Unterschiede zwischen Mitarbeitern

Hier hinein gehören alle Themen rund um Büroorganisation, Büroverwaltung, Kanzleiorganisation etc.
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tweety79
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#31

13.02.2019, 12:57

Danke für den Tipp, Coco Lores. Das habe ich bereits berücksichtigt ;)
Einmal dachte ich, ich hätte unrecht. :ohmann Aber ich hatte mich ausnahmsweise getäuscht. :yeah - Graf Fito -
Ramona A.
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#32

17.02.2019, 18:46

Ich arbeite selbst im Notariat und kann deine "Angriffe" auf Notariatsmitarbeiterinnen nicht verstehen. Für mich sind alle Mitarbeiter gleich wichtig, im Grunde muss es funktionieren. Natürlich sind Notare auf gute Mitarbeiter angewiesen, es geht um eine hohe Verantwortung und häufig auch um viel Geld. Was ein Notar in einer halben Stunde verdienen kann, dafür muss ein Anwalt schon einiges mehr tun. Wahrscheinlich sind Notare deshalb eher geneigt, Zugeständnisse zu machen.
Ich meine, du konzentrierst dich zu sehr auf andere. Wenn du eine 3/4 Stelle hast, die Arbeit aber nicht schaffst, solltest du dieses Thema für dich aufgreifen und dich fragen, woran das liegt. Ist es tatsächlich zu viel oder gibt es im Arbeitsablauf Verbesserungsmöglichkeiten. Ob andere Sonntags arbeiten, kann dir doch egal sein. Du tust es nicht. Im übrigen ist es Sache der Chefs Unrechtmäßigkeiten abzumahnen. Du wirst immer mit Ungerechtigkeiten zu tun haben. Es gibt in jedem Büro Personen, die sich alles erlauben können und dabei ist es ganz egal, in welchem Bereich sie arbeiten. Natürlich kannst du dir was Neues suchen, aber eine Garantie, dass dort nicht eine ähnliche Situation herrscht, gibt es nicht. Im übrigen: ständig die Anderen zu beobachten und dann mit der direkten Kollegin darüber zu lästern, macht es auch nicht besser. Und wenn alle Stricke reissen, wechsel doch ins Notariat.
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tweety79
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#33

19.02.2019, 21:47

Scheinbar versteht ihr nicht so ganz, worum es mir geht. Mir ist es egal, ob jemand sonntags oder samstags arbeitet. Und ich finde es auch okay, dass man dafür mehr Lohn bekommt, das habe ich auch schon deutlich gemacht. Aber was ich nicht fair finde, wenn dieser überhöhte Lohn auch für Stunden gezahlt wird, die an "normalen" Tagen gearbeitet werden und dann auch noch Minusstunden vorhanden sind, die erst mal aufgerechnet werden müssten. Und auch finde ich persönlich es nicht gerade wirtschaftlich, wenn man werktags frei hat und dann am Wochenende arbeitet, weil ja auch so viel zu tun ist. Passt nicht zusammen in meinen Augen. Und gegen vollwertige Notariatsmitarbeiter sag ich auch gar nichts, vor denen hab ich höchsten Respekt, weil ich weiß, was sie leisten und welche Verantwortung sie tragen. Aber nicht, wenn es um keine Fachkräfte geht, die von nix ne Ahnung haben und sich nur wichtig tun, weil sie denken, dass sie was besseres sind und das auch noch sagen. Vielleicht habe ich mich da nicht klar genug ausgedrückt oder vielleicht wollt ihr es auch nicht verstehen. Und das hat auch nichts mit Neid oder Missgunst zu tun, sondern einfach mit Gleichbehandlung aller Angestellten in einem Büro. Und was mein Arbeitspensum betrifft, hat die Überlastung damit zu tun, dass vor einigen Jahren (!) eine Vollzeitkollegin gekündigt hat und kein Ersatz gesucht wurde, sondern die Arbeit einfach auf mich "umverteilt" wurde.

Ach und dass es Sache der Chefs ist, Unrechtmäßigkeiten abzumahnen, ist mir schon klar. Genau darum geht es mir ja. Ich soll gewisse Personalsachen von den Chefs aus machen und sie reden ja auch mit mir über diese Sachen und "regen" sich auch auf, nur ändern sie nichts. Sie fragen vielmehr, was sie denn da machen sollen. Und das kann ich eben nicht verstehen. Und was meinen Arbeitsablauf betrifft, den hab ich schon genügend optimiert-selbst für die Kolleginnen hab ich mir entsprechend Gedanken gemacht, wie wir zusammen aus allem das beste machen können, gerade im Hinblick der Digitalisierung. Nur leider machen das die anderen Kollegen für sich nicht, sondern lehnen sich zurück und lassen andere machen bzw. sagen : "was soll ich denn noch alles machen". Es werden auch keine konstruktiven Gespräche mit Verbesserungsvorschlägen geführt. Sie verstehen den Sinn hinter gewissen Abläufen einfach nicht und die Chefs können sich einfach nicht durchsetzen.

Und damit möchte ich dieses Thema hier beenden. Ich muss mich schließlich für nichts rechtfertigen, denn keiner von euch kann sich nur ansatzweise ein Bild von der Situation vor Ort machen. Mit einem habt ihr allerdings recht: ich muss handeln und aufhören zu "jammern"-ich hab mich lange genug ausnutzen lassen. Nur ist es für mich nach wie vor einfach enttäuschend, dass Menschen so sein können.

Mein Bewerbungsgespräch verlief übrigens sehr gut und hoffentlich hat dieses leidige Thema nun bald ein Ende.

In diesem Sinne einen schönen Abend für euch alle.
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tweety79
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#34

19.02.2019, 21:56

Und im Übrigen arbeite ich sehr wohl auch mal am Wochenende und auch sogar im Home-Office. Nur wird mir das nicht entsprechend vergütet. Und das verstehe ich ebenfalls nicht unter Gleichbehandlung. Denn meiner Meinung nach sind auch alle Mitarbeiter gleich wichtig. Genau deswegen hab ich ja überhaupt dieses Thema erstellt!
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Lämmchen
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#35

20.02.2019, 08:28

Ramona A. hat geschrieben:
17.02.2019, 18:46
Ich arbeite selbst im Notariat und kann deine "Angriffe" auf Notariatsmitarbeiterinnen nicht verstehen. Für mich sind alle Mitarbeiter gleich wichtig, im Grunde muss es funktionieren. Natürlich sind Notare auf gute Mitarbeiter angewiesen, es geht um eine hohe Verantwortung und häufig auch um viel Geld. Was ein Notar in einer halben Stunde verdienen kann, dafür muss ein Anwalt schon einiges mehr tun.
Das ist genau das, was eigentlich den Kern ziemlich gut trifft. "Dafür muss ein Anwalt schon einiges mehr tun." Die ReFa hat letztlich genauso gut oder nicht so gut zu tun, wie die NoFa - nur dass es dafür schlicht mehr Kohle gibt. Das macht sie aber doch nicht zu einem wertvolleren Menschen.

Aber gut zu wissen, dass es bei NoFas um eine hohe Verantwortung geht. :roll:
Liebe Grüße

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#36

20.02.2019, 10:32

tweety79 hat geschrieben:
19.02.2019, 21:47
Mein Bewerbungsgespräch verlief übrigens sehr gut und hoffentlich hat dieses leidige Thema nun bald ein Ende.
Dann drücke ich Dir fest die Daumen, dass das klappt und Du Dich da wohler fühlst.
:katze2 Jeder Tag ist ein Geschenk ... aber manche sind einfach grottenschlecht verpackt. :katze1
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#37

20.02.2019, 11:35

Danke Lämmchen, jedenfalls eine, die mich versteht. Denn genau darum ging es mir. Ich sehe es nämlich auch nicht, dass man ein "wertvollerer" Mensch ist, nur weil man im Notariat arbeitet. Klar, geht es dort schneller mit der Kohle, aber das allein sollte ja nicht alles sein. Und wir im Anwaltsbereich tragen mit Sicherheit auch viel Verantwortung. Und erst recht, wenn man dann auch noch die ganze Büroorganisation um die Ohren hat, was ja das Notariat mit umfasst. :pfeif Leider wird jedoch immer viel zu sehr der Fokus auf das schnelle Geld gelegt. Nur wird darüber hinaus leider auch vergessen, dass auch die Anwaltsmandanten potentielle Notariatsmandanten sein können...ABER: mein Mantra ab jetzt: NICHT MEINE FIRMA!!! Soweit bin ich inzwischen gekommen. :thx
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#38

20.02.2019, 14:10

Ich kann dich komplett verstehen! Und ich sehe es auch nicht so, dass ein RENO wertvoller ist, als eine REFA, darüber sollte man auch nicht reden müssen (eigentlich)! Jeder hat auf seinem Gebiet viel Verantwortung und sollte dementsprechend entlohnt werden. Es geht ja hier nicht um das Grundgehalt, sondern um Sonderleistungen die zu erbringen sind und entsprechend für alle gleich entlohnt werden sollten!

Leider gibt es in jeder Firma aber Leute, die sich auf ihrem bisschen Arbeit ausruhen und die anderen für sich mitarbeiten lassen. Da es die meisten Chefs aber am Ende des Tages nicht interessiert wer die Arbeit gemacht hat, sondern nur, dass die Arbeit gemacht wurde, wird sich daran so schnell nix ändern!

Meiner Erfahrung nach sind es, ohne jemandem zu Nahe treten zu wollen, meistens die älteren eingefahrenen Mitarbeiter, die die jüngeren machen lassen. Hier soll sich aber niemand angegriffen fühlen bitte! Es ist einfach nur meine Erfahrung.
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen!!!
Pitt
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#39

20.02.2019, 16:06

@tweety79: Ich drücke Dir die Daumen, dass Du so bald wie möglich etwas Neues findest und es dort dann besser läuft.
In vielen Büros geht es nicht gerecht zu. Es gibt Mitarbeiter, die gute Selbstvermarkter sind. Wenn man dann eher zur stillen Sorte gehört und einfach gute Arbeit leistet ohne eifrig dem Chef täglich darüber Bericht zu erstatten, ach wie viel und ach wie anstrengend dieses oder jenes war, was man gerade geleistet hat, hat man schlechte Karten. Es gibt Kollegen, die jeden Brückentag mitnehmen ohne sich mit den anderen abzustimmen oder Kollegen, die sich einfach doof stellen und unliebsame Arbeiten so an andere deligieren. Ich habe es schon erlebt, dass es dann heißt, Frau ... kann das nicht, machen Sie das mal. Und nach meiner persönlichen Erfahrung hat das nichts mit dem Alter zu tun. Blender und Kollegen, die Inkompetenz oder Bürostress vortäuschen, um Kollegen ihre Arbeit aufs Auge zu drücken, gibt es in jeder Altersklasse und sowohl im Rechtsanwalts- als auch im Notariatsbereich.
Ich denke auch, dass man nicht generell sagen kann, dass die Arbeit im Notariat oder im Rechtsanwaltsbereich anspruchsvoller ist. Es gibt in beiden Bereichen anspruchsvolle Tätigkeiten und ebenso Routinetätigkeiten, die ohne großes Nachdenken von der Hand gehen. Ich arbeite in beiden Bereichen und kann nur sagen, dass das Notariat häufig mehr Zeit in Anspruch nimmt, wenn man es genau nimmt und nicht ohne großes Nachdenken Textbaustein auf Textbaustein setzt. Da hat die Kollegin aus dem Anwaltsbereich dann evtl. 20 Schreiben geschafft, während man selbst 2 Beurkundungen vorbereitet hat.
Eine Unart, die ich auch schon häufig erlebt habe, ist der Versuch von Chefs, unliebsame Personalgespräche an die Angestellten zu deligieren. Das ist ein Himmelfahrtskommando. Ich kann Kollegen fachlich schulen, wenn sie lernbereit sind, und ich kann die Kollegen auf Probleme ansprechen, die ich im persönlichen Umgang mit ihnen habe (wenn der Kollege z. B. Stinke-Essen an seinem Schreibtisch isst, extrem laut telefoniert oder kein oder zu viel Deo benutzt). Wenn es aber um Themen wie Überstunden, Urlaub und Gehalt geht, dann ist es die Aufgabe des Chefs, sich mit den Angestellten im 4-Augen-Gespräch darüber auseinanderzusetzen. Wenn ich als Angestellte mit solchen Themen auf Kollegen zugehe und ihnen sage, dass mir da dieses oder jenes nicht passt, habe ich spätestens ab dann eine noch miesere Zeit im Büro, weil ich dann als Buhfrau dastehe. Von daher kann ich es nur zu gut verstehen, dass man die ganze Geschichte dann nur noch zügig beenden will.
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tweety79
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#40

21.02.2019, 21:09

Danke Pitt, genau darum geht es mir!!! Du hast es voll und ganz auf den Punkt gebracht. Die Chefs wollen ihre Verantwortung abgeben und ich soll am liebsten die ganzen unliebsamen Dinge machen, damit sie nicht als der Buhmann dastehen. Da kamen schon so Sprüche, wie "Nicht, dass sich dann XY auf den Schlips getreten fühlt" Das verstehe ich nicht unter guter Personalführung. Auch was die Kollegen angeht, hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Und auch da muss ich sagen, dass es nicht nur die alteingesessenen Kollegen sind. Bei uns eher im Gegenteil, es sind die letzten die gekommen sind, die denken, die können sich alles erlauben bzw. versuchen, die Chefrolle zu übernehmen. Und die Chefs verschließen die Augen und sagen nur, dass XY eben sehr dominant ist. Aber nichts von Grenzen setzen...
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