Von RA-Kanzlei zum Notariat wechseln, geht das?

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Bürozicke
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#1

06.02.2007, 12:42

Hallo, möchte hier mal eine Frage an die "Fachleute" in den Raum werfen:
ich bin gelernte RA-Fachangestellte (Ausbildung ist schon ein paaaaar Jährchen her...) und arbeitete seither immer in mittelständischen bis kleinen Kanzleien. Aufgrund diverser Probleme suche ich dringend nach neuem Job und habe mich auf eine Anzeige hin im hiesigen Notariat beworben. Sie suchen eine Sekretärin, Notariatserfahrung von Vorteil aber nicht Bedingung.
Könnt ihr mir sagen, was da so in etwa auf mich zukäme bzw. wie ich mich am besten auf ein mögliches Vorstellungsgespräch vorbereiten könnte? Ich weiß von Notaren ziemlich wenig, dass es halt viel um Beurkundungen, Verträge, Testamente geht, aber das wars dann auch schon...
Leider hab ich zur Zeit im Büro kein Internet, daher kann es etwas dauern, bis ich mich wieder einlogge, würde mich aber trotzdem über zahlreiche Antworten und Tips freuen!
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Pepsi
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#2

06.02.2007, 13:55

also ich weiß ja nicht was die direkt suchen, ob die nur jemanden brauchen, der ans Telefon geht und Termine macht, dafür wärst du wohl geeignet (willst du das?) aber für weitergehende Tätigkeiten, Verträge ausfertigen, Rg erstellen, Beratungsgespräche usw. wohl eher nicht..

also wenn sie dich zum Vorstellungsgespräch einladen, heißt das wohl, dass sie dich für geeignet halten..

ich würd einfach ganz offen sprechen und fragen was sie genau suchen..
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Curry
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#3

06.02.2007, 14:00

Eine Freundin von mir ist Rechtsanwaltsfachangestellte und arbeitet jetzt in einem Notariat. Sie wurde wohl ursprünglich für die anwaltlichen Angelegenheiten eingestellt, aber mittlerweile macht sie auch viele Notarangelegenheiten. Sie musste sich zwar einarbeiten, aber das geht schon. Also nur Mut!
Curry

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#4

06.02.2007, 14:07

also das mit dem einarbeiten würde ich nicht so leicht nehmen, immerhin gibts net umsonst ne 3-jährige Ausbildung.. da gibts viel falsch zu machen und das einarbeiten dauert lange..

aber wenn du das möchtest wär das natürlich klasse
Gast

#5

06.02.2007, 14:17

also ich stelle mir das schon sehr schwer vor und gebe Pepsi da schon recht.

Ich würde mir die Notariatfachangestellte nicht zutrauen, habe da in der Ausbildung schon total versagt und meine Prüfung nur als Rechtsanwaltsfachangestellte gemacht.

KostO ist eben nicht gleich RVG oder Brago.

Aber wenn Du es packst AngieMB, dann wünsche ich Dir natürlich viel Glück

Preußi
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Curry
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#6

06.02.2007, 14:21

Ich meinte ja auch nicht, dass sie sämtliche Notararbeiten macht...

Laut Angie hat es sich auch nicht so angehört, als ob sie eine ausgelernte Kraft wollen, deshalb meinte ich nur, dass sie es wahrscheinlich mit der Einarbeitung nicht so schwer haben wird, da sie wahrscheinlich nicht allzu schwere Notararbeiten erledigen muss.
Curry

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Notargehilfe

#7

06.02.2007, 14:42

Wir haben hier auch ungelernte Kräfte. Arbeit gibts für die reichlich. Und die kann man mit ein bißchen Einarbeiten problemlos schaffen, als ReFa sowieso.

Die Stellenausschreibung als "Sekretärin" spricht da für sich:
Schreibarbeiten, Kopieren, Telefon o.ä.

Ich sehe da gar kein Problem.

Für das Vorstellungsgespräch würde ich mich mal ganz allgemein über den Aufgabenbereich des Notars informieren.

Guckst du hier:

Bundesnotarkammer

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#8

06.02.2007, 15:21

Sehe ich genauso! Wenn man will, geht das!
Wir haben eine ungelernte Kraft hier, die schon 13 Jahre dabei ist. Die hat sich damals richtig reingekniet in die Arbeit und ist super fit und macht mancher junger ausgelernter Kraft was vor! Hut ab!
Dann haben wir seit Oktober ne ungelernte neue Kraft hinzubekommen! Auch die hat sich super gemacht. Von kleinen Urkunden aufnehmen und vorbereiten (Löschungsbewilligungen, Genehmigungen, Vollmachten, Ackerkaufverträge, Grundschulden) bis hin zu Schriftwechsel (Fälligkeitsmitteilungen auf Anweisung, Umschreibungsanträge), den Empfang, Telefondienst, elektr. Einsichten, Diktate, Fristen, Posteingang zordnen und verteilen, Postausgang... alles das klappt echt gut! Bin selber überrascht darüber und richtig froh dass wir sie haben (wobei es sogar noch ne gute Freundin von mir ist was ja auch nicht immer so unproblematisch ist)

Ich denke es kommt auf jeden selbst drauf an wie gut er sich einarbeitet. Aber machbar ist das - vorallem mit solchen Vorkenntnissen - sicher!!!

Und falls Fragen auftauchen... na ja, du weißt ja wo du die stellen kannst :wink: Wenn du magst - ich hab für meine Freundin damals einige Zusammenfassungen geschrieben. Auf was man achten muss und so - da kann ich dir gern mal was rübermailen...

Viel Glück bei der Suche nach dem neuen Job!!!
Liebe Grüße
Lena

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#9

06.02.2007, 17:39

@pepsi

Die Ausbildung beträgt doch nicht unbedingt im Notariat 3 Jahre (es gibt natürlich auch die Bundesländer, die Nur-Notariat haben). Die Reno-Leute bei uns damals in der Klasse sind ca. 1/2 Jahr vor der Prüfung von den Re-Leuten abgetrennt worden. Wir haben Prüfungsvorbereitung gemacht und die Reno-Leute sind im Notariat unterrichtet worden. Und keiner ist daraus gegangen, der wirklich von sich behaupten konnte, das Notariat zu beherrschen.

Ich selbst bin auch "nur" ´ne gelernte Re. Bin vor ein paar Jahren ins kalte Wasser geschmissen worden, weil wir einen Notar bekamen. Habe Seminare besucht noch und nöcher. Fast 2.500,00 € für Literatur, Seminare ausgegeben. Heute ist lebt "mein" Notar leider nicht mehr, so dass eigentlich alles für die Katz´war.

Auch ich habe nicht immer alles verstanden (er war halt nicht gut im erklären), habe vieles einfach nur gemacht, weil er mir gesagt hat, dass ich es so machen muss. Die fehlenden hintergrundinfos habe ich mir dann erlesen oder im Seminar mitbekommen.

Es ist auf jeden Fall machbar. Schief gehen kann immer was, aber nicht allein, weil man "Ungelernt" ist. Ich würde es auf jeden Fall versuchen.

@AngieMB

Wenn ich Dir noch einen kleinen Tip geben darf. Falls es mit der Stelle klappt: Schaff Dir das Buch "Praxis des Notariats" vom Reibold an. Meiner Meinung nach, dat Beste wat et gibt! Wenn Du das intus hast, hast Du ein super Grundwissen und kannst dieses mit allem anderen ausbauen.
Liebe Grüße, Manu
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#10

06.02.2007, 17:50

Vorzimmerkeule hat geschrieben:Die Ausbildung beträgt doch nicht unbedingt im Notariat 3 Jahre (es gibt natürlich auch die Bundesländer, die Nur-Notariat haben). Die Reno-Leute bei uns damals in der Klasse sind ca. 1/2 Jahr vor der Prüfung von den Re-Leuten abgetrennt worden. Wir haben Prüfungsvorbereitung gemacht und die Reno-Leute sind im Notariat unterrichtet worden. Und keiner ist daraus gegangen, der wirklich von sich behaupten konnte, das Notariat zu beherrschen.
Das wird noch nicht mal jemand behaupten der 3 Jahre die "Nur-Notariatsfachangestellten-Ausbilung" gemacht hat. Selbst ich (hab ja den Fachreferenten) kann nach über 10 Jahren Praxis das noch nicht sagen! Das gibts glaub ich gar net, weil man immer nur dazu lernt bei uns im Beruf - und auch vieles erst durch Praxiserfahrung sich aneignen kann!
Vorzimmerkeule hat geschrieben:Wenn ich Dir noch einen kleinen Tip geben darf. Falls es mit der Stelle klappt: Schaff Dir das Buch "Praxis des Notariats" vom Reibold an. Meiner Meinung nach, dat Beste wat et gibt! Wenn Du das intus hast, hast Du ein super Grundwissen und kannst dieses mit allem anderen ausbauen.
Da gibts noch viel mehr Bücher die zu empfehlen sind! Guck mal unter den LIteraturempfehlungen hier im Forum! Da sind einige gute Bücher fürs Notariat eingestellt!
Liebe Grüße
Lena

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