Mitarbeiter bei Krankheit

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katuscha
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#11

08.06.2015, 10:01

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Tigerle
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#12

08.06.2015, 11:11

Ich kann hier aus zwei Sichten antworten.

Zum einen aus der Sicht der Angestellten. Hier war es so, dass der Chef dann was ging (Post, Fristen) allein erledigt hat, und teilweise dann doch einiges liegen geblieben ist.

Aufgrund dieser Erfahrungen habe ich mich ja dann auch selbständig gemacht und biete nun meine Dienste als Schreib- & Kanzleiservice an. Allerdings bin ich damit inzwischen auch schon so eingespannt, dass ich so gut wie keine Vor-Ort-Termine mehr anbieten kann. Ich habe einige Stammkunden die auf mich zurückgreifen, wenn deren Kraft erkrankt oder im Urlaub ist.

Es kommt natürlich einfach drauf an, auf was Dein Chef großen Wert legt. Es gibt ja auch E-Büros, die das Telefon annehmen (das biete ich aber z.B. nicht an).

Wie Pitt schon gesagt hat, wenn Ihr jemand vor Ort braucht, dann mal im Internet suchen.

Wenn es aber auch per Mail/Fax abgewickelt werden kann, dann werdet Ihr auch schon hier im Forum fündig. Nicht nur ich sondern z.B. auch Katuscha sind entsprechend tätig.
Alegría
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#13

08.06.2015, 15:58

Wir sind hier zu zweit. Wenn eine von uns Urlaub hat und die andere krank wird oder beide krank werden, dann ist das immer ein riesiges Problem. Bisher bin ich auch krank reingekommen, habe mir aber geschworen, dass ich das zukünftig nicht mehr machen werde. Es ist ja auch nicht so, dass der Chef einen früher Heim lässt dann o.ä. Meine Kollegin ist mal mit einer Gehirnerschütterung ins Büro gekommen!!! Wir haben zur Not noch Studenten, die das Telefon nehmen können, aber der Chef besteht darauf, dass eine der Fachkräfte da ist. Aber wie gesagt, meine Kollegin und ich haben beide gesagt, dass wir das zukünftig so nicht mehr machen werden.
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Anahid
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#14

08.06.2015, 17:13

Ich glaub, das ist (gerade in kleineren Kanzleien) überall gleich. Auch ich sitze hier als einzige Fachkraft. Wenn ich Urlaub habe oder mal krank bin, hält man sich notdürftig über Wasser. Wenn ich mal länger ausfalle, dann wird das hier ein Riesenproblem. Darum komme ich, so wie viele andere auch, krank arbeiten und sitze hier stellenweise vor oder nach Urlauben bis mitten in der Nacht, damit ja nichts liegen bleibt und nur das noch ansteht, was in meinem Urlaub halt reinkommt. Bedeutet auch, dass nach meinem Urlaub der Tisch überquillt und die Erholung des Urlaubs spätestens nach dem zweiten 12-Stunden-Tag ihre Koffer packt und sich ganz schnell verabschiedet. :-?
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#15

12.06.2015, 16:59

Also wir sind in unserer kleinen Kanzlei mit einer Anwältin auch zu zweit mit 20/30 Wochenstunden. Freitags und an manchen Nachmittagen bin ich immer allein. Wenn einer Urlaub hat oder krank ist, dann springt der andere für ihn ein. Dass wir beide zur selben Zeit krank sind, kam noch nie vor. Wir sind, zum Glück für die Chefin, sehr robust und selten krank :D Allein würde Chefin nie klarkommen...
In meiner alten Kanzlei war das auch so, allerdings kam da der Chef gut ohne uns aus.

Wie ist das bei euch dann mit den Mehrarbeitstunden, die anfallen, wenn ihr eure Kolleginnen vertretet? Werden die ausbezahlt oder müsst ihr abfeiern?
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Morgenmuffel
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#16

15.06.2015, 07:43

Raven7 hat geschrieben:Danke für Eure Antworten!
Meine Chefs sind zwar zu zweit, aber alleine klarkommen tun sie nicht, sie sehen auch nicht ein dann etwas zu machen. Ich fände es einfach vom Chef vorausschauender sich da mal etwas zu überlegen. Ich gehe auch immer krank zur Arbeit wenn es irgendwie geht, aber die nächsten zehn Jahre wollte ich das eigentlich nicht mehr so machen. Ich war jetzt schon zwei Wochen allein weil Azubi krank war und die viele Arbeit hat sich angestaut ohne Ende, aber das stört die Chefs natürlich auch nicht, da heißt es dann nur "wie das Schreiben ging noch nicht raus".
Sag mal, haben wir die selben Chefs? Das ist bei uns nicht anders. Bei uns kommen die Chefs auch nicht alleine klar. Und wenn ich alleine bin, weil Azubi krank ist, dann werde ich null komma null entlastet, sondern kriege noch mehr Arbeit. Die Überlegung war bei uns auch, einmal eine Schreibkraft einzustellen, die bei Bedarf einspringen kann, aber ich sehe da auch Probleme. Wenn die nicht ständig da ist, hat sie keine richtige Ahnung vom Ablauf bzw. kennt das Programm auch nicht so gut. Und ob die mal zwei Wochen am Stück, 8 Stunden am Tag kommt, wenn ich im Urlaub bin und Azubi ggf. krank, glaube ich kaum.
Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. (Kurt Tucholsky)
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#17

15.06.2015, 11:21

Also zunächst darf ich mal die Frage beantworten: Ja, ich glaube, dass wir alle die gleichen Chefs haben!

Bezüglich der Kompensierung von Arbeitskraft im Falle von Krankheit oder Urlaub läuft es ja scheinbar wirklich überall nach dem gleichen Muster ab, das da lautet, dass es keine Vertretung gibt.

Es hat sich außerdem mittlerweile eingebürgert, krank in die Arbeit zu kommen, ohne sich die notwendige Erholungszeit zu nehmen. Die Schnelllebigkeit usw. hält hier leider gnadenlos Einzug.

Ein Konzept, welches von einer Kanzlei verfolgt wurde, für die ich gearbeitet hatte, sah wie folgt aus:

Die Kanzlei bestand aus zwei festangestellten Fachkräfte (Vollzeit) und fünf Rechtsanwälten. Im Falle von Urlaub bzw. Krankheit, also so, dass beide Vollkräfte nicht da sind, wurde die Arbeit über eine externe Schreibkraft aufgefangen, die dann aber auch so flexibel abgerufen wurde, dass von einen Tag auf den anderen Tag eine Arbeitskraft da war. Diese Flexibilität hat natürlich mehr Geld gekostet. Es war nicht eine spezielle Schreibkraft, sondern die Beauftragung erfolgt eben über die hier schon angesprochene Agenturen.

Wirkliche Kompensierung der fachlichen Sekretariatsarbeit konnte hier natürlich nicht erfolgen. Leider hat sich auch ein beauftragter "Sekretariatsservice" für unsere Kanzlei nicht als eine gangbare Alternative herausgestellt, einfach weil die Überbrückungsphasen für einen solche zu kurz waren und sich diese Dienste auch erst hätten einarbeiten müssen.

Im Endeffekt also einfach standardmäßige Unterbesetzung.
Piwi12
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#18

15.06.2015, 15:09

Raven7 hat geschrieben: Meine Chefs sind zwar zu zweit, aber alleine klarkommen tun sie nicht, sie sehen auch nicht ein dann etwas zu machen. Ich fände es einfach vom Chef vorausschauender sich da mal etwas zu überlegen.

Da geht es Dir einfach zu 1000 % wie mir. Etwas in der eigenen Kanzlei tun? What? Niemals.

Mittlerweile habe ich eine Kollegin die 4 Tage die Woche kommt und eine Dame die 1x wöchentlich kommt. Wir haben zwei Anwälte. Ein Ehepaar.

Da ich nächste Woche operiert werde musste natürlich vorher geklärt werden was an den Tagen ist, wo die 4 Tageskollegin nicht da ist (in dem Fall immer Freitags), denn die Dame die 1x wöchentlich kommt, kann auch nicht jeden Freitag.
Da wurde hier eine Diskussion draus gemacht, dass an einem Tag eventuell mal das Telefon durch die Anwälte bedient werden muss. Da geht hier schon die Welt unter. :pfeif

Was würden die ohne uns nur machen. Teilweise, aufjedenfall untergehen.
You're braver than you believe, stronger than you seem and smarter than you think.

- Christopher Robin -
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