Ungerechte Benotung in der Berufsschule

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lamiserable
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#1

13.01.2007, 20:15

Hallo an alle!

Wir haben Teilzeitunterricht (2*6 Schulstunden in der Woche). Daher wird in manchen Fächern nur eine Klassenarbeit geschrieben. Da wir erst im ersten Lehrjahr sind und uns die Lehrer noch nicht so gut kennen, werden wir für das Halbjahreszeugnis (steht jetzt an) ausschließlich (!) aufgrund der Klassenarbeitsergebnisse benotet. So weit, so gut. Mir ist jetzt folgendes passiert:

In Deutsch habe ich eine sehr gut mit 92 % geschrieben. Allerdings werde ich auf dem Zeugnis nur eine gut bekommen. Mein Lehrer begründete seine Entscheidung mit dem Satz "Eine Eins ist eine außergewöhnliche Note und ich kann nach einer Klassenarbeit nicht beurteilen, ob Ihre Leistung tatsächlich außergewöhnlich war).

Das erscheint mir etwas komisch, zumal alle Mitschüler, welche eine mangelhaft geschrieben hatten (und das waren nicht wenige) eine ausreichend aufs Zeugnis bekommen. Ist das nicht mit zweierlei Maß gemessen?!?

Was haltet ihr davon, und wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten? ich weiß ja jetzt auch nicht... :wirr
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wifey
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#2

13.01.2007, 20:28

Also grundsätzlich halte ich es für eine Ausrede, keine 1 zu geben "weil man die Schüler nicht so gut kennt".
Unser Politiklehrer damals war auch so (es ging allerdings "nur" um eine Refereatsnote) er hat grundsätzlich keine 1 und keine 6 gegeben, weil man für das REferat ja auch Glück beim Thema (aktuelle Nachrichten) brauchte. Mit dem habe ich mich nicht angelegt.

Mit meinem Deutschlehrer habe ich mich damals angelegt. Allerdings hatte der auch keine Ahnung von Rechtschreibung und Zeichensetzung (und es war im 3. Lehrjahr).

Kannst Du mit der 2 leben? Oder verhaut die Dir den kompletten Notendurchschnitt?
Also im 1. Jahr wäre ich vielleicht noch ruhig und würde es hinnehmen (zumal eine 2 ja auch keine schlechte Note ist)
Viele Grüße

ich
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lamiserable
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#3

13.01.2007, 20:36

Es senkt meinen Schnitt schon etwas, da ich ansonsten nur Einsen habe. Mit einer zwei könnte ich schon leben, allerdings geht es mir um's Prinzip. Ich habe ja schließlich in der Arbeit die Leistung gebracht, die eine Eins rechtfertigt. Verscherzen möchte ich es mir mit besagtem Lehrer auch nicht....
Es dreht sich ja auch darum, wie ich es meinem Chef beibringe, dass ich schlechter als meine erbrachten Leistungen bewertet werde. Der hinterfragt meine Noten ja auch. Ich möchte nicht, dass er glaubt, dass ich ein Fehlverhalten im Bezug auf Verhalten oder Mitarbeit im Deutschunterricht an den Tag gelegt habe (was definitiv nicht der Fall war).
Es genügt nicht, sich täglich zu baden, um »sauber« durchs Leben zu gehen
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wifey
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#4

13.01.2007, 20:43

lamiserable hat geschrieben: Ich möchte nicht, dass er glaubt, dass ich ein Fehlverhalten im Bezug auf Verhalten oder Mitarbeit im Deutschunterricht an den Tag gelegt habe (was definitiv nicht der Fall war).
Wieso sollte er das glauben?
Dann kann er ja Deinen Lehrer anquatschen und mal nachfragen ...

Also mein Chef hat sich für die Zwischen- und die Abschlussprüfung interessiert und das war's .....

Wie war's bei Euch anderen???
Viele Grüße

ich
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Lena
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#5

13.01.2007, 21:02

Mein Chef in der Ausbildung damals hat schon Wert auf gute Zeugnisse gelegt - und wenn ich glatt 1,0 als Durchschnitt hatte bekam ich auf die Hand DM 100,-- - das war immer ein toller Anreiz und hat meine "Kasse" damals schön aufgefüllt :D

Wobei ich mir das auch gut überlegen würde ob ich jetzt für ein Halbjahreszeugnis den Lehrer drauf ansprechen würde... ich würd einfach mal abwarten was bis zum Ende des Schuljahres passiert und lieber jetzt die 2 "hinnehmen" und im Jahreszeugnis die 1 zur Not "erkämpfen".

Wenn du jetzt ne 1 kriegst heißt dass ja auch, dass der Anspruch enorm groß ist fürs nächste halbe Jahr, denn die willst du halten...
Klar, ich weiß auch, dass das jetzt kein Trost ist... aber ich denke es gibt viele hier die von solchen Noten nur träumen...
Liebe Grüße
Lena

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#6

13.01.2007, 21:02

Also mein Chef hat sich für die Zwischen- und die Abschlussprüfung interessiert und das war's .....
Ich bin seine erste Azubine, daher ist das alles noch etwas neu für ihn....
:wink:

Ist aber super, dass er sich so dafür interessiert.
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#7

13.01.2007, 21:04

ich hatte in der berufsschule auch eine lehrerin, die meinte, für eine 1 braucht man eine wirklich außergewöhnliche leistung. also mehr als 100 prozent bei arbeiten. wie auch immer das machbar sein soll. war übrigens auch eine deutschlehrerin ;-)

dann hatten wir noch eine klassenlehrerin, die hatte wohl eine lieblingsschülerin. diejenige war nicht sonderlich beliebt in der klasse und dann wirklich gute zensuren für nicht wirklich entsprechende leistungen bekommen. mitleidszensuren halt....
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#8

13.01.2007, 21:06

lamiserable hat geschrieben:Ist aber super, dass er sich so dafür interessiert.
Ja das finde ich auch gut sowas!

Kenne das aus den Büros wo ich war auch nur in der Form - da wird jede Arbeit in Fachkunde/Rechtslehre und Kostenrecht/KostO vorgezeigt und zur Not besprochen.
Davor und danach werden die Aufgaben der Azubine entsprechend angepasst (also wenn z.B. Kaufverträge in der nächsten Arbeit dran kommen, kriegt sie vorher Kaufverträge zum vorbereiten oder entsprechende Musterfälle zum lernen). Und danach werden nochma die Fehler besprochen!
Ich weiß, das sind leider nur Ausnahmen... die meisten Chefs sind wohl leider anders...
Liebe Grüße
Lena

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#9

13.01.2007, 21:09

also ich würd mich jetzt im ersten Jahr nicht darüber aufregen.. wenn er das allerdings immer macht.. im zweiten Jahr kann er nicht mehr mit der ausrede kommen er kennt euch nicht
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schneeflocke
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#10

14.01.2007, 11:53

Hallo, auch ich rege mich über jede Form von Ungerechtigkeit auf, egal ob sie in der Schule, im Arbeitsleben oder im privaten Bereich passiert. Und es gibt viel Ungerechtigkeit im Leben !

Auf der anderen Seite ist mir Dein Lehrer auch ein bißchen sympathisch, wenn er den Fünfer Schülern eine 4 gibt. Das zeigt mir deutlich, dass er irgendwo auch ein Herz hat und Schüler nicht gleich eine 5 gibt aufgrund einer Klassenarbeit und ihnen somit noch Hoffnung läßt und die Schüler nicht gleich so eine peinliche Note beim Chef präsentieren müssen.

Auch einer guten Schülerin kann mal ein Ausrutscher passieren, warum auch immer, davon kann sich keiner freisprechen und dann ist man froh, wenn dieser Ausrutscher nicht gleich so hart bestraft wird.

Warte die weiteren Arbeiten und Zensuren ab. Bleibst Du im Einserbereich dürfte er zukünftig keine Argumente mehr haben, Dir doch nur eine 2 zu geben. Darauf hoffe ich einfach mal und freue Dich mit den Fünfern, dass sie nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen sind und eine zweite Chance bekommen. Du wirst dann auch eine zweite Chance verdient haben, Dich zu beweisen.

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