Eigenverantwortung - Selbständiges Arbeiten

Hier hinein gehören alle Themen rund um Büroorganisation, Büroverwaltung, Kanzleiorganisation etc.
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avors
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#1

09.10.2008, 22:26

Hallo zusammen

So... mir brennt noch etwas auf der Seele... Und zwar würde ich gerne von Euch wissen, wieviel Freiheiten Ihr eigentlich habt, was das selbständige Arbeiten angeht bzw. was dürft Ihr alles auf eigene Verantwortung bearbeiten? Da gibt es bei uns so manche Diskussionen...

Bin auf Eure Antworten gespannt! Danke schon mal...!

Einen schönen Abend! UND :nacht

avors
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wifey
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#2

09.10.2008, 22:29

habe zuletzt in ner REchtsabteilung gearbeitet:

ZV habe ich komplett eigenverantwortlich bearbeitet. Chefin hat nur noch die einzelnen ZV-Aufträge oder MB/VB oder Ratenzahlungsvereinbarungen unterschrieben. (In der Ausbildung war es nicht viel anders, nur dass Cheffe da die Höhe der Raten bei den Vereinbarungen bestimmt hat)
Viele Grüße

ich
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LuzZi
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#3

09.10.2008, 22:52

Ich bearbeite fast alles in Eigenregie, von schwierigeren Klagerwiderungen und sonstiges in dieser Richtung mal ab. Alles, was größere rechtliche Fragen etc. pp. aufwirft bearbeite ich natürlich dann nicht mehr, sonst bräuchten wir bald keine Anwälte mehr oder ich noch ein Studium ;)

:nacht
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Pepsi
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#4

09.10.2008, 23:01

jo so läuft es bei uns auch, ich mache bis auf Klagen und Schriftsätze alles. Aber natürlich einfache Terminsverlegungen oder so auch selbstständig.. aber Klagen und Schriftsätze sind mir zu kompliziert und ich hab irgendwie nicht so das Talent zum formulieren.. was mein Chef da teilweise einbaut finde ich spannend.. die Gedankengänge hab ich leider nicht (oder noch zu wenig Erfahrung).
Jupp03/11

#5

09.10.2008, 23:07

das wird es sein
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Smilie
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#6

09.10.2008, 23:07

Also die einfachen Dinge, wie die Mitteilungen an Mdt, Rechnungen, einfache Schriftsätz mit Terminverlegungen, sofortigen Beschwerden und so mache ich auch selbst. Was die komplizierteren Sachen angeht dürfen die Herren der Schöpfung auch mal ein wenig arbeiten :-)
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In diesem Sinne: Viele liebe Grüße

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schneeflocke
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#7

09.10.2008, 23:17

Diese Frage muss ich zweigeteilt beantworten.

Normalerweise diktieren meine Chefs alles ab. Und wenn ich "alles" sage, meine ich alles. Dies ist der erste Teil meiner Antwort.

Sind die Chefs urlaubsabwesend, arbeite ich komplett selbständig und schicke alles i.A. raus, was ich rausschicken kann. Dann arbeite ich also selbständig.

Ich arbeite auch dann selbständig, wenn ich kurzfristig und zeitnah Entscheidungen treffen muss, aus einem Sachzwang heraus.......

Besteht also sofortiger Handlungsbedarf, damit eine Sache ihren Fortgang findet und Chef ist nicht da (bei Gericht oder sonstwie abwesend) kann und darf ich alles in Eigenregie bearbeiten und rausgeben.

Solche von mir bearbeitete Akten lege ich dann vor, damit Chef Kenntnis davon hat.

Ist Chef im Haus, bin ich also "unselbständig". Ich behalte mir jedoch das Recht vor, nicht all das zu machen, was er so abdiktiert, denn wenn mir auffällt, dass man etwas anders besser oder lieber gar nicht machen sollte, darf ich das Diktat eigenmächtig umändern, es muss dann aber ein entsprechender Hinweis von mir vorgelegt werden mit Begründung.

Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich zu den Typen gehöre, die gerne weisungsgebunden arbeiten. Ich genieße diese Arbeitstage. Ich nehme mein Band und tippe brav (natürlich ohne vorher das Hirn auszuschalten). Muss ich selbständig entscheiden, bin ich oft nervös und unsicher, auch dann, wenn ich genau weiß, was ich zu machen habe.

Ist sicherlich eine Frage des Naturells. :wink: Ich liebe meine Bänder :wink:

Ach so, Recherchen mache ich seit vielen Jahren allein und eigenverantwortlich. Ebenso die Bestellungen, ich betreue das Archiv,
und mache die vorbereitende Buchhaltung für den Steuerberater. Ich überweise und verteile Gelder, aber dies nach dem 4-Augen Prinzip. Finanzielles machen wir immer nur nach dem 4 Augen Prinzip.

Ich liebe es, wenn mein Chef abdiktiert: "Bitte die Terminsladung an den Mandanten schicken" und dann fängt er sogar an, den dazu benötigten Text abzudiktieren. :wink: Das hat was und entlockt mir jedesmal ein Schmunzeln.

Ich weiß nicht, ob Chef weiß, dass ich solche Standard Texte abgespeichert habe und sie natürlich nicht mehr komplett schreibe.... aber ich mag das..... es ist so, als wenn meine Mutter heute zu mir sagt: "Fahr vorsichtig Kind und mach die Jacke zu, is kalt." Und das wird sich in 100 Jahren auch nicht ändern !
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nici01
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#8

09.10.2008, 23:17

Bei uns läuft das alles teilweise nach Verfügungen. Chef verfügt auf einem kleinen Zettel aber die Schriftsätze und Formulierungen machen wir selber bei kleinen Anschreiben.
Wir arbeiten viel mit Kurzbriefen und abgespeicherten Texten. Die Sozialklage haben wir z.B. abgespeichert. Die wird dann auch nur verfügt und den Rest machen wir selbst, sprich Klage schreiben (erst noch ohne Begründung, die macht der Chef erst nach Akteneinsicht), Deckungsanfrage an die RS und Durchschrift Partei.

Die ZV macht eine Kollegin komplett alleine. Sie macht auch die Buchhaltung.
Das Mahnverfahren bis zum VB unterliegt auch einer Kollegin.
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Pepsi
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#9

09.10.2008, 23:17

@Smilie: genauso sehe ich das auch, schließlich bin ich kein RA und das mit gutem Grund ;-) (und bezahlt werde ich auch nicht wie einer ) :twisted:

achja Verkehrsunfallsachen versuche ich auch größtenteils alleine zu machen. Meistens habe ich noch Probleme bei der Anspruchsbegründung an die Versicherung, aber Chefe hilft gern, wenn er dadurch weniger Arbeit hat ;-)

ich mache das auch nicht ganz uneigennützig, weil die Akten bei ihm teilweise zu lange liegen und ich mir dann von den Mandanten anhören muss "wieso ist das noch nicht geschrieben... etc."
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Smilie
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#10

09.10.2008, 23:33

genau - außerdem, wenn ich diese Sachen auch noch machen würde, dann würden die Akten noch länger bei mir liegen bleiben. Reicht mir schon, wenn sie angerannt kommen: Frau S. machen sie doch mal bitte die KoRe. Dann kommen sie 5 Minuten später an und fragen, ob sie auch schon fertig ist.

Aber ich denke, das mit dem selbständigen Arbeiten hängt auch immer ein wenig von der Kanzleigröße und der Anzahl der Angestellten ab.

Ich bin z.B. allein mir 3 Anwälten. Wenn ich noch mehr allein machen würde, dann würde alles auf meinem Tisch liegen. Also mach ich die (für mich) einfachen Sachen (wie oben) und geb den Rest weiter. Sonst würde ich nicht fertig werden.
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