Ausbildung von RA-Fachangestellten

Für Themen rund um die Berufsausbildung Rechtsanwaltsfachangestellte / Rechtsanwaltsfachangestellter. Bitte hier KEINE Fachfragen stellen, sondern dafür den richtigen Unterbereich wählen.
Antworten
Point
Foren-Praktikant(in)
Beiträge: 3
Registriert: 03.04.2011, 20:55
Beruf: RA-Fachangestellte

#1

03.04.2011, 21:17

Guten Abend!
Ich bin derzeit noch in der Ausbildung, werde im Sommer aber fertige RA-Fachangestellte sein und auch eine Stelle in einer anderen Kanzlei antreten.
Zurzeit habe ich eine Auszubildende (22), mit der ich (w/20) in einem kumpelhaften Verhältnis stehe. Eine ältere Kollegin habe ich nicht. Deswegen habe ich ein paar Schwierigkeiten, ihr erzieherisch (nicht streng) etwas beizubringen. Natürlich bin ich auch nicht die Person, die streng werden kann, sondern gern etwas wiederholt. Da sie aber nett ist und vieles selbstständig macht, bestehen soweit eigentlich keine Probleme.
Mein Problem ist nun, dass ich bei der neuen Stelle, die ich ab 1.7.11 antreten werde, Auszubildende betreuen muss. Bisher war ich in einer kleinen Kanzlei, aber in dieser großen muss ich doch schon genau auf die Azubis achten, wie mir gesagt wurde.
Da ich keine Erfahrung habe mit der "Erziehung" von Azubis (auch mir selbst musste ich mir viel beibringen), bitte ich um ein paar Tipps und Ratschläge, wie ich dies am besten anstelle und worauf ich achten muss. Wie erzieht Ihr eure Azubis? Was müssen sie können? Ich möchte nicht allzu streng sein.
Liege Grüße
Point
Benutzeravatar
Pepples
...ist hier unabkömmlich !
Beiträge: 6783
Registriert: 10.08.2006, 15:09
Beruf: RA-Fachangestellte
Software: Advoware
Wohnort: NRW

#2

03.04.2011, 21:19

Ohne Strenge wird's aber nicht gehen. Dass heißt nicht, dass man Azubis mies behandelt, aber sie müssen Respekt vor Dir haben, sonst werden sie nichts annehmen. Ich würde auch erstmal keinem das Du anbieten, sonst geht u.U. der Respekt auch schnell flöten.
"Sie hören von meinem Anwalt" ist die Erwachsenenversion von "Das sag ich meiner Mama!" 134
Benutzeravatar
Lämmchen
Foreno-Inventar
Beiträge: 2916
Registriert: 29.04.2009, 11:04
Beruf: Gepr. ReFaWi
Software: Ikaros

#3

03.04.2011, 21:24

Ohne Strenge wird es nicht gehen. Du musst Regeln festlegen. Z. B. muss klar sein, dass sie sich bei Krankheit sofort melden. Sie müssen wissen, dass Du weisungsbefugt bist. Ich handhabe das seit einiger Zeit so, dass ich auf jeden Fall am Anfang beim "Sie" bleibe. Das erleichtert einiges.

Ansonsten musst Du halt abwarten, wie die Azubis sind. Ich hatte sehr nette, bei denen klar war, dass es super funktioniert und ich hatte Azubis, denen ich erklären musste, dass der Ton angemessen zu sein hat.
Liebe Grüße

Das Lämmchen Bild
*finchen*
Forenfachkraft
Beiträge: 154
Registriert: 27.08.2009, 12:30
Beruf: Rechtsfachwirtin
Software: Phantasy (DATEV)
Wohnort: NRW

#4

04.04.2011, 12:51

In so eine Aufgabe wächst man auch rein. Du wirst nach und nach merken, wie du die Azubis anpacken musst. Wenn sie dir nur noch auf der Nase rumtanzen und du alles ausbaden darfst, wirst du automatisch strenger werden. Wenn alles gut klappt und sie deinen Anweisungen folgen, bedarf es keiner Strenge.

Dass man nicht gleich auf dei "Du-Ebene" geht, ist meist sehr hilfreich. Es wird ein gewisser Abstand gewahrt, der dann hilfreich sein, kann wenn du eben auchmal "durchgreifen" musst. Wenn du merkst, dass es läuft und du gut mit den Azubis zurecht kommst, kannst du ihnen immer noch das Du anbieten.

Ich wünsche dir jedenfalls ganz viel Spaß und Erfolg in deinem neuen Job. Du wirst das schon packen, aller Anfang ist schwer, aber du wirst das schon meistern.
Muupsi
Daueraktenbearbeiter(in)
Beiträge: 349
Registriert: 29.03.2011, 13:34
Beruf: RA-Fachangestellte
Software: Phantasy (DATEV)

#5

04.04.2011, 13:02

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Auf jeden Fall erst einmal beim "Sie" bleiben, sonst läufst du Gefahr, dass dir nicht der nötige Respekt entgegengebracht wird. Gerade wegen deines jungen Alters, wirst du es wahrscheinlich eh hier und da mal mit den Azubis schwer haben, dich durchzusetzen. Da ist ein "Du" nicht gerade förderlich. Prinzipiell bin ich immer für ein freundliches und respektvolles Miteinander.

Ansonsten kann ich dir empfehlen, den Azubis von Anfang an feste Aufgaben (z. B. Wiedervorlagen raussuchen, Post frankieren, Terminsakten rauslegen etc.) zuweisen, die sie täglich zu verrichten haben. Das bringt eine gewisse Routine in den Tagesablauf und macht auch die Azubis sicher. Außerdem finde ich es gut, wenn die Azubis, so gut es geht, dir beim Arbeiten über die Schulter schauen können, damit sie schnell einen Einblick in die Arbeit bekommen und wissen, was sie später alles können müssen.

Ich wünsche dir viel Spaß für deine kommenden Aufgaben. Ich habe immer gern ausgebildet und die Erfahrung gemacht, je schneller man die Azubis einbindet, desto schneller können sie selbständig arbeiten.
Antworten