Mausilein30 hat geschrieben:Ich habe vor einiger Zeit meinen Arbeitgeber gewechselt. Hier ist totales Chaos. Ein paar Beispiele:
Habe zahlreiche Akten in den Schränken gefunden, die
a) seit Jahren erledigt sind und hätten archiviert werden müssen
b) seit Jahren erledigt sind und falsch (oftmals zu wenig) abgerechnet wurden
c) seit Jahren überhaupt nicht abgerechnet wurden (obwohl Urteil vor Jahren ergangen ist)
d) nur teilweise bearbeitet wurden (KFA fehlt oder Rg an Mdt/RSV/Gegner)
e) jahrelang vom RA/RA-Fachgest. nicht bearbeitet wurden
f) schlecht bearbeitet sind (Mdt./Gegner/Dritte wurden nicht erneut angeschrieben/angemahnt, Unterlagen angefordert etc.)
g) unüberschaubar sind (Schreiben falsch abgeheftet oder Fehlen, Rg. nicht angemahnt oder nicht in Akte abgeheftet und erst recht nicht verbucht)
In ein paar Akten sind die Ansprüche verjährt u.a. auch Honorarforderung.
Aktenvermerke gibt es selten.
Aus Urteilen wird sofort vollstreckt unabhängig davon, ob Urteil nur gg. Sicherheitsleistung vollstreckbar ist; Klausel und Zustellbescheinigung vorhanden sind. Vergleiche werden auch nicht dem gegn. RA im Parteibetrieb zugestellt. Stattdessen wird versucht, zu vollstrecken.
Wenn ein Urteil ergangen ist und es im Tenor heißt: Kläger trägt 40 % der Kosten und Bekl. trägt 60 %, wird dem Mdt. (Kläger) eine Liquidation über 40 % unserer Gebühren übersandt
Man findet aber auch Akten, wo dem Mdt. die Kosten eines Haupt- und Unterbevollm. in Rechnung gestellt werden, obwohl wir die Hauptbevollm. sind und alle Termine selbst wahrgenommen haben. Ein Unterbevollm. taucht überhaupt nicht auf in der Akte. Wir sitzen am gleichen Ort wie das Prozeßgericht.
Die Musterschreiben sind unvollständig oder falsch.
VZVs wurden gg ehemaligen Mdt. ausgesprochen, obwohl man gar keinen Titel gegen diesen hat. Die Gebührenklage liegt ja noch im Entwurf in der Tasche
Ich habe sowas noch nicht erlebt und bin erschrocken.
Hat jemand solche Erfahrungen schon mal gemacht?
