wo soll ich anfangen? Ich bin in einer Einzelanwaltskanzlei als einzige Mitarbeiterin tätig. In den vergangenen Jahren war es immer so, dass wir am letzten gemeinsamen Arbeitstag 1-2 Stunden im Büro zusammensaßen und dann ist jeder seiner Wege gegangen. Mein Chef wollte dieses Jahr dieses Zusammensitzen ausfallen lassen. Ich hatte darüber nachgedacht und wollte das so nicht stehen lassen und sprach ihn darauf an, dass ich es - trotz diverser unschöner Vorfälle in diesem Jahr - schön fände, wenn die "Feier" trotzdem stattfindet. Ich hatte ihm zugesichert, dass ich mich auch darum kümmern würde. Bis dahin bin ich jedoch davon ausgegangen, dass wir wie immer nur zu zweit sind.
Vor zwei Wochen kam er dann und meinte, ob wir nicht die Referendare einladen sollten, er würde diese Entscheidung ebenfalls mir überlassen. Als ich dann den Referendaren das letzte Mal sah, wusste er bereits, dass eine Weihnachtsfeier stattfinden wird und ich ihn ansprechen würde. Ich war so baff, dass ich gar nichts gesagt habe.
Gestern hatte ich meinen Chef noch einmal darauf angesprochen und nachgefragt, wie ich mit der neuen Situation umgehen soll, da ich weder die Zeit, noch das Geld habe, hier eine Weihnachtsfeier für mittlerweile 4 Personen auszurichten (und ehrlicherweise fehlt mit zwischenzeitlich komplett die Lust darauf). Er grinste mich daraufhin nur an und meinte, es wär mein Projekt. Ich solle Einladungen an beide Referendare versenden und mich kümmern. Ansonsten gäbe es Tee, Kaffee und Kekse ja in der Kanzlei.
Ich habe mich ganz schön verrannt, mit meinen guten Willen, hier doch noch was reißen zu wollen.
Damit bin ich anscheinend auch ganz allein, denn sonst interessiert sich niemand dafür. O-Ton meines Chefs: "Ich wäre dann am 21. um 12 Uhr durch die Tür. Und tschüss!" Was mach ich denn jetzt und wie soll ich die Einladung formulieren? Es kommt mir gerade alles so falsch vor und dabei habe ich doch den Schreibtisch voll mit Arbeit.
liebe Grüße
Frau Geheimrat
