Ausgangssperre

Hier hinein gehören alle Themen rund um Büroorganisation, Büroverwaltung, Kanzleiorganisation etc.
Sonnenkind
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#21

24.03.2020, 09:40

mrsgoalkeeper hat geschrieben:
24.03.2020, 08:05
Memnoch hat geschrieben:
23.03.2020, 23:18
So hatte ich mir das bei uns auch vorgestellt - Pustekuchen.
Weil alle anderen eine volle Arbeitswoche wechseln, gilt das auch für mich. Mein Chef hatte heute doch tatsächlich die Idee, ich könnte ja meinen Osterurlaub aufsplitten: Eine Woche arbeiten, eine Woche Urlaub usw. :augenreib Und das ist nur der Resturlaub....

Sorry, aber das ist angesichts der aktuellen Lage echt Jammern auf hohem Niveau. Der Chef kann auch einfach Kurzarbeit anordnen oder Kündigungen aussprechen. Die Situation hat sich keiner von uns ausgesucht. Da kann man von beiden Seiten doch ein gewisses Maß an Flexibilität verlangen.
Ich hab mir das Gleiche gedacht und Goali hat's geschrieben. Ein klein wenig Entgegenkommen sollte man in diesen Zeiten eigentlich schon erwarten. Aber hier sieht man mal wieder den Egoismus von ganz vielen. Und dann jammerst du auch noch, weil es dein Resturlaub wäre. Denkst du, du kannst an Ostern wegfahren? Bei meinem Mann in der Firma haben die z.B. gar keinen Resturlaub mehr, da die ihren Urlaub immer zum 31.12. nehmen müssen. Bei denen ist es ganz normal neuer Urlaub. Und jeder ist bereit, diesen jetzt zu nehmen. Es ist einfach ein Geben und Nehmen, um auch z.B. Kurzarbeit zu vermeiden. Von anderen hab ich schon gehört (Zahnarztbereich), dass diese bereits unbezahlten Urlaub nehmen müssen. Wäre dir das lieber?
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Gestern: schon vorbei.
Morgen: kommt erst noch.
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den du in der Hand hast.
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#22

24.03.2020, 09:53

Memnoch hat geschrieben:
23.03.2020, 23:18

So hatte ich mir das bei uns auch vorgestellt - Pustekuchen.
Weil alle anderen eine volle Arbeitswoche wechseln, gilt das auch für mich. Mein Chef hatte heute doch tatsächlich die Idee, ich könnte ja meinen Osterurlaub aufsplitten: Eine Woche arbeiten, eine Woche Urlaub usw. :augenreib Und das ist nur der Resturlaub....
Das ist hier auch so. Und ganz ehrlich: Bei vielen werden die Zahlungseingänge erst mal ganz kräftig nach unten gehen. Es gibt einige Firmen, die haben momentan einen Stopp an Ausgaben für Rechtsberatung. Wäre Dir denn Kurzarbeit mit 60 oder 69 % lieber? Vielleicht einfach mal darüber nachdenken, wie man gemeinsam durch diese Krise kommen kann?
Liebe Grüße

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jojo
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#23

24.03.2020, 14:23

Es gibt schon merkwürdige Pandemieprobleme...
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#24

24.03.2020, 19:13

Ihr scheint mich, mein Arbeitsverhältnis und die Hintergründe ja ziemlich gut zu kennen...
Meine Überstunden werden - im Gegensatz zu denen meiner Kollegen - grundsätzlich nicht abgegolten. Per dato habe ich 56 auf der Uhr, bei den letzten rund 50 wurde die Zeiterfassung auf Null gestellt. Kommt mein Chef auf die Idee, während meines Urlaubes einen Kurztripp zu machen, stehe ich auf der Matte. Und erfordert es die Sache, sind mir Feierabend und Urlaub egal. Ich bin, wie gesagt, als TZ-Kraft für halbe Tage eingekauft und könnte locker 40 Stunden voll bekommen, allerdings stellt man lieber eine Aushilfe ein. Kurzarbeit für alle ist angekündigt.

Wenn ich nun bereitwillig und spontan ganze Tage arbeite, ist das wohl kaum egoistisch.

In meinem nicht ganz so kurzen Berufsleben habe ich möglicherweise mehr Arbeitgeber und besondere Situationen (z. B. Insolvenz) erlebt als manch eine/r von Euch.
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#25

25.03.2020, 08:02

Ryutsun hat geschrieben:
20.03.2020, 14:53
Mich würde diesbezüglich mal die Situation gegenüber Azubis interessieren. Diese sind ja prinzipiell als "schutzbedürftig/er" anzusehen und dürften ja sowieso nicht mit Aufgaben vertraut werden, die nicht von anderen übernommen werden könnten.

Die Realität ist oft natürlich eine andere. Ich soll jetzt auch so einen Wisch unterschreiben lassen in dem steht, dass Home Office keine Option sei etc (was imo Unsinn ist, da wir eine Empfangskraft haben, die sich bspw. um die Eingangspost kümmert), dabei kann ich alles, was ich derzeit mache, auch Zuhause. Es gibt Mitschüler, die einen PC und 2 Bildschirme nachhause bugsiert bekommen um dort mind. 2 Wochen Home Office zu betreiben, während andere sogar 5 Tage die Woche ins Büro müssen und sich dort 2-3h an den eigentlichen Schultagen Zeit nehmen dürfen, um ihrer Lernpflicht nachzukommen.
sehe nicht warum da home office nicht möglich sein sollte, machen wir auch zum Teil
https://www.haufe.de/personal/arbeitsre ... 01172.html
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#26

25.03.2020, 08:24

Memnoch hat geschrieben:
24.03.2020, 19:13
Ihr scheint mich, mein Arbeitsverhältnis und die Hintergründe ja ziemlich gut zu kennen...
Meine Überstunden werden - im Gegensatz zu denen meiner Kollegen - grundsätzlich nicht abgegolten. Per dato habe ich 56 auf der Uhr, bei den letzten rund 50 wurde die Zeiterfassung auf Null gestellt. Kommt mein Chef auf die Idee, während meines Urlaubes einen Kurztripp zu machen, stehe ich auf der Matte. Und erfordert es die Sache, sind mir Feierabend und Urlaub egal. Ich bin, wie gesagt, als TZ-Kraft für halbe Tage eingekauft und könnte locker 40 Stunden voll bekommen, allerdings stellt man lieber eine Aushilfe ein. Kurzarbeit für alle ist angekündigt.

Wenn ich nun bereitwillig und spontan ganze Tage arbeite, ist das wohl kaum egoistisch.

In meinem nicht ganz so kurzen Berufsleben habe ich möglicherweise mehr Arbeitgeber und besondere Situationen (z. B. Insolvenz) erlebt als manch eine/r von Euch.
Ich habe echt überlegt, ob ich darauf antworte. Ich tue es trotzdem. Zuerst: Die meisten Mitglieder hier sind keine 19 mehr und können sicherlich auch auf beachtliche Arbeitslaufbahnen zurückschauen. Und sorry, aber eine Insolvenz ist mit dem Stadium, in dem wir uns jetzt befinden, wohl eher weniger zu vergleichen. Diese Situation kennt und hatte definitiv noch niemand von uns. Mir geht dieses ganze Gemeckere (sorry aber das ist es für mich) im Moment echt auf die Nerven. Viele wissen gerade nicht, wie sie ihre Arbeit händeln und ihre Mitarbeiter bezahlen wollen. Viele wissen noch nicht einmal, ob sie in zwei Monaten überhaupt noch mit ihren Unternehmen "leben".

Und by the way: Wir haben hier Kolleginnen, die sind komplett nicht da - bei vollem Lohn - und Kollegen, wie mich z. B., die jeden Tag voll im Büro sind und die Arbeit der anderen mit erledigen. Das sind einfach schwierige Zeiten und da muss jeder durch.
Liebe Grüße

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#27

25.03.2020, 08:32

Memnoch hat geschrieben:
24.03.2020, 19:13
Ihr scheint mich, mein Arbeitsverhältnis und die Hintergründe ja ziemlich gut zu kennen...
Du hast scheinbar immer noch nicht verstanden, dass Du Deinen "normalen" Arbeitsalltag nicht mit der jetzigen Situation vergleichen kannst. Wenn Du Dich unter normalen Verhältnissen ausnutzen lässt, ist das letztlich Dein Problem. Die aktuelle Lage ist das Problem von allen und alle gemeinsam müssen jetzt sehen, dass möglichst viele unbeschadet aus der Situation rauskommen.
Memnoch hat geschrieben:
24.03.2020, 19:13
Kurzarbeit für alle ist angekündigt.
Kann bei dem von Dir beschriebenen Modell ja keine "volle" Kurzarbeit sein.

Und ganz ehrlich: Du schreibst hier im Forum nicht viel und bist mir schon mehr als einmal durch querulantische und egoistische Auffassungen aufgefallen. Als Arbeitgeber würde ich jemanden, der sich dem Solidarprinzip in der aktuellen Situation mit seinem Ego in den Weg stellt in volle Kurzarbeit schicken und dafür jemand anderen mit 100 % Lohn weiter arbeiten lassen.
Für die einen ist es die US-Wahl, für den Rest der Welt ist es 9/11
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#28

25.03.2020, 17:51

Hallo,
der Ton hier wird ziemlich rauh! Das finde ich schade, denn auch wir sollten - gerade in diesen Zeiten- doch zusammenhalten und evtl. Tipps geben für den Kanzleialltag, ohne uns gegenseitig so „anzugehen“-meine Meinung.
Zum Thema:
Wie auch Memnoch meint, fände ich es nicht so toll, „Zwangsurlaub“ zu nehmen. Die rechtliche Seite, also ob dies der Arbeitgeber anordnen kann, ist mir aber nicht bekannt.
Kurzarbeit, Stundenreduzierung etc. fände ich für mich besser als verordneten Urlaub. Mein Mann z.B., der in einer großen Firma arbeitet, geht jetzt in Kurzarbeit. Irgendwann, wenn sich hoffentlich alles etwas beruhigt hat, kann er Urlaub nehmen-aber ich hätte meinen verbraucht. D.h. kein Familienurlaub!

Grundsätzlich ist das jetzt natürlich für alle eine absolute Ausnahmesituation, die ein gegenseitiges Geben und Nehmen erfordert. Es ist eben nur zu hoffen, dass dies wirklich auf Gegenseitigkeit beruhten und niemand, weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer, nur auf seinen Vorteil bedacht ist.

Bleibt gesund!
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#29

25.03.2020, 18:39

Ja Ole, da geb ich Dir in einigen Punkten absolut Recht. Es wäre schade, wenn man keinen Familienurlaub machen könnte. Und ich kann auch durchaus verstehen, dass man ggf. nicht ganz so "kompromissbereit" ist, wenn man das ganze Jahr vom Chef ausgebeutet wird und dann jetzt - rein gefühlsmäßig - schon wieder etwas für das Büro tun soll, was man so eigentlich nicht will. Von daher verstehe ich auch Memnoch und ich denke, dass ihr durchaus bewusst ist, dass man die derzeitige Situation nicht mit dem Arbeitsalltag vergleichen kann. Dennoch ist es ein gefühltes weiteres Entgegenkommen dem Arbeitgeber gegenüber, was man unter normalen Umständen nicht bereit wäre zu zeigen.

Aber: Es hilft, wenn man sich ehrlich gegenüber eingesteht, dass dies hier eine Situation ist, an der auch der Chef rein gar nichts ändern kann. Und wenn sein Umsatz zurückgeht (und das wird er in allen Kanzleien über kurz oder lang tun, wenn die Situation lang genug anhält), dann muss er halt überlegen, wie es weitergehen soll. Wenn bei mehreren Angestellten erst einmal eine Regelung gesucht wird, in dem der Urlaub eingesetzt wird, um Kurzarbeit zu vermeiden, dann finde ich das nicht toll, aber okay. Denn mal aus Arbeitgebersicht gesehen: Wie stellt Ihr Euch das vor? Jetzt wird Kurzarbeit angemeldet, was bedeutet, da weniger zu tun ist, wird weniger gearbeitet und Ihr bekommt natürlich auch weniger Geld. Und dann, wenn die Krise vorbei ist und damit zu rechnen ist, dass es Mandate hagelt (vor allem z.B. im Arbeitsrecht), dann wollt Ihr Euren Jahresurlaub nehmen.....

Kann so nicht so wirklich die Lösung aller Probleme sein, oder?

Ihr solltet weiter überlegen: Viele arbeiten in einer kleinen Kanzlei = kein Kündigungsschutzgesetz. Mal auf die Idee gekommen, dass der Chef Euch auch genau so gut kündigen könnte, anstatt Kurzarbeit anzumelden? Ist für langjährige Mitarbeiter vielleicht jetzt nicht das Problem; aber für Leute, die noch nicht ganz so lange in einer Kanzlei sind, durchaus ein Thema.

Man sollte also immer mal mehrere Seiten betrachten. Die jetzige Situation ist für alle unbefriedigend und ich kann den einen oder anderen Unmut durchaus verstehen. Keiner hat sich diese Situation ausgesucht, auch der Chef nicht...immer dran denken.

Soweit das Wort zum Sonntag (oder Mittwochabend). Schönen Abend Euch. :wink1
:katze2 Jeder Tag ist ein Geschenk ... aber manche sind einfach grottenschlecht verpackt. :katze1
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#30

25.03.2020, 19:55

Danke Anahid
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❤️ Ich helfe Straßenkatzen, bitte helft mit: Homepage der Straßenkatzen Bonn/Rhein-Sieg e.V. ❤️

Bei manchen Menschen ist es interessant zu sehen, wie das Alter den Verstand überholt hat! (Autor: A.G.)


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An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz
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