Kanzleiwechsel

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Gast

#1

22.01.2007, 21:35

Hallo,

ich arbeite seit September 06 in einer Anwaltskanzlei (Probezeit ist um) und habe folgendes Problem. In meiner Kanzlei lerne ich wirklich gar nichts. Jetzt fällt auch noch die einzige Abteilung, in der man etwas lernen könnte weg. Jetzt habe ich mich entschieden die Kanzlei zu wechseln. Problem ist dass meine Firma nicht einfach so einen Aufhebungsvertrag ausstellt. Dies ist in all den Jahren einmal gemacht worden und da auch nur weil diese umgezogen ist (also unmöglich, da ich nicht wegziehen will). Heute habe ich mit einer anderen Anwaltskanzlei telefoniert. Diese meinte, dass die Rechtsanwaltskammer einem Wechsel zustimmen muss. Meine Frage ist nun ob zufällig einer von euch weis, ob man die Zustimmung der RAK erhalten kann ohne einen Aufhebungsvertrag oder ob es einen anderen Weg gibt die Kanzlei zu wechseln ohne dass die Kanzlei zustimmen muss.

Für eure Hilfe wäre ich sehr dankbar, da auch das Klima unterstes Niveau ist und es einfach nur eine Qual ist dorthin zu gehen.

Danke schonmal im Voraus
Notargehilfe

#2

22.01.2007, 21:51

Hallo Ranko,

ich denke, dass ist nicht so einfach, wegen:

http://www.gesetze-im-internet.de/bbig_2005/__22.html und
http://www.gesetze-im-internet.de/bbig_2005/__23.html

Sprich doch mal mit der RA-Kammer, vielleicht können die dir bei der Lösung deines Problems helfen.

Grüße aus dem Rheinland
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Sunny
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#3

22.01.2007, 21:56

Ja, das würde ich auch sagen, einfach mal bei der Kammer nachfragen.
[img]http://www.cheesebuerger.de/images/more/bigs/a037.gif[/img]
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Tschakka
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#4

23.01.2007, 08:32

Wenn du ausreichend begründest, dass du in der Kanzlei nichts lernst und auf dich allein gestellt bist, dann wird man dir sicher helfen. Nur obs woanders besser ist, weißt du auch nicht. Ich kenne viele Kanleien - meine eingeschlossen - wo man nach dem Motto lernt: "LEARNING BY DOING". Wir haben auch ne Azubine die sich ber der Kammer beschwert hat, weil eine Mitarbeiterin gegangen ist und sie jetzt alleine ist.
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Vorzimmerkeule
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#5

23.01.2007, 09:00

Muss "Gela" zustimmen, es wird nicht gewährleistet sein, dass Du in einer anderen Kanzlei mehr oder überhaupt etwas lernst. Mein seinerzeitiger Ausbilder war totaler Mist. Ich habe die Prüfung nur geschafft, weil ich gute Bücher hatte und eben in der Berufschule aufgepasst und mitgemacht und soviel wie möglich Fragen gestellt habe.

Ich möchte Dein Problem nicht verharmlosen, verstehe das bitte nicht falsch. Wenn der Grund das Lernen im Betrieb ist, würde ich mir Hilfe bei der RA-Kammer holen. Die vermitteln da ganz sicher. Gegebenenfalls sprich mit Deinem Lehrer in der Berufsschule, die helfen Dir sicher gerne. Ich kann mir nämlich ganz gut vorstellen, dass Du arge Probleme bekommen wirst, eine neue Azubi-Stelle zu bekommen, wenn Du als Grund für Deinen Wechsel angibst, dass Du in der alten Kanzlei nix gelernt hast.
Liebe Grüße, Manu
Nikita

#6

23.01.2007, 09:15

ich kann ranko verstehen. in meiner alten kanzlei hatten wir zwei azubinchen, die leider auch nicht wirklich was gelernt haben, außer akten suchen und einsortieren und die post machen. das problem war, dass einfach viel zu viel zu tun war und sich keiner um die zwei kümmern und denen etwas beibringen konnte (waren nur 2 halbtagskräfte und eine fast vollzeit). die eine hat auch nur mit glück die prüfung geschafft, aber sie hat keine ahnung wie sie je in diesem beruf arbeiten soll, da sie absolut nix gelernt hat und im prinzip von den ganzen sachen, rechnungen, anträge, zv etc. keine ahnung hat. ich finde wenn man niemanden hat, der ausbilden kann d. h. die zeit dazu hat, dann sollte man keinen azubi einstellen. denn die wollen etwas lernen und nicht 3 jahre lang die "niedrigen" arbeiten wie akten suchen etc. erledigen.

liebe grüße nikita

p. s. ich hoffe du kannst bei der kammer was erreichen. :kopfhoch
Gast

#7

23.01.2007, 21:34

das ist ja das Problem... wir haben jetzt noch drei abteilungen... in jeder Abteilung gibt es zwar rein theoretisch Personal die einem etwas erklären könnten aber irgendwie denken alle dort wenn sie es selbst machen sind sie schneller und müssen sich nicht abmühen jemanden etwas zu erklären... und wenn man nach irgendetwas neues frägt bringt es auch nichts... Eine Kollegin ist im 2. Lehrjahr und das einzige was sie macht ist Akten raussuchen bzw. aufräumen, Kaffee kochen und Postein- und Ausgang... und das kann wohl nicht Sinn der Ausbildung sein... Wenn man uns einfach Sachen geben würden und wir uns das selbst beibringen müssen, würde ich persönlich mich riesig freuen... ich hab kein Problem mir selbst etwas beizubringen... ganz im Gegenteil... meiner Meinung nach versteht man es so viel besser...

Ein weiteres Problem ist, dass wir jetzt 4 Azubis sind (eine im 2. Lehrjahr und 3 im 1.) und im September kommt eine neue... das heißt 5 Azubis für 3 Abteilungen, die je nur einen aufnehmen... Also gibt es immer 2 Springer die nur die "Sch... Arbeit" machen müssen und keinen Ansprechpartner haben und sich auch nirgends einarbeiten können...
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Sunny
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#8

23.01.2007, 21:39

Das hört sich ja wirklich nicht danach an, als würdest du was lernen.
Wie gesagt, meld dich einfach bei der Kammer in München und schildere denen das so, wie Du es uns geschildert hast. Ich denke, das Du da schnell Antworten bekommst, die dir weiterhelfen.

Ich wünsch Dir ganz viel Glück und hoffe, das Du bald einen besseren Ausbildungsplatz bekommst.

Wir handhaben es übrigens auch so mit unserer Azubine, das wir ihr auch Akten geben, wo sie selbst mal eine Lösung finden soll und wir das dann mit ihr besprechen. Ich finde so lernt sie es wesentlich besser.
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#9

24.01.2007, 08:31

Es ist halt wie in vielen Kanzleien und ganz ehrlich gesagt, mit dem Kaffeekochen, aufräumen, Botengängen etc. haben wir alle angefangen. Der eine mehr, der andere weniger. Und ob es ein "Abmühen" ist, etwas selbst zu machen, bevor man den Azubi ranläßt, lasse ich mal dahingestellt. Oft ist aber auch so, dass wir Festangestellten einen gewissen Druck im Nacken haben. Denn der Chef will es nicht unbedingt erst haben, wenn dem Azubi alles erklärt wurde, sondern er will es sofort haben. Diese Tatsache solltest Du bedenken. Und Fakt ist nunmal, dass sie es schneller machen und dies nicht nur denken.

Hast Du eigentlich mal mit dem Chef gesprochen, Deine Erwartungen und Ansprüche an die Ausbildung klar geäußert?

Wie gesagt, wende Dich an die Kammer oder an einen Lehrer in der Berufschule. Dort wird Dir ganz sicher jeder Hilfestellung geben. Eine Garantie wirst Du nicht haben, selbst wenn Du den Betrieb wechselst.
Liebe Grüße, Manu
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#10

25.01.2007, 14:37

Bei uns ist auch keine Zeit, Azubis etwas beizubringen.

Wir haben 2 Fachangestellte für 7 Anwälte von der eine extrem lahm ist und auch nicht viel kann, weil sie selber mal Azubi war bei uns und die andere ist top muss aber nebenbei noch die Büroorganisation (weil Bürovorsteherin) und Buchhaltung machen.

Daneben haben wir noch eine Schreibkraft und 2 Auszubildene (eine davon ich). Vieles zeige ich auch meiner Kollegin. Nur leider ist sie auch nicht die hellste, hat meistens auch keine Lust, weil der Beruf nicht wirklich was ist für sie und ich bin viel zu schnell genervt und ungeduldig um ihr was beizubringen, weil ich selber so viel Arbeit liegen habe. Und ich hab mal überprüft wie lange sie für einfache Arbeiten braucht bsp. Beratungshilfe abrechnen und einfaches Schreiben an einen Mandanten. Dafür braucht sie über ne Stunde, was ich in 10 Minuten mache bzw. 15, wenn das Telefon noch nebenbei klingelt.

Sie tut mir ja auch leid und ich hab sie auch sehr gern, nur leider steh ich selber irgendwo und muss sehen wie ich über die Runden komme. Hab bald Prüfung und die Arbeit muss ich auch noch irgendwie hinkriegen.

Wenn ich allein an die Woche denke, wo ich morgens um 8 angefangen habe und erst um halb 9 zu Hause war.

Das kanns doch nicht sein.Und der Arbeitsmarkt ist hart umkämpft. Wie soll jemand der nur Akten rausgesucht hat etwas finden??
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