Aktenführung - wie nur? Jobcenter macht mich wahnsinnig!!!

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choernch
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#1

29.09.2015, 21:07

Ich kriege gerade eine Krise und suche Ratschläge oder Ideen.

Wir machen viel Sozialrecht und haben viel mit dem Jobcenter zu tun. Bisher habe wir immer wenn ein Mdt. kam zu jedem Bescheid ein Aktenzeichen angelegt. Unter dem Aktenzeichen wurde dann Widerspruch, Schriftverkehr und ggg. Klage angelegt.

Jetzt schickt das Jobcenter nicht nur bis zu 8! Bescheiden pro Tag, teilweise auch für gleiche Zeiträume, sondern macht auch z.B. einen Widerspruchsbescheid für mehrere Widersprüche oder splittet Widersprüche o.ä.

Das führt zu totalem Chaos in der Akte. Wir heften jetzt schon alle Akten einer Person in einen Ordner, aber man ist halt nur am Suchen.

Wie führt ihr solche Akten?
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LuzZi
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#2

30.09.2015, 08:43

Heftstreifen! Und wenn mehrere Widersprüche in einem Bescheid beschieden werden, dann jeweils eine Kopie des Widerspruchsbescheides zu dem jeweiligen Grundbescheid. Macht die Akten zwar schneller dick, aber man verliert so weniger den Überblick.
Egal wie tief man die Messlatte der Dummheit setzt, es gibt jeden Tag jemanden, der bequem darunter durchlaufen kann.
Maddien
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#3

30.09.2015, 08:45

Tja, es geht nur über penible Aktenführung. Jeder (Widerspruchs-)Bescheid bekommt eine eigene Tabe und die Zeiträume und Zusammenhänge werden in Excel erfasst. Ansonsten ist es nur zu leicht, den Überblick zu verlieren und schlimmstenfalls mit einem Anspruch hinten runter zu fallen, nur weil gegen einen einzelnen Bescheid nicht rechtzeitig Widerspruch eingelegt oder gegen einen einen Widerspruchsbescheid nicht Klage eingereicht wurde. Selbstverständlich gilt das alles auch, solange das Klageverfahren gegen den ersten Widerspruchsbescheid noch läuft, jahrelang nichts passiert und fleissig weitere Bescheide erlassen werden. Ein Schelm wer sich böses dabei denkt. Die kruden Entscheidungen zu Einbringung weiterer Bescheide in laufende Verfahren helfen da auch nicht gerade weiter.

Im Ergebnis halten wir uns, solange es irgend geht, von Sozialrecht fern. Es wird ja gerne geunkt, dass Anwälte das aus Kostengründen oder wegen der "üblichen" Klientel meiden würden - die praktischen Gründe gehen da völlig unter.
läuft...
:huch
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