Übergabe nach Kündigung
Verfasst: 04.08.2022, 10:07
Hallo Ihr Lieben,
ich muss mir jetzt mal etwas von der Seele schreiben.
Ich bin seit mehreren Jahren in einer Kanzlei mit einer Anwältin als einzige Angestellte beschäftigt. Das Verhältnis zu meiner Chefin war geprägt von vielen Aussetzern ihrerseits mit cholerischen Anfällen bis hin zur Androhung körperlicher Gewalt. Rückblickend betrachtet, hätte ich damals schon direkt gehen sollen, was ich aber nicht tat. Ich war für alles zuständig und oft allein. Mir wurde augenscheinlich "freie Hand" gelassen und so habe ich mir immer mehr Bereiche angeeignet, auch auf ihren Wunsch hin, die weit über meine Kompetenzen als Fachangestellte gingen. Das führte dazu, dass ich mich völlig aufgeopfert und verantwortlich für alles gefühlt habe. Meine Chefin darauf angesprochen, reagierte sie mit Unverständnis, und dass sie mir die Arbeiten ja nie direkt übertragen hätte. Es gab noch weitere Versuche in der Vergangenheit, die Arbeitsweise und Zusammenarbeit zu verbessern. Nach anfänglicher Umsetzung, verliefen diese Vorschläge jedoch im Sande.
Nach mehrjähriger Psychotherapie, die mir von Anfang an zur Kündigung riet, kam nun der Zeitpunkt, dass ich mich endlich vom Job lösen konnte und die Kündigung eingereicht habe. Sie war geschockt und völlig verständnislos über meinen Weggang. Obwohl ich vor mehreren Wochen bereits meine Unzufriedenheit geäußert hatte. Sie wirft mir vor, sie im Stich zu lassen und sie bitter enttäuscht zu haben. Damit muss ich wohl leben und ehrlich gesagt, hatte ich auch nichts anderes erwartet.
Ich habe von ihr einen riesigen Aufgabenkatalog bekommen, was ich alles vor meinem Weggang zu bewerkstelligen habe. Was so ziemlich alles ist, was ich hier mache. Angefangen bei der Rechtsanwaltssoftware, die sie nie benutzt hat, über das Erstellen von Mahnbescheiden bis hin zur Buchhaltung usw.
Die Stimmung hier ist am Tiefpunkt und ich möchte am liebsten jetzt sofort weg. Ich bin immer hin- und hergerissen zwischen Schuldgefühle über mein Weggehen und der eigenen Erschöpfung dadurch und der moralischen Verpflichtung, hier alles sauber übergeben zu wollen. Ich kann nachts seit Monaten nicht mehr richtig schlafen, habe physische Schmerzen und leide unter Depressionen. Die Kündigung hat mir nur dahingehend Erleichterung verschafft, als die Gewissheit, dass es bald ein Ende hat, aber die Zeit bis es soweit ist, bekomme ich noch einmal ihre Art auf ganz besonders abschätzige Weise zu spüren.
Würdet Ihr direkt hinschmeißen oder durchziehen?
ich muss mir jetzt mal etwas von der Seele schreiben.
Ich bin seit mehreren Jahren in einer Kanzlei mit einer Anwältin als einzige Angestellte beschäftigt. Das Verhältnis zu meiner Chefin war geprägt von vielen Aussetzern ihrerseits mit cholerischen Anfällen bis hin zur Androhung körperlicher Gewalt. Rückblickend betrachtet, hätte ich damals schon direkt gehen sollen, was ich aber nicht tat. Ich war für alles zuständig und oft allein. Mir wurde augenscheinlich "freie Hand" gelassen und so habe ich mir immer mehr Bereiche angeeignet, auch auf ihren Wunsch hin, die weit über meine Kompetenzen als Fachangestellte gingen. Das führte dazu, dass ich mich völlig aufgeopfert und verantwortlich für alles gefühlt habe. Meine Chefin darauf angesprochen, reagierte sie mit Unverständnis, und dass sie mir die Arbeiten ja nie direkt übertragen hätte. Es gab noch weitere Versuche in der Vergangenheit, die Arbeitsweise und Zusammenarbeit zu verbessern. Nach anfänglicher Umsetzung, verliefen diese Vorschläge jedoch im Sande.
Nach mehrjähriger Psychotherapie, die mir von Anfang an zur Kündigung riet, kam nun der Zeitpunkt, dass ich mich endlich vom Job lösen konnte und die Kündigung eingereicht habe. Sie war geschockt und völlig verständnislos über meinen Weggang. Obwohl ich vor mehreren Wochen bereits meine Unzufriedenheit geäußert hatte. Sie wirft mir vor, sie im Stich zu lassen und sie bitter enttäuscht zu haben. Damit muss ich wohl leben und ehrlich gesagt, hatte ich auch nichts anderes erwartet.
Ich habe von ihr einen riesigen Aufgabenkatalog bekommen, was ich alles vor meinem Weggang zu bewerkstelligen habe. Was so ziemlich alles ist, was ich hier mache. Angefangen bei der Rechtsanwaltssoftware, die sie nie benutzt hat, über das Erstellen von Mahnbescheiden bis hin zur Buchhaltung usw.
Die Stimmung hier ist am Tiefpunkt und ich möchte am liebsten jetzt sofort weg. Ich bin immer hin- und hergerissen zwischen Schuldgefühle über mein Weggehen und der eigenen Erschöpfung dadurch und der moralischen Verpflichtung, hier alles sauber übergeben zu wollen. Ich kann nachts seit Monaten nicht mehr richtig schlafen, habe physische Schmerzen und leide unter Depressionen. Die Kündigung hat mir nur dahingehend Erleichterung verschafft, als die Gewissheit, dass es bald ein Ende hat, aber die Zeit bis es soweit ist, bekomme ich noch einmal ihre Art auf ganz besonders abschätzige Weise zu spüren.
Würdet Ihr direkt hinschmeißen oder durchziehen?