Umgang mit ignoranten Kollegen?

Hier hinein gehören alle Themen rund um Büroorganisation, Büroverwaltung, Kanzleiorganisation etc.
Alegría
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#31

06.11.2015, 11:33

Ich würde sie auch freundlich konfrontieren. Wie man an dem Beispiel mit dem Kuchen gemerkt hat, wird es ihr dann schon sehr unangenehm wenn man das anspricht.

Sie gleich zu behandeln und sie ebenfalls nicht zu grüßen etc., das würde ich nicht machen. Damit begibst du dich auf ihr Niveau.

Ich handhabe das auch so wie jojo, ich sage in solchen Situation dann auch zuckersüß "Einen wunderschönen guten Morgen auch Ihnen Frau XY".

Irgendwann hat sie das Ganze dann wahrscheinlich echt satt :-D
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AliceImWunderland
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#32

06.11.2015, 12:37

Wir haben auch so einen Kollegen. Als er vor vielen Jahren hier angefangen hat, hat er direkt am Anfang zu allen gesagt, dass er weder an irgendwelchen Geschenken sich beteiligt, noch irgendwelchen Geburtstagskuchen (ist hier üblich) bringt, noch an irgend einer Feier (Weihnachten, Karneval) teilnimmt, noch ein Fan von Smalltalk ist und im übrigen in Ruhe gelassen werden möchte. Er sitzt den ganzen Tag in seinem Einzelbüro, spricht nur das nötigste mit Kollegen, ist immer sachlich-unfreundlich und beteiligt sich an keinerlei Büroleben. Als etwas Schweres mal in den Keller gebracht werden musste und eine Kollegin ihn fragte, ob er mal kurz mithelfen kann, meinte er: "Steht nicht in meinem Arbeitsvertrag".

Einerseits finde ich es nicht schlimm, wenn er so ist. Schließlich hat er es von Anfang an "angekündigt". Andererseits frage ich mich manchmal, was muss einem Menschen im Leben widerfahren sein, damit er zu so einem "Stinkstiefel" wird.
Warum ist am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig?!

Ich habe kein Whatsapp und ich werde auch keins bekommen. Ich stehe auf Datenschutz und bin voll Threema.
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#33

08.11.2015, 10:02

Hm, Konfrontation ist gut und schön. Kann aber auch gar nichts bringen.

Ich arbeite als einzige Juristin in einer Abteilung mit etwa 15 Leuten. Am Anfang lief es recht gut, auch wenn ich nicht täglich alle sehe.
Ich wurde von allen gegrüßt, es gab immer mal wieder mit dem einen oder anderen etwas Smalltalk und Kuchen wurde entsprechend angekündigt.

Vor etwa anderthalb Jahren begann es, dass ich von einigen nicht mehr gegrüßt wurde. Smalltalk gibt es so gut wie gar nicht mehr; und wenn etwa alle zwei bis drei Monate doch, dann nur noch mit derselben Person. Verabschieden geschieht nur noch durch etwa zwei Leute. Wenn es Kuchen gibt, bekomme ich manchmal eine Info, öfter auch nicht.

Anfangs habe ich mich innerlich aufgeregt und irgendwann eine Kollegin, mit der ich vorher ein recht gutes Verhältnis hatte und die mich plötzlich mit ihrem Allerwertesten nicht mehr ansah, angesprochen, was das Problem sei. Ich bekam eine schnippische, kryptische Antwort aus einem Satz und ein Aus-der-Tür-Rauschen.

Mittlerweile ist es eben so. Wenn ich an den anderen Büros vorbei muss, grüße ich nett und freundlich (und denke mir meinen Teil). Wenn es Kuchen samt Info gibt, lasse ich ihn oft ausfallen. Ich bringe ab und an Kuchen mit und lege einen Zettel dazu, da alle die Küche nutzen, oder schicke eine Mail an alle.

Und ansonsten: Ich kann und will mir unkollegiales Verhalten und Unhöflichkeit nicht vorwerfen lassen. Was die anderen mir gegenüber denken, zeigen zu müssen? Sie können mich mal... Darüber aufregen, bringt nichts und kostet mich Nerven, die ich dafür echt nicht erübrigen will.
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#35

08.11.2015, 19:49

Ich finde es ok, wenn Aculita damit umgehen kann. Ich persönlich könnte und kann das nicht. Ich verbringe, wie sicherlich die meisten hier, den größten Teil des Tages im Büro. Wenn dann ständig eine schlechte Stimmung oder das Ignorieren von unmittelbaren Kollegen an der Tagesordnung wären, würde sich das vermutlich auf mein Privatleben und irgendwann auf die Arbeitsleistung niederschlagen. Von daher will ich solche Probleme gelöst haben. Das heißt nicht, dass ich mir allen gut Freund sein muss, aber einen respektvollen Umgang erwarte ich.
Liebe Grüße

Das Lämmchen Bild
samsara
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#36

09.11.2015, 09:36

AliceImWunderland hat geschrieben:Wir haben auch so einen Kollegen. Als er vor vielen Jahren hier angefangen hat, hat er direkt am Anfang zu allen gesagt, dass er weder an irgendwelchen Geschenken sich beteiligt, noch irgendwelchen Geburtstagskuchen (ist hier üblich) bringt, noch an irgend einer Feier (Weihnachten, Karneval) teilnimmt, noch ein Fan von Smalltalk ist und im übrigen in Ruhe gelassen werden möchte. Er sitzt den ganzen Tag in seinem Einzelbüro, spricht nur das nötigste mit Kollegen, ist immer sachlich-unfreundlich und beteiligt sich an keinerlei Büroleben. Als etwas Schweres mal in den Keller gebracht werden musste und eine Kollegin ihn fragte, ob er mal kurz mithelfen kann, meinte er: "Steht nicht in meinem Arbeitsvertrag".

Einerseits finde ich es nicht schlimm, wenn er so ist. Schließlich hat er es von Anfang an "angekündigt". Andererseits frage ich mich manchmal, was muss einem Menschen im Leben widerfahren sein, damit er zu so einem "Stinkstiefel" wird.
Ein Stück weit kann ich den Kollegen verstehen. Ich arbeite in einer recht großen Firma und ich kann gar nicht sagen, wie sehr mir der Büroklatsch auf die Nerven geht. Ständig stehen irgendwo 2/3 Leute zusammen beim Ratschen. Ich frag mich manchmal echt, ob die nichts zu tun haben. Dann gibt es in meiner unmittelbaren Büronähe zwei Kolleginnen, die jedem jeden Tag ihre Befindlichkeiten mitteilen müssen. Die beiden darf man auf keinen Fall fragen, wie es geht - natürlich immer schlecht :roll: Und so was finde ich sehr anstrengend. Da sitze ich ehrlich gesagt auch lieber den ganzen Tag in meinem Büro, habe die Türe zu und somit meine Ruhe. Das heißt aber nicht, dass ich mich bei Feiern etc. ausschließe, oder unfreundlich bin. Nur das ständige Ratschen und vor allem Tratschen geht mir total auf den Zeiger.
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#37

09.11.2015, 11:24

Also eine Konfrontation gab es hier nicht. Mittlerweile ist es aber auch so, dass die entsprechende junde Dame grüßt und auch, wenn sie mit mir redet, durchaus freundlich ist. Vielleicht hat sie selber gemerkt, dass sie sich nicht so gut verhalten hat, vielleicht war sie anfangs aber auch nur unsicher oder schüchtern?! Kann alles sein. Aber hier ist mittlerweile ein besseres Klima. Ich danke aber allen für ihre Kommentare und Erfahrungen. :)
Alegría
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#38

10.11.2015, 09:28

samsara hat geschrieben:Ein Stück weit kann ich den Kollegen verstehen. Ich arbeite in einer recht großen Firma und ich kann gar nicht sagen, wie sehr mir der Büroklatsch auf die Nerven geht. Ständig stehen irgendwo 2/3 Leute zusammen beim Ratschen. Ich frag mich manchmal echt, ob die nichts zu tun haben. Dann gibt es in meiner unmittelbaren Büronähe zwei Kolleginnen, die jedem jeden Tag ihre Befindlichkeiten mitteilen müssen. Die beiden darf man auf keinen Fall fragen, wie es geht - natürlich immer schlecht :roll: Und so was finde ich sehr anstrengend. Da sitze ich ehrlich gesagt auch lieber den ganzen Tag in meinem Büro, habe die Türe zu und somit meine Ruhe. Das heißt aber nicht, dass ich mich bei Feiern etc. ausschließe, oder unfreundlich bin. Nur das ständige Ratschen und vor allem Tratschen geht mir total auf den Zeiger.
Danke Samsara, jetzt fühl ich mich endlich nicht mehr so asozial :pfeif Mir geht es nämlich auch oft so, ich habe nichts gegen einen Plausch einzuwenden, aber es hört oft einfach nicht mehr auf. In der Kanzleiküche wird das komplette Kanzleigeschehen kommentiert, im Büro stundenlang über dieses und jenes gequatscht. Und ich denke mir so oft, hey ich will einfach nur arbeiten. Am Ende des Tages kommt dann oft „ich hab so viel zu tun, ich weiß gar nicht wie ich das schaffen soll“ und dann denke ich mir auch, hey Leute, ein zwei Stunden weniger Ratschen und schon sieht der Schreibtisch am Abend besser aus. Aber da echt viele gerne und lange im Büro ratschen, glaube ich schon dass mit mir etwas nicht stimmt, wenn ich zur Arbeit komme und dort auch meine Arbeit machen will :lolaway

Ich hatte mal zwei Kolleginnen, die sind morgens schon um halb acht ins Büro gekommen und waren nur am Ratschen. Als ich dann um 9 Uhr kam, waren sie immer noch am Ratschen, um halb zehn immer noch und dann haben sie zu mir gemeint, es ist ja so schlimm wie viel im Büro zu tun ist und dass ich ja immer erst um 9 Uhr komme, sie wären ja immer schon um halb acht da. Dann konnte ich es mir auch nicht verkneifen zu sagen, dass es nichts bringt 1,5 Stunden früher ins Büro zu kommen um dann dort zu Ratschen.
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#39

10.11.2015, 09:39

Vielleicht stimmt mit uns wirklich etwas nicht :mrgreen: Während morgens mein PC hochfährt, setze ich Wasser für meinen Tee auf und fange an zu arbeiten.

Ich quatsche auch, gehört einfach dazu. Ich stehe aber nicht erst eine halbe Stunde in der Küche, dann im Nachbarbüro 1 dann im Nachbarbüro 2 und dann noch aufm Gang zum Quatschen. Gestern kam eine Kollegin rein, als ich gerade eine ganz verzwickte Akte auf dem Tisch hatte. Hab dann nur ganz kurz gesagt, dass ich grad nicht kann (sie wollte mir was von den überfüllten Straßen erzählen). Eine viertel Stunde später sah ich sie dann bei einer anderen Kollegin, der sie es dann erzählt hatte. Manche haben aber auch einen Drang, ihren Mist loszuwerden - egal beim wem :roll:
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#40

10.11.2015, 10:00

samsara hat geschrieben:Vielleicht stimmt mit uns wirklich etwas nicht :mrgreen: Während morgens mein PC hochfährt, setze ich Wasser für meinen Tee auf und fange an zu arbeiten.
Also ehrlich, was ist denn das für eine Art und Weise ;-)
samsara hat geschrieben:Ich quatsche auch, gehört einfach dazu. Ich stehe aber nicht erst eine halbe Stunde in der Küche, dann im Nachbarbüro 1 dann im Nachbarbüro 2 und dann noch aufm Gang zum Quatschen. Gestern kam eine Kollegin rein, als ich gerade eine ganz verzwickte Akte auf dem Tisch hatte. Hab dann nur ganz kurz gesagt, dass ich grad nicht kann (sie wollte mir was von den überfüllten Straßen erzählen). Eine viertel Stunde später sah ich sie dann bei einer anderen Kollegin, der sie es dann erzählt hatte. Manche haben aber auch einen Drang, ihren Mist loszuwerden - egal beim wem :roll:
Ja das Gefühl hab ich auch, es geht gar nicht darum, wirklich mit jemandem ein Gespräch zu führen, sondern lediglich darum, seinen Mist loszuwerden. Meine Kollegin erzählt mir jeden Morgen was sie am Abend zuvor gekocht hat, welche Lebensmittel sie noch im Kühlschrank hat und welche davon bald verbraucht werden müssen, welchen Schrank sie bei sich Zuhause ausgeräumt oder eben nicht ausgeräumt hat (sie ist seit Monaten am Wohnung ausräumen) und sogar in allen Einzelheiten was sich in diesem Schrank befindet, also so "in der ersten Schublade sind Socken, da hab ich viel zu viele, die muss ich aussortieren. In dem einen Fach habe ich noch viele T-Shirt, da werde ich ein paar davon als Schlafanzug nehmen, ein paar muss ich glaub ich auch wegschmeißen usw. usw. :roll:
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