idee gekommen, oder habt ihr euch darum gekümmert, dass die Fragebögen eingeführt werden?

Ich hatte das bei uns im Büro irgendwann auch mal angesprochen, allerdings wurde das abgeschmettert. Gerade für die ZV fänd ich das nämlich sehr interessant. Bei uns gibt es nämlich auch sehr viele, die meinen das ein RA um sonst ist.

Musste vielleicht jemand Überredungskünste gegenüber dem Chef starten? Wenn ja, wie.

Schönes Wochenende an alle
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Refa-Rgbg
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#32

04.04.2009, 12:35

hallo anne1982!

kenne dein problem! ich habe aber gerade einen entschluss gefasst: ich werde die einfach mal ausdrucken und meinem chef hinlegen! ;)

mal schauen, wie er darauf reagiert! die aufnahmebogen sind für uns einfach super, ich weiß nicht, warum die chefs die nicht so wirklich wollen...

ich probiers einfach mal aus, und sag dir dann bescheid! ;)

schönes wochenende
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Pepsi
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#33

04.04.2009, 13:38

da hab ichs einfach, meinem Chef ist das egal, ich kann mehr oder weniger machen was ich will

ich bin erst darauf gestoßen, als in dem ReNo Heft dieses Muster stand und man es runterladen konnte
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schneeflocke
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#34

04.04.2009, 13:40

Wir benutzen auch seid vielen Jahren derartige Bögen, mit Fragen, die sich jeweils auch auf die einzlenen Referate der Anwälte beziehen.

Im Normalfall werden die Angaben von den Mandanten gerne und widerspruchslos erteilt.

Jedoch weigern sich einige, die Bögen komplett auszufüllen, wir bekommen sie dann halb ausgefüllt und unkommentiert zurück.

Und zwar sind das in der Regel Mandanten, die erstmalig bei uns sind und sich nur kurz beraten lassen wollen, wo es also noch nicht feststeht, ob es nach der Beratung überhaupt zu einem "Fall" für uns kommt.

Ausländische Mandanten füllen das auch nicht aus, weil sie oft nicht gut genug schreiben können. (sagen sie zumindest)

Manche sind auch verärgert darüber, sowas komplett ausfüllen zu müssen, vor allen Dingen wenn es um die Bankdaten geht. Gerade dann, wenn es menschlich nachvollziehbar ist, dass wir im vorliegenden Fall nicht wirklich die Bankverbindung brauchen würden des Mandanten, weil eben von keiner Seite her Gelder jemals fließen werden.

Für uns ist der Fragebogen in der Tat eine Erleichterung, aber auch nur, wenn die Handschrift des Mandanten auch zu entziffern ist. :wink:

Meine Chefs sind nun dazu übergegangen, diese Daten wieder im persönlichen Gespräch mit den Mandanten abzufragen. Denn 1. kann ich fast immer die Handschrift meines Chefs lesen und 2. bringt mein Chef die Fragen charmant an die neuen Mandanten rüber und eröffnet dergestalt das Gespräch und man lernt sich persönlich schneller kennen.

Die Nervosität bei manchen Mandanten legt sich so langsam, man wird warm im Gespräch und macht ein bißchen Small Talk, bevor es dann zur Sache geht.

Wie gesagt, ich befürtworte diese Bögen auch, jedoch geht einfach nichts über eine gute und persönliche Betreuung des Mandanten.

Na ja, man muss eben gucken, wie darauf reagiert wird. Und notfalls im Einzelfall entscheiden.

Mal ehrlich? Wer von uns würde derartig sensible Daten einfach beim ersten Mal offen darlegen, wenn noch gar nicht feststeht, dass man die Vollmacht auch unterschreiben wird und es zu einer nachfolgenden Beauftragung kommt. Nicht immer entwickelt sich nach einer Beratung auch ein Fall daraus.
StineP

#35

04.04.2009, 15:12

Also ich lege auch immer wieder ganz dezent diese Aufnahmebögen vor und durfte den erst einmal (feierlich) einem neuen Mandanten überreichen. Beachten tut die Bögen sonst niemand so wirklich...

Mein älterer Chef notiert sich alle wichtigen Daten direkt auf ein weißes Blatt Papier. Das macht er nun schon seit fast 40 Jahren so und das bekomm ich auch nicht mehr raus ;)

Mein junger Chef findet das nicht so wichtig und im Übrigen wohl auch eher unnütz, weil wir wohl zu den wenigen Kanzleien gehören, bei denen es keinen "Publikumsverkehr" gibt. Neumandate kommen i.d.R. auf Empfehlung und diejenigen, die sich auf gut Glück in unsere Kanzlei "trauen", wollen gar nicht zu nem RA, sondern zu nem Notar ;)


Dabei find ich die Bögen echt toll!!! Wie oft hab ich schon geflucht, weil ich weiß Gott wie oft erfolglos bei Mandanten anrufen musste wegen ner Bankverbindung oder Versicherung oder was auch immer... unnütz Zeitvergeudung.

Andersrum kann ich das natürlich verstehen, wenn die Mandanten Bedenken haben. Gerade solche, die das erste Mal beim RA sind und bisher nichts Gutes über diese gehört haben und ja eigentlich nur eine ganz kurze Beratung wollen, für die sind einige Fragen wirklich erst mal irreführend. So eben auch mein einziger Aufnahmebogen-Entgegennehmer ;)

Ich hab ihm augenzwinkernd gesagt, dass auch Beratungssachen mal zu einem Rechtsstreit führen kann und - sofern er das dann wünscht - wir in der Sache weiter oder selbstverständlich auch in anderen Angelegenheiten tätig werden können. Und da unsere Zeit mindestens genauso kostbar ist wie seine (*schleim schleim) , ist es hilfreich, alle wichtigen Daten zur Hand zu haben, um ihn dann eben nicht noch behelligen zu müssen. Außerdem pass ich gut drauf auf! ;)) Das hat ihn überzeugt!

*gg

Ich finde das übrigens ganz besonders wichtig mit der Entbindung von der Verschwiegenheit - weiß gar nicht, ob das bei euren so Standard mit drauf ist. Wie oft rufen die Ehefrauen der Mandanten an und wollen irgendwas wissen oder mitteilen, weil der Herr Gemahl grad in nem Meeting sitzt oder so... Rein theoretisch dürften wir mit ihr ja gar nicht reden ohne Erklärung - und das kann man halt auch in einem Aufnahmebogen entsprechend mit erfassen und sich gegenzeichnen lassen.

Ich finde das also nicht nur toll, sondern auch notwendig ;) Und ich werde weiterhin immer mal wieder so eine Druckvorlage auf den Tischen verteilen ;) Irgendwann werden sie die mal brauchen wollen ;)
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anne1982
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#36

04.04.2009, 20:11

Refa -Rgbg: Da bin ich mal gespannt, was dein Chef dazu sagt. Berichte einfach mal! Vielleicht kann ich ja meine Chef´s doch noch überzeugen

Die Sache mit dem "weißen" Zettel kenne ich im Übrigen auch. Beide Chefs benutzten das sog. "Konzeptpapier". Leider kommt diese Konzeptpapier nur mit Dingen wieder aus der Besprechung, die für uns ReNo´s völlig uninteressant sind. Bei meinem älteren Chef passiert es dann auch, dass gerade mal der Nachname vorliegt (und den hab ich dann aus dem Terminkalender!!) Da wird dann total vergessen den Vornamen, die Anschrift etc. pp zu notieren. Wir Angestellten dürfen dann die Mandantschaft anrufen und nochmal nach Vorname, Anschrift, RS etc. pp. fragen. Ist irgendwie ein bisschen unangenehmt. Ich bin schon froh, wenn die Mandanten irgendwelche Unterlagen da lassen, wo ihre Anschrift drauf steht.
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#37

04.04.2009, 21:18

Hallo anne1982! Klar sag ich Bescheid!

Das gute Konzeptpapier... Na ja! :roll:

Stimmt, ich freu mich immer wie sonst wer, wenn ich dann wenigstens paar Unterlagen da habe, auf denen dann Anschrift der Mandantschaft und evtl. Angaben zum Gegner wie Az. etc. angegeben sind. Es gibt auch Mandanten, die kümmern sich gleich bei der RS darum, dass ihnen Versicherungsschutz gewährt wird, und ich hab dann auch gleich die Schaden-Nr. ...

Aber sonst achte ich immer genau darauf, dass wenn ich Termine vereinbare, dass mir die Mandantschaft gleich Vor- und Nachname, Anschrift, Fest- und Handynummer gibt, frage ob Fristen offen sind, bitte sie an die Unterlagen zu denken, ... Ist immerhin schon die halbe Miete! ;)

Ich überlege auch gerade, ob es nicht gut ist, dass der Anwalt den Aufnahmebogen mit den Mandanten gemeinsam ausfüllt. Also, dass er den Zettel vor sich hat und Punkt für Punkt abarbeitet. Seine Schrift kann man ja lesen! :huepf
Die Chefs selber vergessen leider nur "manchmal", alles nachzufragen... ;)
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#38

05.04.2009, 13:51

also ich schreibe bei der Terminvergabe immer gleich die Telefonnummer mit auf "falls was dazwischen kommt" oder so.. ist schon mehrmals vorgekommen, das Chefe die TelNr nicht notiert hatte, so hatte ich sie dann doch
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