Erinnerung an Erledigung und verfrühte Anträge

In diesen Bereich gehören sämtliche Themen rund um das Notariat, die nicht einem anderen Themenbereich eindeutig zugeordnet werden können.
Antworten
Davy Jones’ Locker
Kennt alle Akten auswendig
Beiträge: 776
Registriert: 15.12.2008, 14:10

#1

23.12.2011, 12:40

T'schuldigung wenn das hier mehr so ein bisschen Luft ablassen wird, aber ich hab die Schnauze leicht voll.
Ich weiß ja, dass die Leute, gerade zum Ende des Jahres, den Notariaten die Tür einrennen, aber ich finde Anrufe beim Handelsregister 2 Tage nach Antragseingang nach dem Motto wo denn bitte die Eintragung bleibt unverschämt.
Wir haben das ganze Jahr hier Erledigungszeiten von nicht mehr als einer Woche. In den letzten 2 Wochen habe ich einiges an meiner Meinung nach unverschämten Schreiben und Anrufen bekomme, dass wir gefälligst noch alles mögliche bis zum Jahresende eintragen sollen, ansonsten drohen Haftungsansprüche. Tut mir leid, aber ich springe nicht im Dreieck damit Anträge die seit Wochen im Notariat vorbereitet liegen und kurz vor Toreschluss noch eingereicht werden noch auf jeden Fall vor dem 31. eingetragen werden können.
Dabei hilft es übrigens auch nicht, wenn dutzende Anmeldungen kommen, die überhaupt erst ab 1.1.2012 vollzogen werden können, die jetzt aber bereits eingereicht werden. Wenn das so weiter geht, muss ich mir echt mal überlegen die direkt zurückzuweisen anstatt sie einfach 2 Wochen liegen zu lassen.

Ich weiß, es sind beileibe nicht alle Notariate so, aber es häuft sich zur Zeit.
Jupp03/11

#2

23.12.2011, 13:11

Schön, dass du nicht alle Notariate über einen Kamm scherst.

Bei unserem Registergericht kenne ich es so, dass in wirklichen Ausnahmefällen die Rechtspfleger und auch Richter alles erdenkliche tun, um den Notariaten, nein der Kundschaft der Notariate, behilflich zu sein.

Jedenfalls ist es bei unserem Registergericht nicht so, dass die Dinge innerhalb einer Woche erledigt werden. Es ist auch nicht immer so, dass die Klamotten bei der Notariaten wochenlang liegen. Vielmehr liegen diese einen längeren Zeitraum bei den Steuerberatern und diese erwarten dann von den Notariaten dasselbe, nämlich die umgehende Erledigung und natürlich alles noch im alten Jahr. Und die Steuerberater kennen die Situation der Anwaltsnotare genau. Diese -so war es zumindest bei mir- haben nicht gesagt, wir kriegen das nicht hin. Es wurde nur der Hinweis erteilt, dass vom Notariat alles kurzfristig unternommen wird, damit die Eintragungen ggf. noch im alten Jahr erfolgen werden. Allein aus Urlaubsgründen kann gar keine Gewähr für eine Eintragung im Register gegeben werden, zumal dieses nicht mehr in Händen des Notars liegt.
Im Dezember ist -so war es jedenfalls bei mir- immer Urlaubssperre.
Katzenfisch
Daueraktenbearbeiter(in)
Beiträge: 460
Registriert: 12.03.2009, 18:57
Wohnort: ja auch

#3

30.12.2011, 09:42

Eintragungsfristen von einer Woche nenne ich paradiesische Zustände. Hier bei unserem Registergericht sind 6 bis 12 Wochen die Regel. Zugegeben, wenn nur die Änderung einer Geschäftsansschrift anzumelden ist, geht e auch schon mal innerhalb von einer Woche.

Mach Dir keinen Kopf und leg Dir ein dickes Fell zu.

Und jetzt noch was zum schmunzeln: Mandant erscheint wutentbrannt in der Kanzlei und fordert sofortige Bearbeitung und sofortigen Vollzug seiner Angelegenheit. Die Antwort, dass wir einen Vollzug nicht beschleunigen können greift Mandant zum Handy, ruft die Polizei an und erstattet Anzeige gegen Kollegin wegen Arbeitsverweigerung und fordert die Polizei auf, mal schnell vorbeizu kommen und die Kollegin festzunehmen.

Polizei kam dann auch und hat Mandant mitgenommen. Kollegin ist immer noch da. Wir mußten ihr versprechen einen Kuchen mit einer Feile drin zu backen, wenn sie wegen Arbeits- und Vollzugsverweigerung eingebuchtet wird.
Tiger

#4

30.12.2011, 10:25

@Davy: willkommen im Club!
Ich bearbeite auch Register und habe das Gefühl, dass jedes Notariat im Umkreis seinen letzten Sch*** :evil: noch dieses Jahr einreicht und natürlich auch eingetragen haben will. Ich glaub die sind von den hiesigen Erledigungszeiten (auch unter 1 Woche) echt verwöhnt. :oops:
Und dass um Weihnachten rum auch Kollegen Urlaub nehmen, kommt niemanden in den Sinn. Dazu noch Krankheitsausfälle und ne Pensenbelastung unter der Hutkrempe. :frust
Naja, ich arbeite hier im Akkord und hoffe aufs neue Jahr.
Lass dich nicht unterkriegen und einen guten Rutsch! :mrgreen:
Antworten