Läuft es bei anderen Kanzleien auch so ab?

Hier hinein gehören alle Themen rund um Büroorganisation, Büroverwaltung, Kanzleiorganisation etc.
Kaffeeschubse

#41

22.09.2015, 11:24

Kaffeeschubse hat geschrieben:
Rehlein87 hat geschrieben:Nein es gibt wie gesagt weder zusätzliche Vergütung noch Freizeitausgleich.
Es wird einfach nicht gerne gesehen, wenn man Punkt 8.00 Uhr beginnt und um 17.00 Uhr Feierabend macht.
Kann es sein, daß Du 1 Stunde Mittagspause hast? Dann wäre das korrekt.
Neeeee, ich habe nicht richtig gelesen bzw. zu schnell geschrieben. Du sagtest ja, daß Du nicht pünktlich 17.00 Uhr Feierabend machst. :oops:

Aaaber, aufgrund des Mindestlohns hat Dein Chef doch sowieso eine Dokumentationspflicht. Schreib Deine Überstunden in den Kalender und frag´Ende des Monats mal nach.
Benutzeravatar
skugga
Teilzeittrollin
Foreno-Inventar
Beiträge: 2992
Registriert: 04.04.2006, 22:32
Beruf: ReFa
Software: RA-Micro
Wohnort: Jepp, durchaus.

#42

22.09.2015, 11:29

Kaffeeschubse hat geschrieben:Aaaber, aufgrund des Mindestlohns hat Dein Chef doch sowieso eine Dokumentationspflicht.
Sorry, aber so pauschal ist das Quatsch. Die Dokumentationspflicht besteht nur für bestimmte Branchen und ansonsten immer für Minijobs.
Milchreis schmeckt ganz vorzüglich, wenn man ihn kurz vor dem Verzehr durch ein saftiges Steak ersetzt.
Maddien
Kennt alle Akten auswendig
Beiträge: 652
Registriert: 17.08.2015, 17:25
Beruf: Rechtsfachwirt
Software: RA Win 2000
Wohnort: Hamburg

#43

22.09.2015, 11:30

Wollts gerad schreiben. In der "Schwarzarbeiterbranche" sind wir zum Glück nicht tätig...
läuft...
:huch
Pitt
...ist hier unabkömmlich !
Beiträge: 3278
Registriert: 12.07.2012, 10:15
Beruf: RA-Fachangestellte
Software: Phantasy (DATEV)

#44

22.09.2015, 12:15

Eine ganze Weile habe ich hier auch kostenlos Überstunden geleistet. Wir haben hier gleitende Arbeitszeit. Ich fange immer zwischen 7.15 und 7.30 Uhr an und bin bei der vereinbarten und vergüteten 38-Stunden-Woche immer bis 17.00 Uhr, teilweise bis 18.00 Uhr geblieben. Ich kam dann i. d. R. auf eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 42 - 45 Stunden. Abfeiern ist hier nicht möglich, weil ich in meiner Abteilung Einzelkämpfer bin. Die Mittagspause (30 Minuten) habe ich meist am Schreibtisch verbracht und nebenbei gegessen. Irgendwann hat es mir dann gereicht und ich habe meinem Chef erklärt, um wie viel Uhr ich bei der vergüteten Arbeitszeit regulär Feierabend habe. Es ist hier so: Es zählt nicht, wie früh jemand bereits im Büro erscheint und wie viel er da wegarbeitet. Für die Chefetage ist es wichtiger, dass man abends möglichst lange am Schreibtisch bleibt. Das macht Eindruck. Oft kam mein Chef auch erst um kurz vor fünf mit wichtigen Sachen an meinen Schreibtisch getapert, die dann unbedingt noch am selben Tag rausmussten. Ich habe nichts dagegen, mal länger zu arbeiten, wenn es nötig ist. Aber das entwickelte sich hier zu einem Dauerzustand. Inzwischen guckt Chef zwar immer noch auf die Uhr, wenn ich pünktlich gehe, ab und zu kommt auch mal ein Spruch, aber damit kann ich leben.
Benutzeravatar
AliceImWunderland
Foreno-Inventar
Beiträge: 2388
Registriert: 24.09.2013, 13:47
Beruf: RA-Fachangestellte
Software: Phantasy (DATEV)

#45

22.09.2015, 13:01

Pitt hat geschrieben: Ich habe nichts dagegen, mal länger zu arbeiten, wenn es nötig ist. Aber das entwickelte sich hier zu einem Dauerzustand. Inzwischen guckt Chef zwar immer noch auf die Uhr, wenn ich pünktlich gehe, ab und zu kommt auch mal ein Spruch, aber damit kann ich leben.
Ich frage mich immer, was in den Köpfen der Chefs vorgeht. 40 Stunden in der Woche bezahlen und 45 Stunden bekommen, und das ganz ohne jeden Skrupel. Das verstehe ich nicht. Ich komme ja auch nicht morgens beim Bäcker auf die Idee: jetzt habe ich 2 Brötchen bezahlt, nun möchte ich aber noch ein Brötchen umsonst dazu. Und das soll jetzt bitte Dauerzustand sein. :motz
Warum ist am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig?!

Ich habe kein Whatsapp und ich werde auch keins bekommen. Ich stehe auf Datenschutz und bin voll Threema.
:naegel
Maddien
Kennt alle Akten auswendig
Beiträge: 652
Registriert: 17.08.2015, 17:25
Beruf: Rechtsfachwirt
Software: RA Win 2000
Wohnort: Hamburg

#46

22.09.2015, 13:07

In den allermeisten Fällen zählt für Chefs halt nur der _eigene_, finanzielle Vorteil. Da sind MItarbeiter die ohne Widerstand Mehrarbeit leisten natürlich herzlich willkommen. Mitarbeiterzufriedenheit usw sind lästige Themen, die nur auf den Tisch kommen wenn es unbedingt sein muss.
läuft...
:huch
tiko73

#47

22.09.2015, 13:10

Und dabei wird dann gerne übersehen, dass zufriedene Mitarbeiter motivierter sind und deshalb auch mehr leisten - manchmal könnte das Leben so einfach sein :-)
Rehlein87

#48

22.09.2015, 16:47

Natürlich wären Mitarbeiter da viel motivierter, aber ich sehe es genauso wie Maddien, dass es heutzutage leider nur um den finanziellen Vorteil geht. Find ich sehr schade, dass anscheinend nur noch das zählt.
tiko73

#49

22.09.2015, 16:55

Aber motivierte Mitarbeiter schaffen an sich schon mehr - und ein motivierter und respektierter Mitarbeiter ist durchaus auch bereit, bei Erforderlichkeit (gerne) mal länger zu machen, wenn es eben auch anerkannt wird. Und sowas ist schon irgendwie auch ein geldwerter Vorteil :-)
Ich bin zum Glück in einer Kanzlei gelandet, wo es so läuft - und bin der Meinung, dass sich da ganz viele Chefs mal auch dran orientieren sollten.

Ach ja, motivierte und respektierte Mitarbeiter sind i.d.R. auch deutlich seltener krank :-)
Maddien
Kennt alle Akten auswendig
Beiträge: 652
Registriert: 17.08.2015, 17:25
Beruf: Rechtsfachwirt
Software: RA Win 2000
Wohnort: Hamburg

#50

22.09.2015, 17:12

..und zufriedene Mitarbeiter sind wertvolles Kapital bei der Bindung von Mandanten. Wie stark sich das auswirkt, hat selbstverständlich immer mit Art des Büros, Kommunikationswegen usw zu tun. Wenn die Mitarbeiter sich wohlfühlen, signalisieren sie dies natürlich auch bewusst und unbewusst nach außen hin - insbesondere über eigenes, echtes Interesse für die Anliegen der Mandanten.

Ich kann da immer nur den Kopf schütteln, wenn ich an den Betrieb meines Vaters denke, der nun demnächst an die Börse gehen möchte (der Betrieb, nicht mein Vater...). Früher gab es dort im Hause (in einem altehrwürdigen Gebäude) drei festangestellte Pförtner, die jeden der 2000 Mitarbeiter kannten und immer wussten, wann wer wie und wo zu finden war. Und wenn das mal nicht der Fall war, wussten sie, wen sie fragen mussten. Mittlerweile ist der Firmensitz ein Prunkbau. Am Eingang sitzen Mitarbeiter einer Zeitarbeitsfirma, die nicht im Ansatz nach Haustarif bezahlt werden. Da sie ständig ausgetauscht werden, kennen sie natürlich auch nicht die Mitarbeiter des Hauses. Wenn ich dort nun den Tresen beobachte und belausche, ist die häufigste Antwort "oh, da kann ich Ihnen nicht helfen". Früher wäre das unvorstellbar gewesen. Die Zeitarbeitsfirma mag günstiger für den Börsengang sein, aber ob das auf Dauer für das Unternehmen besser ist...

...um zum Thema zurückzukehren: Das fängt bei uns ja schon bei den Azubis an. In unserer Klasse waren "damals" einige dabei, die 3 Jahre lang Kaffee gekocht und Akten aus dem Archiv geholt haben. Da werd ich agressiv...
läuft...
:huch
Antworten