Privatinsolvenzen?

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Satine222000
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#1

18.03.2008, 18:31

Hey!
Momentan kommen die Mandate bei uns eher schleppend rein und man macht sich ja da schon so Gedanken. Ich habe mir überlegt, ob wir vielleicht das Durchführen von Privatinsolvenzen mit "anbieten" sollten. Ich weiß wie die Verfahren ablaufen, ich habe so etwas schon in meiner früheren Kanzlei gemacht. Jedoch ist das schon ne Weile her.

Ich wollte mal wissen, was ihr davon so haltet.

Von vielen haben ich gehört, dass sich das überhaupt nicht lohnt. Aber ich wollte mich erstmal umhören. Auf jeden Fall muss sich was ändern bei uns, sonst haben wir bald gar keine Mandate mehr.

Liebe Grüße, Nadine
rosa

#2

18.03.2008, 20:39

hey kleine,
also wir machen nur ganz ganz wenig aber ich hatte jetzt grade zwei stück in denen wir keine beratungshilfe bekommen haben, eigentlich verdient man mit inso sachen nämlich gar nicht schlecht finde ich aber die gerichte bei uns sagen, dass die schuldner das bei schuldnerberatungsstellen machen können was vom job center getragen wird und so, ach tausend argumente, die sachen laufen zwar noch, aber wir haben echt viel ärger unsere gebühren zu bekommen und naja dass der mdt der da grad inso anmelden will das nicht zahlt bzw zahlen kann, ist ja klar.....
Honigkuchenpferd
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#3

18.03.2008, 20:43

Wenn man über Beratungshilfe abrechnet, wird man m.E. mit der außergerichtlichen Schuldenbereinigung nicht reich. Deswegen schließen wir - fast immer - Gebührenvereinbarung zwischen 500,-- - 1.500,-- €. Wir arbeiten dann auch nur gegen Vorschuss - mind. 50 %
StineP

#4

18.03.2008, 20:59

Kann mich da nur anschließen.

Wir machen das nicht sehr oft, weil wir einfach die Zeit nicht investieren wollen. Es gibt so viele Mandanten, die schmeißen dir nen Schuhkarton mit Unterlagen hin und die mal vernünftig zu sichten, zu sortieren, die Gläubiger anzuschreiben, die Forderungen einzupflegen, den InsoAntrag zu stellen..... Meines Erachtens nach wirklich nur rentabel, wenn da ne ordentliche Vergütungsvereinbarung geschlossen wird.

Ist einfach unglaublich, was man teilweise so für Zeit benötigt. (Hatte letztes Jahr grad so einen tierisch ärgerlichen Fall - 64 Gläubiger und über 2.3 Mio Schulden - da flattern dir die Ohren)...
Satine222000
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#5

18.03.2008, 21:37

Danke für eure Antworten!
Das da nicht viel bei rumkommt, dachte ich mir schon, aber das da manche Gerichte wegen der Beratungshilfe rumzicken, ist ja echt mies. Bei Gebührenvereinbarungen bin ich eher skeptisch. Welcher Mdt zahlt das schon, wenn er wegen ner Privatinsolvenz kommt. Dann hat der ja eh kein Geld.
Honigkuchenpferd
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#6

18.03.2008, 21:39

Bei uns ist es oft so, dass Dritte einen Betrag zur Verfügung stellen, von dem auch das Honorar gezahlt wird
StineP

#7

18.03.2008, 21:40

Na, sag das mal nicht.

Der Mandant mit den 64 Gläubigern fährt ein dickes Auto und hat geschätzte 1 Million Privatvermögen.... Natürlich nicht alles ganz koscher (versteckt).

Darf ich natürlich nicht wissen...

Der macht die Privatinso nur, um ein paar Jahre Ruhe vor ZV-Maßnahmen zu haben. Danach ist er in Rente und dann wandert er nach Australien aus...

Die Hintergründe für ne Privatinso können als recht unterschiedlich sein.

Wobei ich behaupten möchte, dass solche Mandanten eher bei Forderungen aus vorsätzlicher unerlaubter Handlung solche Verhältnisse haben....
Andreas

#8

19.03.2008, 20:23

:schieb in den "Büroorganisation - Büroverwaltung"-Bereich, da es ja hier um die strategische Ausrichtung der Kanzlei geht.
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