![Winken :wink2](./images/smilies/winke2.gif)
Habe lange überlegt ob ich mich hierfür an das Forum wenden soll, aber vielleicht hat ja jemand von euch mit einem vergleichbaren Fall schon Erfahrung?
Seit dem 01.08. haben wir nun wieder eine Auszubildende. An sich ein ordentliches Mädel, noch recht jung, ziemlich schüchtern und verschlossen, hält sich soweit auch an ihr gegebene Anweisungen, fällt eigentlich nicht negativ auf - wir sind bislang recht zufrieden mit ihr.
Nun habe ich schon beim Probearbeiten festgestellt, dass ihr Wortschatz nicht der größte ist (und nein, ich rede nicht vom Anwaltsdeutsch, sondern eher von gängigen Sprichwörtern und ganz alltäglichen Begriffen) und habe auch in den knapp zwei Monaten bemerkt, dass bei ihr die Rechtschreibung nicht ganz so gut sitzt... Adjektive vor Substantiven werden immer groß geschrieben und die Substantive nach den großgeschriebenen Adjektiven dann klein, das typische "dass" und "das" Problem, "seid" und "seit" usw. ... Dafür habe ich mir dann auch immer beim jeweiligen Fall direkt Zeit genommen und ihr erklärt, warum es so nicht richtig ist und wie es stattdessen richtig wäre. Sie hat dann immer Besserung gelobt.
Gestern dann habe ich sie wegen einer weiteren falschen Anwendung von "dass" und "das" angesprochen und sie meinte, dass sie in der Schule nie damit Probleme gehabt hätte und auch nie wegen Groß- und Kleinschreibung angesprochen worden sei...
Nun muss ich mir natürlich überlegen wie ich das ein wenig "gerade biegen" kann, da die Schreibweise für unseren Beruf nunmal elementar ist und sie in einem halben Jahr oder so kleine Diktate selbst ausfertigen soll...
In Deutsch hatte sie im Abschlusszeugnis der Realschule eine 3, von der Berufsschule liegt mir noch nichts vor, die startete erst letzte Woche, aber ich will möglichst verhindern, dass sie hier vielleicht in ihrer ersten Deutsch-Klausur eine schlechte Note wegen der obigen Punkte bekommt und sich dadurch runterziehen lässt - ist ja schließlich ein nettes Mädel das sich (so schätze ich sie ein) sowas zu Herzen nehmen würde...
Vielleicht sehe ich das auch zu streng, aber gerade was Groß- und Kleinschreibung und auch die Frage "Schreibe ich dieses Wort nun zusammen oder nicht?" (ein Beispiel hierfür ist, dass sie in einem Diktat "Tanz Veranstaltung" geschrieben hatte) angeht finde ich nunmal außerordentlich wichtig. Von der Menge dieser Fehler her schließe ich auch ein immer wieder auftretendes "Verschusseln" aus, zumal sie mir auch nicht erklären kann, weshalb sie manche Wörter groß und andere klein schreibt - vielleicht traut sie sich aber auch nicht.
![Neutral :-|](./images/smilies/icon_neutral.gif)
Hat jemand eine Idee wie ich ihr da besser unter die Arme greifen kann? Komme mir langsam schon wie ein richtiger Miesepeter vor, weil ich sie korrigieren muss und fürchte, dass das auf lange Sicht ihre Motivation beeinflussen könnte...