Schwere Entscheidung - welche Stelle soll man nehmen

Hier hinein gehören alle Themen rund um Büroorganisation, Büroverwaltung, Kanzleiorganisation etc.
Gast

#1

29.01.2008, 14:00

Hallo,

ich habe diese Woche ein Vorstellungsgespräch für einen Job, der mir sehr wichtig. Es ist zwar nicht in meinem erlernten Beruf, wäre aber bei der Agentur für Arbeit und es ist sehr interessant. Nun diese Frage, bei meinem letzten Vorstellungsgespräch habe ich ganz schön versagt, das war das schlimmste Erlebnis überhaupt. Mir wurde gleich zu Anfang eine Hammerfrage gestellt, wo ich zuerst einmal ins stocken geraten bin, weil ich nicht gleich ganz am Anfang mit so etwas gerechnet habe. Nun habe ich mich schon auf einige Dinge vorbereitet. Z. B. auf die Frage nach den Stärken und Schwächen. Will nun bei den Stärken sagen, Teamfähigkeit, Freude am Umgang mit Menschen (habe bei diesem Job ständig mit Menschen zu tun), Flexibiliät, aufgeschlossene Art, Zuverlässigkeit. Bei den Schwächen ist es so, dass mein Mann manchmal sagt, ich neige manchmal zu übertriebener Ordnung und ich selber weiß von mir, dass ich keine halben Sachen mag, was heißt, ich möchte, wenn möglich, am Abend bei Feierabend meine Arbeiten erledigt haben oder auch im privaten wenn ich mir was vorgenommen habe. WIe findet ihr das? Kann man das sagen?

Und wie würdet ihr euren Lebenslauf zusammenfassen? Diese Frage kam auch beim letzten Mal und ich hatte das Gefühl auf der anderen Seite damit nur Langeweile erzeugt zu haben, so wie ich das dann gemacht hatte. Würdet ihr jede einzelne Station eures Lebenslaufs aufzählen oder vielleicht auch nur sagen, bei meiner Ausbildung zur RA-Angestellten und in meiner weiteren Berufstätigkeit (Kanzleivorsteherin, Assistentin für Recht) habe ich immer mit Menschen zu tun gehabt, dies hat mir sehr viel Freude bereitet, ich habe genaues Arbeiten gelernt usw. Wie würdet ihr so eine Aufgabe absolvieren?
Ich bedanke mich für eure Antworten.
Zuletzt geändert von Gast am 07.02.2008, 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Sinchen
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#2

29.01.2008, 14:12

Ich würde versuchen möglichst locker zu bleiben. Ist zwar leichter gesagt als getan. Aber versuch es ein wenig. Ich habe bei meinem Lebenslauf auch immer nur das gesagt, was schon im Lebenslauf stand. Aber mit ein bisschen lächeln ging das schon.

Viel Glück :daumen
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Catwoman1703
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#3

29.01.2008, 14:18

Auf keinen bei den SChwächen eine wirkliche Schwäche zugegeben, sondern eine Stärke anders umschreiben. Mir ist schon mal passiert, dass einer auf einer genannten STärke ewig drauf rumgeritten ist und mich gefragt wieso ich da so bin usw. In einer Firma wurde ich auch gefragt was ich mache, wenn ich und mein Team eine Aufgabe erledigen müssen und ich dafür vom Chef besonders gelobt werde und so. Ist halt schwierig sich auf ein Vorstellungsgespräch gezielt vorzubereiten. Einfach mal auf das schlimmste einstellen was gefragt werden kann.
Deinen Lebenslauf haben sie doch bestimmt schon mit deinen Unterlagen bekommen oder? Würde da nur darauf eingehen, wenn sie gezielt danach fragen. Mich haben sie nur immer gefragt was ich der Kanzlei oder in der Firma so gemacht hab oder für was ich zuständig war.
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Anne8
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#4

29.01.2008, 14:19

:welcome

Ich weiß, dass klingt jetzt vielleicht abgedroschen, aber bei mir hat es immer geholfen, ganz ich selbst zu sein. Ich hatte kürzlich 3 Bewerbungsgespräche in verschiedenen Kanzleien (große und kleine Kanzleien). Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich mich aus ungekündigter Stellung beworben hatte. Daraus ergibt sich automatisch ein ruhigerer Anfang des Gesprächs.

Ich bin offen gewesen, was meine Fähigkeiten angeht und ich habe festgestellt, dass der Knackpunkt letztlich immer das geforderte Gehalt gewesen ist. Ich hab überall eine Zusage erhalten, nur das Gehalt hat letztlich nur bei einem gestimmt. Dort wurde ich auch nach meinen schlechten Eigenschaften gefragt. Ich war da ganz offen, etwa so: "Es wäre ja nicht von Vorteil, wenn ich Ihnen meine schlechten Eigenschaften aufzählen würde." und dann habe ich eine einzige ("gegen übermäßige Kritik bin ich ggf. empfindlich, bemühe mich aber dies abzubauen") erwähnt, es aber nicth weiter ausgebaut - kurz und bündig halt. Nach guten Eigenschaften haben die gar nicht gefragt. Gut kommt immer an, wenn Deine Motivation, genau in diesem Job Dein Bestes geben zu wollen, rüber kommt, so nach dem Motto: "Ich kann das und was ich nicht kann, lerne ich gern."

Vielleicht solltest Du Dich auch auf die Frage, warum Du dort arbeiten willst, vorbereiten; noch ein paar andere Sachen außer gern mit Menschen zusammenzuarbeiten. Das wollen nämlich auch alle Gesprächsführer regelmäßig wissen.
Lasst mich Arzt, ich bin durch.
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#5

29.01.2008, 14:21

die fragen nach stärken und schwächen finde ich sowieso doof. sagt bei schwächen irgendjmd. die warheit?!
Ich hab in meinem ersten vorstellungsgespräch auch den hammer gebracht, als ich bei schwächen gesagt hab, naja ich mags nicht wenn man mich bevormundet und mir erzählt wie man alles besser macht.
in dem moment hihi, war die stimmung auf 0. ich war geschockt das ich das gesagt hab und zack - ne woche später war ich eingestellt.
Ich finde den ordnungsfimmel nicht schlimm - ich würde aber nicht sagen dass du gerne alles fertig hast, das könnte bedeuten das punkt 5 bei dir der bleistift fällt und die unflexibel bist.
sag doch einfach bei schwächen - schokolade - hihihi
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Gast

#6

29.01.2008, 15:14

Es ist eine blöde Frage das stimmt. Aber leider wird diese Frage, wie ich schon festgestellt habe, gerne von richtigen Personalchefs oder Leuten, die sich viel mit Personaleinstellung kümmern, sprich also von größeren Firmen oder Behörden, gestellt, um herauszufinden, wie man sich selber einschätzt. Vielleicht kommt die Frage gar nicht, aber man weiß ja nie. Ich möchte natürlich ruhig und gelassen bleiben und mich so verkaufen, wie ich wirklich bin, aber ich bin jetzt schon aufgeregt, vor allem weil es um eine Stelle geht, wo es mich schon sehr schmerzen würde, wenn da eine Absage kommt. Ich werde halt mal ganz allgemein von meinem Werdegang erzählen, versuchen den Aspekt mit Menschen arbeiten aber schon einzubinden und wenn sie dann zu den einzelnen Stellen noch was wissen wollen, dann werden die schon fragen.
Das mit den halben Sachen habe ich nicht so gemeint, das ich um Punkt Feierabend die Arbeit hinschmeiße und da bestrebt bin, die Arbeit dann aufzuheben, war halt ein bißchen blöd von mir ausgedrückt. Aber da bin ich dann schon mal froh, dass ich da jetzt von Sway die Reaktion darauf habe, denn so hätte ja im Normalfall auch der zukünftige Chef wahrscheinlich die Antwort gesehen.
Ich habe halt den Knackpunkt mit Menschen arbeiten erwähnt, weil ich da in der Agentur den ersten Kontakt mit den Leuten hätte, die sich arbeitslos melden, ihre Daten aufnehmen würde, sie über grundsätzliche Sachen aufklären würde, mit ihnen Termine für Gespräche beim Vermittler ausmachen wurde und ihnen entsprechende Unterlagen aushändigen wurde und ihnen dazu noch einiges erklären müsste. Deswegen das Ganze.
Für mich ist das erstmal eine ganz interessante Tätigkeit, zum einen weil sie mit Menschen zu tun hat, zum anderen arbeite ich aber auch am PC, was mir auch Spass macht, zum anderen arbeite ich in einem Team, denn die Aufteilung dort ist so, dass dies in einem Großraumbüro stattfindet und man nicht alleine in einem Büro sitzt. Auch die Tätigkeit ist für mich sehr interessant. Außerdem gibt es in der BA gute Aufstiegsmöglichkeiten
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#7

29.01.2008, 15:29

Der Job klingt wirklich interessant und ich kann verstehen, dass du da nicht patzen möchtest. Dennoch würde ich mir im Vorfeld Stärken und Schwäcken überlegen und ggf. passende Antworten darauf wurum gerade diese Schwäche. Als Schwäche würde ich dir empfehlen, eine deiner Stärken zu nehmen und diese dann als Schwäche umzuformulieren. Z. B. wenn du sehr ordentlich bist, einfach sagst, dass du Unordnung verabscheust oder so in etwa.
Ansonsten ist die Stärken/Schwächen-Frage wirklich das Übel vieler Personalchefs, denn so versuchen aus deiner Psyche zu lesen, ob du der zu besetzenden Stelle gewachsen sein könntest und und und. Große Firmen und Personalabteilungen sind nicht zu vergleichen mit kleinen RA-Kanzleien. Deshalb würde ich dir empfehlen, sich gut auf das Gespräch vorzubereiten und versuchen ruhig und gelassen zu bleiben.

Wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg!
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Micky73

#8

29.01.2008, 18:39

also wenn Du etwas über dich erzählen sollst, dann gehe am besten von deiner aktuellen Position aus und flechte dabei deine Zuständigkeiten und Stärken ein. Dann arbeite dich zu Ausbildung und Schulzeit zurück, erwähne aber nur die Highlights. Wichtig ist auf jeden Fall, daß Du flüssig und unterhaltsam vorträgst ohne das deine Schilderung auswendig klingt. Privates erzähle nur, wenn es jobrelevant ist.

Zur Frage der Stärken und Schwächen solltest Du die sogenannten "Softkills" (z.B. Ausdauer und Verlässlichkeit) in einem Beispiel aus dem Arbeitsalltag begründen können. Bei deinen Schwächen versuche eine "Selbstreflektion" (Wo war mir die Schwäche im Weg? Und was habe ich getan, um Sie zu beseitigen?)

Ansonsten kann man sich nur schwer auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten, da jeder Personaler andere Vorstellungen von einem Gespräch hat.

Ich drück Dir die Daumen, daß es klappt.

LG Micky73
Gast

#9

04.02.2008, 16:59

Ich habe am Donnerstag mein Vorstellungsgespräch gehabt. Es lief auch sehr gut, sie waren sehr nett zu mir und ich habe mich auch sehr gut darauf vorbereitet. Es kamen auch gar nicht so böse Fragen dran, wie ich gedacht hatte. Heute kam der Anruf, ich habe die Stelle!! Ich bin so glücklich und erleichtert.
Nun habe ich heute einen Anruf von einer Anwaltskanzlei bekommen, bei der ich mich mal vor längerem beworben hatte, ich aber nicht genommen wurde. Anscheinend ist nun wieder eine Stelle zu besetzen oder auch die gleiche keine Ahnung. Jedenfalls hätten die mich gerne zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Hingehen will ich schon, aber ich weiß nicht, was ich machen soll, wenn die mich nehmen würden. Ich habe jetzt bei der Agentur für Arbeit eine Zusage und eine Stelle, die mich sehr interessiert und anspricht. Auf der anderen Seite hätte ich vielleicht die Chance in meinem Beruf in einer Kanzlei arbeiten zu können. Mir gefällt mein Beruf und ich habe ihn immer sehr gerne gemacht. Bei der Agentur für Arbeit hätte ich einen befristeten Vertrag bis Dezember. Ob er verlängert wird, ist unklar, da man nicht weiß, ob die Gelder weiterhin bewilligt werden für die Stelle. Was würdet ihr machen oder was wäre für euch ein Anreiz für die eine oder andere Stelle?
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#10

04.02.2008, 17:09

Erst mal herzlichen Glückwunsch zu der Stelle!
Ist echt eine schwierige Situation, in der du dich befindest. Andererseits klingt die Stelle bei der Agentur für Arbeit sehr vielversprechend. Ich hatte auch mal die Möglichkeit auf eine ähnliche Stelle, allerdings auch befristet. Würdest du denn evtl. mehr verdienen bei der Agentur? Ich würde einfach abwägen. Ansonsten würde ich die Agentur ausprobieren, denn wenn es deine Wunsch-Stelle ist, dann ärgerst du dich noch. Außerdem klingt es m. E. faul, wenn die Kanzlei dich erst nicht wollte und jetzt schon. Aber wenn du zum Vorstellungsgespräch hingegehst, kannst du dir ja mal ein genaues Bild machen von den Chefs, von den Kollegen, von der Büroeinrichtung. Zu verlieren hast du ja nichts mehr, denn du hast die Zusage der Agentur. Vielleicht hast du ja bei der Agentur auch Glück und die wirst nach Dezember weiterbeschäftigt oder die erfährst dort, ob eine andere Stelle frei wird, oft werden Stellen in Behörden nur oder erstmal intern ausgeschrieben.
Wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg, egal wie du dich entscheidest.
LG Melli
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