Papierloses Büro

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schneeflocke
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#41

17.08.2008, 12:44

yuna89 hat geschrieben:Das will man jetzt nicht hoffen, aber was ist, wenn mal die PC's abstürzen, wie wollt ihr dann arbeiten?? Also ganz nur auf die Technik verlassen würde ich mich nicht
Ja wir begeben uns da in eine enorme Abhängigkeit von der Technik.

Und wie sieht es mit der Sicherheit der Daten aus? Ich denke, dass es genügend Leute gibt, die vorhandene Sicherheitssysteme knacken können und so die Daten einsehen könnten.

Klar kann auch jemand ins Büro einbrechen......aber Datenklau ist doch eleganter und sportiver und man macht sich die Finger nicht ganz so schmutzig vom Computersessel aus, als wenn man nachts mit Brechstange und Taschenlampe die Bürotüre knackt.

Und wenn ich mir vorstelle, mein Büro Rechner muss zum Service und alle Servicetechniker könnten dann meine komplette Akte einlesen! grrrr. Da wird es so manchem Mandanten kalt den Rücken runter laufen.

Und im Enrst nun, nie würde ich eine Handakte jemanden betriebsfremden zum Lesen außer Haus geben.... und mein Rechner mit allen Daten wandert dann außer Haus, wenn er zum Service muss! Bei allem Vertrauen, mich würde das als Mandant stören, auch wenn die Angestellten meines Computer Services dort auch der Schweigepflicht unterliegen.
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Sinchen
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#42

17.08.2008, 12:45

Ich habe mir jetzt alle Seiten durchgelesen und bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass beide Seiten Vor- und Nachteile haben.

Ich denke aber, dass der Weg immer mehr zum papierlosen Büro führt. Der Anfang passiert schon mit dem Mahnverfahren und die Gerichte werden irgendwann die Schriftsätze nur noch elektronisch annehmen.

Das lange Suchen der Akten fällt auch weg. Das nervt natürlich immer schon sehr. Ich arbeite aber in einem Büro, wo neue technische Sachen kaum eine Chance haben und ich bin mal gespannt wie das in den nächsten Jahr aussieht.

Irgendwann vielleicht in 20 Jahren läut alles nur noch elektronisch und alle fragen sich, wie es vorher gegangen ist. Ich frage mich auch ehrlich wie es führer ohne Computer gegangen ist. Klar ist es gegangen, aber viel schwirieger. Ich will den Computer nicht mehr missen.
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#43

17.08.2008, 12:49

Das wird aber sicher keine 20 Jahre mehr dauern ;)
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Bei manchen Menschen ist es interessant zu sehen, wie das Alter den Verstand überholt hat! (Autor: A.G.)


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Sinchen
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#44

17.08.2008, 12:52

Kann ich mir auch schon früher vorstellen. Aber bis alle mitmachen dauert es doch sicherlich lange. :wink:
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schneeflocke
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#45

17.08.2008, 12:54

Klar ist es gegangen, aber viel schwirieger
Nö, schwieriger war es nicht, nur anders.

Blöd war nur, wenn man sich im letzten Satz verschrieben hatte und anfänglich gab es keine Korrekturtasten bei den mechanischen Schreibmaschinen..... das war richtig blöd....... aber es wurde sich dann einfach nicht verschrieben, der Job war nur was für textsichere Leute.

Und das man mit Kohlepapier arbeiten musste war zwar nervig, weil man die 5 Seite dann nicht mehr richtig lesen konnte...... aber da es bei jedem so war, störte es auch niemanden.

Alles in allem war es nicht schwieriger, eher stressfreier. Der Mensch stand im Vordergrund mit seinen Fähigkeiten, nicht der Computer mit seiner Technik. Und ja, wir mussten Zinsen noch mit der Hand ausrechnen. Wir waren richtig fit in Mathe und beherrschten diese Sachen perfekt.

Und es gab nichts edleres als ein dickes Buch mit Fristen und Wiedervorlagen, fein säuberlich von Hand geschrieben. Das hatte Charme und Charakter.

Und NEIN, ich will nie mehr auf einer alten Olympia Schreibmaschine den Büroalltag bewältigen. Die Zeit würde mir kein Chef der Welt mehr geben, die man dazu braucht, dergestalt zu arbeiten.

Deswegen gab es damals ganz viele Frauen im Büro, wo heute ein Einzelkämpfer drei Anwälte betreut.
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Sinchen
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#46

17.08.2008, 12:59

Also zum Fristen bzw. Wiedervorlagenbuch kann ich nur sagen, dass es bei uns bis April auch noch edel aussieht. Dann lässt es sehr nach. Ordentlich geschrieben wird dort gar nicht. Es kann kaum etwas entziffert werden. Es ist oft eine Qual mit diesen Büchern. Vielleicht liegt es auch an den Leuten, die in das Buch reinschreiben.
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schneeflocke
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#47

17.08.2008, 13:20

Es kann kaum etwas entziffert werden
Ich mußte in der Aubildung (1978) noch eine sog. Normschrift lernen, diese Normschrift, wo jeder Buchstabe von jedem der ihn schreibt, gleich aussieht, war Voraussetzung für das Führen des Buches.

Ich hatte mich also zuhause hingesetzt, mit der Schablone und habe die Buchstaben fein säuberlich geübt am Wochenende.

Würde das heute ein Ausbilder verlangen, hätten wir einen Thread hier, wie es ihn nie zuvor gegeben hätte.....

Dafür sah das Buch aus wie gemalt und die Schrift konnte wirklich jeder lernen und anwenden.

Ja, so war das damals ! Heute könnte ich darüber lachen. Meine Kinder und Azubis würden entgeistert gucken, wenn ich von ihnen diese Schrift abverlangen würde.
StineP

#48

17.08.2008, 14:44

Ich hab mir nicht alles durchgelesen, möchte dennoch meinen Senf dazu geben....

Der Trend geht schon dahin, dass alles bald papierlos funktioniert... allerdings ist bald ein dehnbarer Begriff.

Ich war vor einiger Zeit auf einem Seminar zum Thema Anwaltskanzlei 2010 und da wurde dieses Thema auch besprochen.

Unsere jüngeren Chefs haben wohl weniger Probleme mit den e-akten, allerdings wird verkennt, was das eigentlich für ein zusätzlicher Zeitaufwand ist... allein das einscannen der täglichen Post dürfte eine Halbtagskraft in Anspruch nehmen...

Deshalb wurde uns empfohlen, langsam umzusteigen:

Fangt mit BEratungsmandaten an... die werden vorerst nur als e-akte angelegt... man muss sich langsam steigern. nicht nur, damit sich die Chefs dran gewöhnen, dass eine abgelegte Akte nicht mehr aus dem Keller hochgeholt wird, sondern dass Chef dann eben am PC selbst schauen muss/soll/kann... Ferner müssen auch wir Angestellten uns daran gewöhnen...

Auch Gerichte werden irgendwann umsteigen... wenni ch das recht in Erinnerung habe, dann ist das zu 2010 oder 2012 geplant...

... das wird ein Spaß ;)
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#49

17.08.2008, 14:59

Darf ich mal unken? Ja? Also:

Es wird kein papierloses Büro geben. Das ganze war schon vor über 20 Jahren eine heiß geführte Diskussion, trotzdem gibt es immernoch körperliche Akten. Witzigerweise wird übrigens mehr Papier verbraucht, seit der Computer in die Kanzleien Einzug gehalten hat, nicht etwa weniger. Und selbst wenn die Papierlosigkeit innerhalb der Kanzleien und gegenüber den Gerichten Einzug halten sollte - was meint Ihr wohl, wieviele Mandanten eben nach wie vor nicht über einen Internetzugang verfügen und somit per Papier informiert werden müssen?
Milchreis schmeckt ganz vorzüglich, wenn man ihn kurz vor dem Verzehr durch ein saftiges Steak ersetzt.
Nauja

#50

17.08.2008, 15:13

yuna89 hat geschrieben:Das will man jetzt nicht hoffen, aber was ist, wenn mal die PC's abstürzen, wie wollt ihr dann arbeiten?? Also ganz nur auf die Technik verlassen würde ich mich nicht
Ach... und was machst Du, wenn Dir der Computer jetzt abstürzt? Kannst Du dann etwa weiterarbeiten? :wink:

Ich nehme an, Du wirst wohl kaum handschriftliche Schreiben fertigen und rausschicken...
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