Leseabschrift (handschriftliche Änderung in Originalurkunde)

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Julie
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#11

28.10.2010, 14:55

Okay, dann werd ich das meiner Chefin jetzt mal so erklären. Muss ich mich aber echt erstmal dran gewöhnen, dass das auch überhaupt so zulässig ist. Ich habe es jetzt knapp 10 Jahre lang so gemacht, mit dem Gedanken, dass es so richtig ist und so auch gemacht werden muss und jetzt kann man es sich auf einmal so einfach machen... :?

Vielen Dank für eure Hilfe!! :thx
[b]Lg, Julie[/b]
Jupp03/11

#12

28.10.2010, 15:01

Julie hat geschrieben:Okay, dann werd ich das meiner Chefin jetzt mal so erklären. Muss ich mich aber echt erstmal dran gewöhnen, dass das auch überhaupt so zulässig ist. Ich habe es jetzt knapp 10 Jahre lang so gemacht, mit dem Gedanken, dass es so richtig ist und so auch gemacht werden muss und jetzt kann man es sich auf einmal so einfach machen... :?

Vielen Dank für eure Hilfe!! :thx
Mach es so weiter wie bisher, ist auf jeden Fall besser als die Reinschriften in die Akten zu heften oder im Computer gespeichert zu haben. Die Akten werden einmal vernichtet und die Sachen im Computer gelöscht.
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Julie
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#13

28.10.2010, 15:16

Ehrlich? Bei Euch werden die Urkunden im Computer gelöscht?? :shock: Also bei uns ist, seit das Notariat bei uns existiert, jede Urkunde im Computer gespeichert! :?

Mir ging es eigentlich nur darum, dass wirklich jede Urkunde, mit jeder kleinen Ergänzung (die gut zu lesen ist) als Leseabschrift gefertigt wird und dann auch noch nur im PC abgespeichert wird. Dass es so einfach geht und es da keine Probleme gibt, schockt mich halt etwas, weil es sonst doch immer alles so korrekt sein muss.
[b]Lg, Julie[/b]
Jupp03/11

#14

28.10.2010, 15:19

Julie hat geschrieben:Ehrlich? Bei Euch werden die Urkunden im Computer gelöscht?? :shock: Also bei uns ist, seit das Notariat bei uns existiert, jede Urkunde im Computer gespeichert! :?

Mir ging es eigentlich nur darum, dass wirklich jede Urkunde, mit jeder kleinen Ergänzung (die gut zu lesen ist) als Leseabschrift gefertigt wird und dann auch noch nur im PC abgespeichert wird. Dass es so einfach geht und es da keine Probleme gibt, schockt mich halt etwas, weil es sonst doch immer alles so korrekt sein muss.
Und du kannst ausschließen, dass eine Löschung erfolgt?
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Julie
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#15

28.10.2010, 15:30

Wenn eine Löschung erfolgen sollte, haben wir von allen Daten Sicherungen auf speziellen Sicherungskassetten.
[b]Lg, Julie[/b]
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Julie
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#16

28.10.2010, 16:07

Achso und da hätte ich noch ne kleine Frage: Dieses Büro, wo meine Chefin das mit den Leseabschriften gesehen hatte, fertigt ihre begl. Kopien auch nicht durch nähen (also ösen, Band und Siegel) sondern dadurch, dass an der langen Seite vier mal getackert wird und halt Begl.-Stempel ganz normal beigefügt werden!!

Bisher habe ich das IMMER genäht! Ist das wirklich auch nicht erforderlich??
[b]Lg, Julie[/b]
Katzenfisch
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#17

28.10.2010, 16:59

Urkunden müssen nur geöst und mit Schnur und Siegel verbunden werden. Die Zeiten, wo wir Urkunden noch von Hand genäht haben, sind schon lange vorbei.

Im übrigen komme ich hier EDV-mäßig an alle Urkunden, die seit Einführung der EDV (1992) gespeichert worden sind. Löschen kommt überhaupt nicht in die Tüte. Selbst Urkunden, die vor dieser Zeit auf Disketten (Display-Schreibmaschinen) gespeichert worden sind, können zu jeder Zeit abgerufen werden.

Der Sinn von Leseabschriften erschließt sich mir nicht ganz. Wenn mir ein Notar eine Leseabschrift in begl. Form zuschicken würde, würde ich dem was anderes erzählen. Ich will grundsätzlich eine Kopie des Originals sehen. Wer garantiert mir dann, dass die "Leseabschrift" mit dem Original überein stimmt?
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#18

29.10.2010, 10:17

Katzenfisch hat geschrieben:Der Sinn von Leseabschriften erschließt sich mir nicht ganz. Wenn mir ein Notar eine Leseabschrift in begl. Form zuschicken würde, würde ich dem was anderes erzählen. Ich will grundsätzlich eine Kopie des Originals sehen. Wer garantiert mir dann, dass die "Leseabschrift" mit dem Original überein stimmt?
Es sieht halt einfach nur "schöner" aus, weil die Hieroglyphen mancher Notare nicht auftauchen. Wir lesen die Korrekturen, die während der Beurkundung gemacht wurden. Einer hat das Original und der andere die "Leseabschrift".
Nein, ich bin kein Spruch, Du brauchst gar nicht weiter lesen. Ich bin werder lustig noch informativ. Ich bin nur eine sinnlose Ansammlung von Buchstaben, um diesen Platz hier zu füllen und keiner hat mich lieb, also lass mich in Ruhe und hör auf mich zu lesen, bin sowieso schon vorbei!
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#19

29.10.2010, 10:48

Katzenfisch hat geschrieben:Der Sinn von Leseabschriften erschließt sich mir nicht ganz. Wenn mir ein Notar eine Leseabschrift in begl. Form zuschicken würde, würde ich dem was anderes erzählen. Ich will grundsätzlich eine Kopie des Originals sehen. Wer garantiert mir dann, dass die "Leseabschrift" mit dem Original überein stimmt?
In meinem alten Büro wurde das auch so gehandhabt. Ich finde es aus Sicht eines Vertragsbeteiligten aber nicht sehr gelungen, da habe ich lieber die "Sauklaue" des Notars im Vertrag ersichtlich, als dass ich den ganzen Vertrag nochmals durchlesen muss.

Beispiel: Ich habe bei einem Notar die Verkäuferin vertreten. Die Urkunde wurde verlesen und zwischendurch wurden Änderungen durch den Notar eingefügt. Am Ende wusste ich zwar noch grob, was geändert wurde, aber trotzdem musste ich den Vertrag im gesamten nachlesen, vor allem um der Verkäuferin die Änderungen zum Entwurf zu übermitteln. Ich denke, nicht jeder Vertragsbeteiligte notiert sich während dem Vorlesen alles so genau und haarklein und vergisst mal hier und da ein Kreuzchen zu machen, weil alles so schnell geht.

Hier machen wir auch Kopien vom Original und es hat sich noch niemand beschwert.
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Julie
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#20

29.10.2010, 11:13

@Katzenfisch: Ja, das meinte ich ja auch mit "nähen", hatte ich ja auch dahinter in Klammern geschrieben. Aber dieses Notariat tackert die beglaubigten Fotokopien einfach nur!! Da wird nix geöst etc.!!

Gegen Leseabschriften im Allgemeinen ist ja nichts einzuwenden, wenn wirklich viele Änderungen waren und es einfach schöner aussieht als Reinschrift oder Leseabschrift. Aber ich hatte halt einfach die Routine, dass die Leseabschrift mit in die Urkundenrolle kommt, auch ne Rechnung bekommt und auch "genäht" wird und nicht einfach nur im PC abgespeichert ist usw. So ist es vom Prüfer ja auch gar nicht überprüfbar, ob jetzt eine Leseabschrift existiert oder nicht. Da war halt mein Problem... :?
[b]Lg, Julie[/b]
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