Wie weit geht euer Aufgabenbereich?

Hier hinein gehören alle Themen rund um Büroorganisation, Büroverwaltung, Kanzleiorganisation etc.
Janina1986
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#11

25.02.2009, 14:08

Hallöchen,
also bei uns ist das Gang und Gebe, dass ich alles machen muss/darf... :)
Hab letztens erst eine 12-seitige Klage in einer Wettbewerbssache geschrieben, weil unsere Referendarin das nicht hinbekommen hat.

Ich finde es gut, wenn mein Chef mir solche "schwierigen" Aufgaben zutraut. Ich mache es gerne, so strengt man wenigstens sein Köpfchen an. Und am Ende wenn alles fertig ist und auch alles richtig ist und man ein dickes Lob zu hören bekommt, fühlt man sich enorm gut. Das tut dem Ego gut...
Goldlöckchen

#12

25.02.2009, 14:14

Ich arbeite nicht in einer Kanzlei, sondern in einer Rechtsabteilung. Mache hier auch Klagen, Strafanzeigen etc. Wird danach natürlich noch geprüft und ggf. verbessert, gerade was die rechtlichen Ausführungen betrifft, aber mir macht es Spaß und es ist mal was anderes. :)

VG Rapunzel
Micsi11
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#13

25.02.2009, 18:17

Also, ich find es auch nicht schlecht, selbst was zu machen. Ich mache auch Anspruchsschreiben in Verkehrsunfallsachen, Klagen, Anspruchsbegründungen, Strafanzeigen etc. Klar, mein Chef schaut die durch, aber ich mache das echt gern. Gut, ich muss nicht. Ich such mir das halt raus, was ich denke, das krieg ich auch allein hin. Aber bei uns bearbeitet auch jede Sekretärin alleine die Post ihres Anwaltes und "sortiert" mal aus, was schlussendlich rein kommt. Das klappt sehr gut bei uns.

Jeden Punkt und jedes Komma diktiert zu bekommen, ist doch auch nicht schön. Manchmal denk ich da echt, die halten einen manchmal für komplett blöd. Bissle Verantwortung ist doch schön. Außerdem lernt man dabei auch einiges dazu. :P
ClaireFraser

#14

26.02.2009, 08:44

Ich mache auch Anspruchsschreiben in Verkehrsunfallsachen, Klagen, Anspruchsbegründungen, Strafanzeigen etc. Klar, mein Chef schaut die durch, aber ich mache das echt gern.
So läufts bei mir auch. :zustimm
Jeden Punkt und jedes Komma diktiert zu bekommen, ist doch auch nicht schön. Manchmal denk ich da echt, die halten einen manchmal für komplett blöd.
In so einer Kanzlei war ich vorher (aber nur 1/2 Jahr). Für Mahnverfahren und ZV war eine andere Kollegin zuständig, ich hatte außer tippen nichts zu tun, war also eine richtige "Schreibmaschine". Wo die Arbeits-Qualität gefehlt hat, hatte ich dafür Quantität, und zwar so, dass da eigentlich 3 Mann dran hätten arbeiten können. Und wenn ich ja mal eine Rechnung zu machen hatte, ist die auch noch überprüft worden (natürlich hinter meinem Rücken, so dass ich es nicht merke. Ha, ha, ha...)
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Anke73
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#15

26.02.2009, 09:49

Hallo alle zusammen,

also bei mir ist es auch gang und gäbe, dass ich viele Sachen mache, die eigentlich nicht zu meinem Aufgabengebiet gehören. Aber das finde ich sehr gut so. Sonst verblödet man ja auf Arbeit, wenn man routiniert immer das gleiche macht. Da bleibt das nachdenken auf der strecke. Ich fertige klagen, klageerwiderungen und sogar in manchen fällen berufungserwiderungen. aber ich habe einen kleinen vorteil, ich habe einige semester jura studiert.
Hab Spaß an der Arbeit, dann geht sie Dir leicht von der Hand.
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LuzZi
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#16

26.02.2009, 10:15

Also zu meinen Aufgaben gehört es, Strafanträge und alles damit zusammenhängende zu stellen/bearbeiten. Ich mache Klagen, Klagebegründungen und -erwiderungen - sofern keine schwierigen rechtlichen Begründungen pp. reinmüssen -, bearbeite Verkehrsunfallsachen selbständig, Scheidungsklamotten etc. pp.

Ich bin auch froh drum, dass es so ist, sonst würd ich ja gar nichts mehr dazu lernen teilweise und mir wäre schnell langweilig, da es ja sonst doch relativ viel Routine gibt im Büro.
Egal wie tief man die Messlatte der Dummheit setzt, es gibt jeden Tag jemanden, der bequem darunter durchlaufen kann.
schneideris
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#17

26.02.2009, 10:26

Tach auch,

ich finde es gut, dass hier doch einige dabei sind, die über ihren Ausbildungsbereich hinaus Arbeiten verrichten. Ich bin die "rechte Hände" von 2 Anwälten und arbeite sehr selbständig (mit 26 Berufserfahrung). Die Anwälte haben das große Vertrauen und fügen in meine Schriftsätze die Rechtsprechungen ein. Das heißt, es sind pro Woche vielleicht 2 Bänder diktiert. Die bekommt mein Azubi, der auch schon auf selbständiges Arbeiten hingeführt wird und schon ganz schön seinen Kopf einsetzen muss bzw. soll. Dumme Tippsen wollen wir nicht sein, dazu ist der Beruf zu interessant! Der Azubi erzählt oft genug, dass in ihrer Klasse Azubis sind, die nur Botengänge, Akten suchen oder Kopierarbeiten seit September vornehmen dürfen. Wie entlassen die Ausbilder denn Ihre Schützlinge? Als Geselle sollen die dann "ihren Mann" stehen, und das mit einer sooo miserable Ausbildung.

Das, was man zusätzlich machen darf, macht uns ein Stückchen unkündbarer.

Meine Chefs jammern schon, wenn ich mal 2 Tage wegen Grippe zu Hause bleiben muss und decken mich mit frischgepressten Orangensaft ein und holen mir die Butterbrezel beim Becker (schleim schleim,). Da bilde ich mir was drauf ein :-)
Schönen Arbeitstag
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Sollten Sie Rückfragen haben, so brauchen Sie nicht Ihren Arzt oder Apotheker zu konsultieren... sondern [b]wir[/b] stehen Ihnen gerne zur Verfügung...
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Zauberdrops
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#18

26.02.2009, 16:12

Hallo alle!

Erst einmal vielen Dank für die vielen Antworten!

Ich habe eigentlich nichts dagegen. Wir sind eine mittelgroße Kanzlei mit zzt. 5 Anwälten, bis vor einem halben Jahr waren es 6. Eigentlich haben wir uns spezialisiert auf Schiffsrecht, und mit nur einem Zivilrechtler und nur einer ausgebildeten ReNo (nämlich mir) wird es dann durchaus mal knapp, wenn es um die Erledigung von Angelegenheiten geht, die nicht das Schiffsrecht betreffen. Da unser Zivilrechtler aber auch Schiffsangelegenheiten zu bearbeiten hat, wird neuerdings der restliche rechtliche Bereich zu mir abgeschoben.

Eigentlich stört mich das nicht. Es geht hauptsächlich darum, dass ich ohnehin schon viel Verantwortung im Sekretäriat trage - eben weil ich die einzige ReNo bin und wir insgesamt nur mit zweieinhalb Mädels sind. Und die soll ich nebenbei auch noch weiter tragen und weiterhin die Arbeit machen, die ich vorher auch gemacht habe - dabei ist mein so schon Arbeitspensum fast doppelt so hoch wie das meiner Kolleginnen.

Jetzt, mit den neuen Aufgaben, nehme ich mir schon Arbeit mit nach Hause, recherchiere am WE und korrigere abends auf dem Sofa Schriftsätze. Und das auch nur, weil ich gerne wenigstens einmal in der Woche pünktlich nach Hause möchte.

Ich habe die Frage eigentlich gestellt, weil ich es eben nicht so kenne, dass die ReNos solche Arbeiten auch machen. Gut, Anspruchsschreiben an Kfz-Versicherer oder Forderungsklagen, das schon. Aber all die anderen Sachen auch...?! Nein, das war mir nicht bekannt.
Und ich wollte wissen, ob ich dadurch meinen Wert steigere, also eine Gehaltserhöhung deswegen verlangen kann/sollte, und wenn ja, in welcher Höhe.

Eigentlich war ich im ersten Moment schon sehr verunsichert, aber jetzt geht es mir sehr gut damit. Hat ja doch einen sehr aufbauenden Charakter, so eine Geschichte. ;-)
[i][b]LG
Cora[/b][/i]

[color=#BF8040]Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann. (Picarbia)[/size][/color]
Susanne3003
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#19

26.02.2009, 19:58

Ich würde es auch als persönliche Herausforderung sehen und mich dieser Arbeit mit Freude annehmen. Da ich in einer kleinen Kanzlei die einzige Angestellte bin, kommt es auch schon mal oft vor, daß es heißt, liebe Frau ..... machen Sie mal bitte oder bereiten Sie mal vor. Im Zweifelsfall haben wir ja auch das schöne Prozeßformularbuch, da kann man viel von übernehmen...

Und es ist doch auch schön, wenn man dann vom Chef ein riiieeesen Lob für seine gute Arbeit bekommt.

Also ich freue mich immer, wenn solche Herausforderungen auf meinem Schreibtisch liegen und betrachte es für mich selbst als geistiges Futter.

Allerdings werde ich generell sehr gut in die Fälle unserer Kanzlei integriert und immer auf dem Laufenden.

Gruß
Suse
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#20

26.02.2009, 21:56

Allerdings werde ich generell sehr gut in die Fälle unserer Kanzlei integriert
Hi, so ist es bei uns auch. Zauberdrops, ich kenne dein Gehalt nicht, aber für solche Arbeit sollte man auch was verlangen können vor allem wenn man sogar bereit ist, Arbeit mit nach Hause zu nehmen. Immerhin sind wir gute Fachkräfte mit einem meistens breiten Allgemeinwissen!! Und die Anwälte arbeiten ja auch nicht für nen Appel und nen Ei!! Was wären die denn ohne uns?
LG
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